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Stadtvertretung: Wahlen, mehr Geld und größere Ausschüsse

Am vergangenen Montag tagte die Schweriner Stadtvertretung. Neben Wahlen stand vor allem eine neue Hauptsatzung im Mittelpunkt.

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  • Veröffentlicht Juni 26, 2019
Foto: Dario Rochow

Als UB-Stadtvertreter Rolf Stein­müller Mon­tagabend die kon­sti­tu­ierende Sitzung der Schw­er­iner Stadtvertre­tung eröffnete, da war er bestens vor­bere­it­et. Der Alter­spräsi­dent betonte in sein­er Ansprache noch ein­mal, dass in den kom­menden Jahren große Auf­gaben auf die Stadt zukom­men. Die neue Stadtvertre­tung, die inzwis­chen statt bish­er fünf Frak­tio­nen, sechs Frak­tio­nen hat, ist bunter gewor­den. Die Mehrheit­en sind nicht immer so über­sichtlich und viele Kom­pro­misse sind an der einen oder anderen Stelle notwendig, wenn man miteinan­der auskom­men möchte. Stein­müller wün­scht sich von der neuen Stadtvertre­tung, dass sie wieder bess­er mit den Bürg­ern kom­mu­niziert. Das sich immer wieder Bürg­er­be­we­gun­gen gegrün­det hät­ten, macht Stein­müller daran fest, dass man nicht immer gut zuge­hört habe. Das müsse sich ändern. 

 

Ehlers wird Stadtpräsident

 

Der wichtig­ste Punkt war die Wahl des Prä­sid­i­ums, das aus dem Stadt­präsi­den­ten und seinen zwei Stel­lvertretern beste­ht. Für das Amt des Stadt­präsi­den­ten waren von der CDU/FDP-Frak­tion Sebas­t­ian Ehlers und für die SPD-Frak­tion Chris­t­ian Masch vorgeschla­gen. Die frak­tion­slose Stadtvertreterin Jana Wolff hat­te Mar­tin Molter als Kan­di­dat­en vorgeschla­gen. Der hat­te aber schon im Vor­feld erk­lärt, dass er nicht kan­di­dieren werde. Groß daher das Raunen bei den Stadtvertretern, als Molter auf die Frage, ob er kan­di­diere, schelmisch fragt, was er eigentlich in diesem Amt machen müsste? Schnell schiebt Molter dann aber nach, dass er es kurz machen wolle: „Ich kan­di­diere nicht!”. 

Foto: Dario Rochow

Die Wahl ging dann uner­wartet ein­deutig aus. Mit 31 Stim­men entsch­ieden sich die Stadtvertreter für Sebas­t­ian Ehlers. Auf Chris­t­ian Masch ent­fie­len 13 Stim­men. Sebas­t­ian Ehlers ist damit für die kom­menden Jahre Stadt­präsi­dent der Schw­er­iner Stadtvertre­tung. Als Stel­lvertreter wur­den Daniel Mes­lien (SPD) und Cor­du­la Manow (LINKE) gewählt. Während Manow mit 36 Ja-Stim­men, 8 Nein-Stim­men und ein­er Enthal­tung mit einem guten Ergeb­nis gewählt wurde, wurde es für Daniel Mes­lien reich­lich knapp. Nur 21 Stadtvertreter stimmten für den SPD-Kan­di­dat­en. 19 Stadtvertreter stimmten gegen ihn und fünf enthiel­ten sich. 

 

Mehr Geld für Stadtvertreter

 

Für Diskus­sion­sstoff sorgte dann die Ver­ab­schiedung der Haupt­satzung. Vor allem die Erhöhung des Sitzungs­geldes und der Aufwand­sentschädi­gun­gen für die Stadtvertreter sorgte für Diskus­sion. Die Lan­desregierung hat­te dafür am Anfang Juni den Weg frei gemacht. „„Viel Arbeit in den Kom­munen wird von ehre­namtlichen Kräften geleis­tet. Mit den neuen Regelun­gen wird kom­mu­nalpoli­tis­ches Engage­ment mehr als bish­er anerkan­nt und angemessen­er berück­sichtigt. Wir wollen auch ver­stärkt Anreize schaf­fen, damit sich auch weit­er­hin qual­i­fizierte Bürg­erin­nen und Bürg­er für eine ehre­namtliche Tätigkeit in unseren Gemein­den und Ämtern bewer­ben.”, begrün­dete damals Innen­min­is­ter Lorenz Caffi­er damals die Inten­tion der Lan­desregierung.

Die am Mon­tag ver­ab­schiedete Haupt­satzung set­zte die Erhöhung nun um. So wer­den Schw­erins Stadtvertreter kün­ftig eine pauschale Aufwand­sentschädi­gung von 150 Euro im Monat erhal­ten. Bish­er gab es lediglich Sitzungs­geld von 50 Euro pro Sitzung. Die Sitzungspauschale für Sitzun­gen der Stadtvertre­tung, der Auss­chüsse und der Frak­tio­nen wurde eben­falls auf 60 Euro ange­hoben.

Bei der Anhebung haben die Frak­tio­nen sich nach Eigen­bekun­den an der Haushalt­slage der Stadt ori­en­tiert, die alles andere als gut ist. Trotz­dem kom­men jet­zt  136.460 Euro im Jahr auf die Stadtkasse zu. 

Die Frak­tio­nen der SPD und der AfD hat­ten sich gegen eine Anhebung der Aufwand­sentschädi­gun­gen aus­ge­sprochen. 

 

Keine Unterschriftsberechtigung am 12 Jahre und keine Fragestunden 

 

Die von der ASK entsandte Stadtvertreterin Jana Wolff kon­nte sich mit drei Vorschlä­gen zur Satzung nicht durch­set­zen. So wollte die Stadtvertreterin, dass für Ein­wohn­er­anträge zukün­ftig auch 12-jährige unterze­ich­nen dür­fen. Bish­er ist man erst ab dem 14. Leben­s­jahr unterze­ich­nungs­berechtigt.

Auch die Idee, zukün­ftig vor den Sitzun­gen der Orts­beiräte und der Auss­chüsse Bürg­er­fra­gen zuzu­lassen, fand nicht die erforder­liche Mehrheit. 

Beschlossen wurde allerd­ings die Erhöhung der Anzahl der Mit­glieder in den Auss­chüssen. Waren es bish­er 9 Stadtvertreter, die in den Auss­chüssen saßen, so wer­den es zukün­ftig 11 Stadtvertreter sein.