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Fünfter Ehrenbürger nach 1990:
Stadtvertretung stimmt für Ehrenbürgerschaft für Andreas Dresen

Die Schweriner Stadtvertretung hat am Montagabend beschlossen, dem Filmemacher Andreas Dresen die Ehrenbürgerwürde anzutragen.

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  • Veröffentlicht März 24, 2025
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Andreas Dresen
Der Filmemach­er Andreas Dresen beim 33. Filmkun­st­fest MV in Schw­erin. Foto: Filmkun­st­fest MV

Die Schw­er­iner Stadtvertre­tung hat sich heute mit 31 Für‑, drei Gegen­stim­men und neun Enthal­tun­gen für eine Ehren­bürg­er­schaft des renom­mierten Regis­seurs Andreas Dresen aus­ge­sprochen. Den Antrag hat­te ursprünglich das Prä­sid­i­um der Stadtvertre­tung einge­bracht.

»Lies auch: Andreas Dresen soll Ehren­bürg­er von Schw­erin wer­den

Stadt­präsi­dent Sebas­t­ian Ehlers betonte in sein­er Ein­bringung, dass so ein Antrag nichts „Alltäglich­es” sei. Unter nation­al­sozial­is­tis­ch­er und sozial­is­tis­ch­er Dik­tatur habe die Ver­lei­hung ein­er Ehren­bürg­er­schaft immer einen poli­tis­chen Beigeschmack gehabt. Daher habe man sich nach der Wende sehr mit Ehren­bürg­er­schaften zurück­ge­hal­ten. Ins­ge­samt wur­den erst vier Ehren­bürg­er in den let­zten 25 Jahren durch die Stadt ernan­nt. Andreas Dresen ist nun der fün­fte Ehren­bürg­er.

Erst im  Jahr 2000 ver­lieh Schw­erin dem Inge­nieur und Unternehmer Lud­wig Bölkow die Ehren­bürg­er­würde. 2002 fol­gte die Blu­men­frau Bertha Kling­berg, 2014 Lan­desrab­bin­er William Wolff und 2017 die Kul­tur­mäzenin Brigitte Feldt­mann geehrt. Die Kul­tur­mäzenin Brigitte Feldt­mann ist im Moment die einzige noch heute lebende Schw­er­iner Ehren­bürg­erin.

Seit mehr als 30 Jahren renomierter Filmemacher

Seit mehr als 30 Jahren gehört Dresen zu den renomiertesten Filmemach­ern in Deutsch­land. Er hat inter­na­tionale Preise auf Film­fes­ti­vals in Cannes, Chica­go und Karlovy Vary gewon­nen und wurde mehrfach mit dem renom­mierten Deutschen Film­preis geehrt.

„Dresens Filme zählen inzwis­chen zum Kanon des deutschen Kinos. Als ost­deutsch­er Kün­stler find­et er Bilder, die die Ambivalenz der deutschen Gegen­wart und Ver­gan­gen­heit zeigen und Polar­isierun­gen ent­ge­gen­wirken, indem sie Wider­sprüche offen­le­gen”, heisst es in der Antrags­be­grün­dung.

Seine Werke wür­den dabei „gängige Erzählmuster und Per­spek­tiv­en” durch­brechen. Dresen trage damit zu ein­er innerdeutschen Ver­ständi­gung auf Augen­höhe bei, die heute nötiger den je sei.

Mit drei Jahren nach Schwerin

Im ost­thüringis­chen Gera geboren kam Andreas Dresen mit drei Jahren nach Schw­erin. Seine Mut­ter, die Schaus­pielerin Bar­bara Bach­mann, war damals am Staat­sthe­ater engagiert.

Dresen wuchs in Lankow und in der West­stadt auf, besuchte die EOS Johann Wolf­gang von Goethe (1979–1982), wo er bere­its im Schulthe­ater Regie führte und erste Ama­teur­filme drehte.

 

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