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Klimaanpassung in Schwerin:
Stadt präsentiert Überflutungsschutz-Konzept

Schwerin veröffentlicht Starkregengefahrenkarte: Sie zeigt Überflutungsrisiken und dient als Basis für ein neues Stadtentwässerungskonzept.

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  • Veröffentlicht November 23, 2024
Abbildung der Hochwasserschwerpunkte der Stadt Schwerin. Foto: GeoBasis-DE/MV/CC By 4.0-DE [2024]

Die Landeshauptstadt Schwerin hat eine Starkregengefahrenkarte vorgestellt, die erstmals detailliert aufzeigt, wo bei extremen Regenfällen Überflutungen drohen könnten. Die Karte wurde am Donnerstagabend der Öffentlichkeit präsentiert und markiert potenziell gefährdete Gebiete in dunkelblau. Dazu gehören unter anderem die Fußgängerunterführung in der Lübecker Straße, Teile der Innenstadt sowie verschiedene Bereiche in allen Stadtteilen Schwerins.

Diese Gefahrenkarte bildet eine zentrale Grundlage für die Planung zukünftiger Bauprojekte, die die betroffenen Gebiete besser vor Überflutungen schützen sollen. Sie ist Teil eines integrierten Stadtentwässerungskonzepts, das in Zusammenarbeit zwischen dem Fachdienst Umwelt, den Schweriner Wasser- und Abwasserbetrieben sowie dem Wasser- und Bodenverband „Schweriner See/Obere Sude“ entwickelt wird.

 

Konsequenzen aus den Starkregenereignissen von 2019

Der Auslöser für die Entwicklung des Stadtentwässerungskonzepts waren die heftigen Starkregenfälle im Sommer 2019. Diese sorgten in Schwerin für massive Schäden: Straßenzüge, Keller und Grundstücke wurden überflutet, besonders im Innenstadtbereich rund um den Pfaffenteich. Auch die Fußgängerunterführung in der Lübecker Straße war stark betroffen.

Die Ereignisse unterstreichen die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels. Laut Experten werden Starkregenereignisse häufiger und intensiver, während längere Hitzeperioden das Wettergeschehen prägen. Vor diesem Hintergrund sieht die Stadt die Notwendigkeit, Klimaschutz und Klimaanpassung verstärkt zu verknüpfen.

 

Integriertes Konzept mit Förderung des Bundes

Das Stadtentwässerungskonzept wird als Teil des Maßnahmenplans „Klimagerechtes Schwerin“ umgesetzt und durch die Förderrichtlinie „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ (DAS) des Bundes unterstützt. Die Projektkoordination übernimmt Frau Calenberg, eine erfahrene Fachkraft im Starkregenrisikomanagement.

Ziel des Konzepts ist eine umfassende Gefährdungs- und Risikoanalyse. Dafür wird ein Niederschlags-Abfluss-Modell erstellt, das potenzielle Überflutungsrisiken detailliert aufzeigt. Außerdem sollen Maßnahmen entwickelt werden, um den Folgen von Starkregen – etwa Überflutungen durch Sturzfluten, Kanalisation oder Oberflächengewässer – effektiv entgegenzuwirken.

Die Ergebnisse sollen langfristig in die Verwaltungsstrukturen integriert werden, um eine nachhaltige Umsetzung der geplanten Schutzmaßnahmen zu gewährleisten.

Mit der Veröffentlichung der Starkregengefahrenkarte hat Schwerin einen wichtigen Schritt in Richtung einer besseren Klimaanpassung und Vorsorge gegen Wetterextreme gemacht.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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