Schweriner Volleyball-Wunder::
SSC Palmberg Schwerin holt nach irrem Comeback die 13. Deutsche Meisterschaft
Ein Abend, der in die Geschichte eingeht: Schwerinerinnen drehen 0:2-Rückstand gegen Dresden und feiern Meistertitel vor frenetischem Heimpublikum.

Was für ein Volleyball-Drama in der ausverkauften PALMBERG ARENA! In einem nervenaufreibenden und emotional kaum zu überbietenden Finale hat der SSC Palmberg Schwerin sein eigenes kleines Wunder vollbracht. Nach einem 0:2‑Satzrückstand kämpfte sich der Rekordmeister zurück in die Partie und sicherte sich mit einem unglaublichen Kraftakt den 13. Deutschen Meistertitel – sehr zur Freude der über 2.000 lautstarken Fans, die die Arena in ein gelb-blaues Tollhaus verwandelten.
Schwerin kämpft mit dem Rücken zur Wand
Dabei sah es zunächst nicht nach einer Meisterfeier aus. Zwar starteten die Schwerinerinnen furios in die Begegnung, legten gleich mit zwei Assen von Zuspielerin Hannah Kohn vor, doch der erste Satz entwickelte sich zu einem Nervenkrimi. Trotz anfänglicher Führung schlichen sich Eigenfehler ins Spiel der Gastgeberinnen ein. Dresden nutzte die Unsicherheiten und holte sich mit 25:23 den ersten Durchgang. Auch im zweiten Satz lief wenig zusammen für das Team von Trainer Felix Koslowski. Besonders Dresdens Mittelblockerinnen sorgten immer wieder für Punktgewinne, während Schwerin Probleme in der Annahme hatte. Der zweite Satz ging mit 25:18 an die Gäste – das vierte Finalspiel schien greifbar nahe für den Dresdner SC.
Dambrink dreht auf: Schwerin meldet sich eindrucksvoll zurück
Doch dann kippte die Partie. Nach dem Motto „Alles oder nichts“ mobilisierte Schwerin alle Kräfte – und das Publikum war der sechste Spieler auf dem Feld. Angeführt von einer überragenden Elles Dambrink, die an diesem Abend zur unermüdlichen Antreiberin avancierte, setzte der SSC Schwerin mit 25:15 im dritten Satz ein deutliches Zeichen. Der Bann war gebrochen.
Der vierte Satz entwickelte sich zu einem Duell auf Augenhöhe. Immer wieder wechselte die Führung, die Spannung in der Halle war kaum auszuhalten. Doch als Kapitänin Anne Hölzig mit einem Ass das 9:6 markierte und Jaelyn Keene mit druckvollen Aufschlägen nachlegte, wuchs das Selbstvertrauen des SSC sichtbar. Trotz eines zwischenzeitlichen Ausgleichs der Dresdnerinnen zum 17:17 behielt Schwerin die Nerven und erzwang mit einem 25:21 den Tiebreak.
Nervenkrimi im Tiebreak – Schwerin krönt sich zum Meister
Im Entscheidungssatz war es erneut die Schweriner Mannschaft, die den besseren Start erwischte. Britte Stuut servierte Schwerin mit einer wichtigen Aufschlagserie zur 11:7‑Führung, doch Dresden zeigte sich ein letztes Mal kämpferisch und glich zum 11:11 aus. In zwei Auszeiten schwor Trainer Koslowski sein Team noch einmal ein – mit Erfolg. Die Gastgeberinnen mobilisierten ihre letzten Reserven, ließen keinen weiteren Punkt der Gäste zu und holten sich mit 15:11 den entscheidenden Satz und damit die Meisterschaft.
„Wir sind einfach überglücklich. Das heutige Spiel war an Dramatik kaum zu überbieten und spiegelt einmal mehr wider, wie wir in dieser Saison nach Rückschlägen weiter kämpfen und wieder aufstehen. Ich bin wahnsinnig stolz auf diese Mannschaft“, zeigte sich Trainer Felix Koslowski nach dem Spiel sichtlich bewegt.
Ein Finale, das allen Anwesenden noch lange in Erinnerung bleiben wird – voller Leidenschaft, Kampfgeist und unbändigem Siegeswillen. Der SSC Palmberg Schwerin hat nicht nur eine beeindruckende Aufholjagd gezeigt, sondern auch bewiesen, warum er zu den ganz Großen im deutschen Volleyball gehört. Der 13. Meistertitel ist der verdiente Lohn für eine Saison voller Höhen und Tiefen – und wurde in einer elektrisierenden PALMBERG ARENA gefeiert, als gäbe es kein Morgen.