Mi, 14. Mai 2025
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Schweriner Volleyball-Wunder::
SSC Palmberg Schwerin holt nach irrem Comeback die 13. Deutsche Meisterschaft

Ein Abend, der in die Geschichte eingeht: Schwerinerinnen drehen 0:2-Rückstand gegen Dresden und feiern Meistertitel vor frenetischem Heimpublikum.

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  • Veröffentlicht April 28, 2025
SSC Palmberg Schwerin Deutscher Volleyball Meister 2025
Die Vol­ley­bal­lerin­nen des SSC Palm­berg Schw­erin sind Deutsch­er Meis­ter. Foto: Michael Dittmer

Was für ein Vol­ley­ball-Dra­ma in der ausverkauften PALMBERG ARENA! In einem ner­ve­naufreiben­den und emo­tion­al kaum zu über­bi­etenden Finale hat der SSC Palm­berg Schw­erin sein eigenes kleines Wun­der voll­bracht. Nach einem 0:2‑Satzrückstand kämpfte sich der Reko­rd­meis­ter zurück in die Par­tie und sicherte sich mit einem unglaublichen Kraftakt den 13. Deutschen Meis­ter­ti­tel – sehr zur Freude der über 2.000 laut­starken Fans, die die Are­na in ein gelb-blaues Toll­haus ver­wan­del­ten.

Schwerin kämpft mit dem Rücken zur Wand

Dabei sah es zunächst nicht nach ein­er Meis­ter­feier aus. Zwar starteten die Schw­er­iner­in­nen furios in die Begeg­nung, legten gle­ich mit zwei Assen von Zus­pielerin Han­nah Kohn vor, doch der erste Satz entwick­elte sich zu einem Ner­venkri­mi. Trotz anfänglich­er Führung schlichen sich Eigen­fehler ins Spiel der Gast­ge­berin­nen ein. Dres­den nutzte die Unsicher­heit­en und holte sich mit 25:23 den ersten Durch­gang. Auch im zweit­en Satz lief wenig zusam­men für das Team von Train­er Felix Koslows­ki. Beson­ders Dres­dens Mit­tel­block­erin­nen sorgten immer wieder für Punk­t­gewinne, während Schw­erin Prob­leme in der Annahme hat­te. Der zweite Satz ging mit 25:18 an die Gäste – das vierte Final­spiel schien greif­bar nahe für den Dres­d­ner SC.

Dambrink dreht auf: Schwerin meldet sich eindrucksvoll zurück

Doch dann kippte die Par­tie. Nach dem Mot­to „Alles oder nichts“ mobil­isierte Schw­erin alle Kräfte – und das Pub­likum war der sech­ste Spiel­er auf dem Feld. Ange­führt von ein­er über­ra­gen­den Elles Dambrink, die an diesem Abend zur uner­müdlichen Antreiberin avancierte, set­zte der SSC Schw­erin mit 25:15 im drit­ten Satz ein deut­lich­es Zeichen. Der Bann war gebrochen.

Der vierte Satz entwick­elte sich zu einem Duell auf Augen­höhe. Immer wieder wech­selte die Führung, die Span­nung in der Halle war kaum auszuhal­ten. Doch als Kapitänin Anne Hölzig mit einem Ass das 9:6 markierte und Jae­lyn Keene mit druck­vollen Auf­schlä­gen nach­legte, wuchs das Selb­stver­trauen des SSC sicht­bar. Trotz eines zwis­chen­zeitlichen Aus­gle­ichs der Dres­d­ner­in­nen zum 17:17 behielt Schw­erin die Ner­ven und erzwang mit einem 25:21 den Tiebreak.

Nervenkrimi im Tiebreak – Schwerin krönt sich zum Meister

Im Entschei­dungssatz war es erneut die Schw­er­iner Mannschaft, die den besseren Start erwis­chte. Britte Stu­ut servierte Schw­erin mit ein­er wichti­gen Auf­schlagserie zur 11:7‑Führung, doch Dres­den zeigte sich ein let­ztes Mal kämpferisch und glich zum 11:11 aus. In zwei Auszeit­en schwor Train­er Koslows­ki sein Team noch ein­mal ein – mit Erfolg. Die Gast­ge­berin­nen mobil­isierten ihre let­zten Reser­ven, ließen keinen weit­eren Punkt der Gäste zu und holten sich mit 15:11 den entschei­den­den Satz und damit die Meis­ter­schaft.

„Wir sind ein­fach über­glück­lich. Das heutige Spiel war an Dra­matik kaum zu über­bi­eten und spiegelt ein­mal mehr wider, wie wir in dieser Sai­son nach Rückschlä­gen weit­er kämpfen und wieder auf­ste­hen. Ich bin wahnsin­nig stolz auf diese Mannschaft“, zeigte sich Train­er Felix Koslows­ki nach dem Spiel sichtlich bewegt.

Ein Finale, das allen Anwe­senden noch lange in Erin­nerung bleiben wird – voller Lei­den­schaft, Kampfgeist und unbändi­gem Siegeswillen. Der SSC Palm­berg Schw­erin hat nicht nur eine beein­druck­ende Aufhol­jagd gezeigt, son­dern auch bewiesen, warum er zu den ganz Großen im deutschen Vol­ley­ball gehört. Der 13. Meis­ter­ti­tel ist der ver­di­ente Lohn für eine Sai­son voller Höhen und Tiefen – und wurde in ein­er elek­trisieren­den PALMBERG ARENA gefeiert, als gäbe es kein Mor­gen.