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Die Schwimmhalle Lankow als Museum?

    (red). Vom Stadtgeschichts- und Museumsverein Schwerin kommt Unterstützung für die Forderung der ASK nach einem Stadtmuseum. Dieses könnte nach Vorstellungen der Initiatoren, in der Schwimmhalle Lankow angesiedelt werden.

  • Veröffentlicht Juli 2, 2015

 

Stadtvertreterin Anita Gröger (ASK) beim Rundgang in der Schleifmühle. Der Stadtgeschichts- und Museumsverein unterstützt die Forderung nach einem Stadtmuseum
Stadtvertreterin Anita Gröger (ASK) beim Rundgang in der Schleifmühle. Der Stadtgeschichts- und Museumsverein unterstützt ihre Forderung nach einem Stadtmuseum.

 

(red). Vom Stadtgeschichts- und Museumsverein Schwerin kommt Unterstützung für die Forderung der ASK nach einem Stadtmuseum. Dieses könnte nach Vorstellungen der Initiatoren, in der Schwimmhalle Lankow angesiedelt werden.

 

Wenn es nach Anita Gröger (ASK) geht, soll Schwerin sich bald wieder auf ein Stadtgeschichtsmuseum freuen können. Daher wird die Stadtvertreterin am 13. Juli einen entsprechenden Antrag an die Stadtvertretung stellen.

 

In dem Antrag heißt es: »Die Oberbürgermeisterin wird aufgefordert, darauf hinzuwirken, dass in Schwerin ein Stadtgeschichtsmuseum eröffnet wird. Dazu soll eine Kostenrechnung erstellt werden. Im Oktober 2015 wird der Stadtvertretung ein entsprechendes Berechnungsmodell vorgelegt.«

 

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Gröger und die [ASK] möchten die Oberbürgermeisterin also in einem ersten Schritt dazu bewegen, überhaupt erst einmal ausführlich zu prüfen, unter welchen Bedingungen so ein Museum machbar ist.

 

Unrealistische Forderung?

 

Auch die [ASK]-Stadtvertreterin leugnet nicht, dass es Finanzierungsprobleme geben könnte. Anita Gröger, selbst Fördermittelmanagerin, schlägt deswegen eine umfassende Prüfung von Landes-, Bundes-, und Europamittel vor. Woher der dann erforderliche Eigenanteil kommen soll, sagt Gröger in ihrem Antrag. »Gerade erst hat sich Schwerin von den finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber dem Mecklenburgischen Staatstheater durch die Unterstützung des Landes entledigen können. Einen kleinen Teil der freigewordenen Gelder müssen doch nach Beendigung der Theaterreform für ein Stadtgeschichtsmuseum nutzbar sein?«

 

Das geplante einspringen des Landes Mecklenburg-Vorpommern in die Finanzierung des Theaters war notwendig geworden, da die hochverschuldete Landeshauptstadt sich immer weniger in der Lage sah, das Theater zu einem Großteil selber zu finanzieren. Ob daher tatsächlich Mittel frei geworden sind oder ob das Land durch seinen Einstieg, nicht am Ende das Theater gerettet hat, das sich die Stadt offensichtlich nicht mehr leisten konnte, wird eine spannende Frage sein.

 

Unterstützung vom Stadtgeschichtsverein

 

Ludwig Rehberg, Vorstandsvorsitzender des Stadtgeschichts- und -museumsvereins Schwerin e.V. unterstützt das Vorhaben der ASK in einer Stellungnahme:

 

»Die Initiative der ASK für die (Wieder-)Errichtung eines Stadtgeschichtsmuseums Schwerin wird vom Stadtgeschichts- und -museumsverein Schwerin e.V. (SGMV) ausdrücklich begrüßt.«

 

Weiter heißt es:

»Der Argumentation der ASK, dass ein Antrag auf Anerkennung als Weltkulturerbe deutlich bessere Chancen hätte, wenn in diesem Zusammenhang ein neues Stadtgeschichtsmuseum beschlossen würde, stimmt der SGMV ausdrücklich zu. Es bedarf dazu personeller und finanzieller Ressourcen, die ein auf Ehrenamtsbasis agierender Verein, der schon das Museum Schleifmühle betreut, natürlich nicht zu bieten hat. Aber der SGMV ist bereit, an einer Umsetzung mitzuwirken, soweit das im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit möglich ist.«

 

Standort Lankower Schwimmhalle?

 

An welchem Standort ein Stadtgeschichtsmuseum untergebracht werden könnte ist dagegen völlig offen. In einer E-Mail teilte die ASK mit, dass man sich  vorstellen könne, das Museum in der aktuell unter Denkmalschutz stehenden Schwimmhalle in Lankow unterzubringen. Ob das allerdings in voller Ernsthaftigkeit gemeint ist,  soll hier dahingestellt bleiben.

Die Schwimmhalle Lankow als Stadtmuseum?  Bild: schwimmhalle-lankow.de
Die Schwimmhalle Lankow als Stadtmuseum? Bild: schwimmhalle-lankow.de

 

Fehlen eines Stadtgeschichtsmuseum nicht hinnehmbar

 

Das ein Stadtmuseum notwendig ist, davon ist die ASK allerdings überzeugt. Im Antrag an die Stadtvertretung, die Anita Gröger als Stadtvertreterin mit Unterstützung der ASK gestellt hat, heisst es dazu: »Eine Stadt, die ihren Bürgerinnen und Bürgern nicht die eigene Geschichte erlebbar macht, verliert den Bezug zur eigenen Identität. Große Perioden der Vergangenheit werden so unwiederbringlich der Vergessenheit preisgegeben. Für eine Landeshauptstadt, die sich um einen Platz auf der Weltkulturerbeliste bewirbt, deren Bürgerinnen und Bürger sowie Besucherinnen und Besucher der Stadt jedoch nicht die Möglichkeit haben sich intensiv mit der Geschichte der Stadt Schwerin zu befassen ist das Fehlen eines Stadtgeschichtsmuseum nicht mehr hinnehmbar.«

 

Eine  Entscheidung über den Antrag, wird es in der Sitzung der Stadtvertretung  am 13. Juli geben.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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