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Stadtverwaltung gegen Kürzung bei Kultur

(red). Auf Grund der angespannten Haushaltslage hatte das Innenministerium im Sommer 2013 der Landeshauptstadt einen „beratenden Beauftragten“ zur Seite gestellt. Dieser sollte der Stadt zur Seite stehen und Einsparungspotenziale aufzeigen,

  • Veröffentlicht September 23, 2014
Stadthaus
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(red). Auf Grund der angespannten Haushaltslage hatte das Innenministerium im Sommer 2013 der Landeshauptstadt einen „beratenden Beauftragten“ zur Seite gestellt. Dieser sollte der Stadt zur Seite stehen und Einsparungspotenziale aufzeigen, die das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts wieder in greifbarere Nähe rücken lassen.

Nun hat die Stadtverwaltung die 13 Prüfaufträge des Beratenden Beauftragten abgearbeitet. Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow legte die Ergebnisse heute dem Hauptausschuss vor. „Ich werde die Stadtvertretung bitten, sich der Verwaltungsmeinung anzuschließen. Ziel ist es, eine einheitliche fraktionsübergreifende Position gegenüber dem Innenministerium zu vertreten“, so die Oberbürgermeisterin.

Stadtverwaltung will optimieren statt streichen

Von den 13 Prüfaufträgen sollen sieben weiterverfolgt bzw. umgesetzt werden. Sechs Vorschläge des Beratenden Beauftragten lehnt die Verwaltung ab. Von der Tendenz her setzt Oberbürgermeisterin Gramkow vor allem auf eine effizientere Zusammenarbeit mit den Jobcentern, um mehr Menschen aus der Abhängigkeit von Sozialleistungen zu holen, und auf die Nutzung von Optimierungspotenzialen im Zusammenhang mit der Wohnungswirtschaft.

Kürzungen im Bereich des kulturellen Angebots, beim Stadtmarketing und im Bereich städtischer Betreuungseinrichtungen lehnt man seitens der Stadtverwaltung durch die Bank ab.

Folgende Vorschläge erscheinen aus Sicht der Oberbürgermeisterin und der Stadtverwaltung als realistische Optionen:

  • Die Erträge beim Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) lassen sich nach Einschätzung der Verwaltung erhöhen. Aber nur durch die externe Besetzung der freien Stellen im  KOD und nicht durch flexible Personaleinsatzplanung.
  • Der Brandschutzbedarfsplan der Landeshauptstadt soll mit dem Ziel überarbeitet werden, weitere Konsolidierungspotenziale zu erschließen. Die Zusammenlegung der Freiwilligen Feuerwehren wird jedoch abgelehnt.
  • Nach der schwierigen Entscheidung, die Nahverkehrstarife um 20 Prozent anzuheben, sieht die Verwaltung beim ÖPNV  zwar Spielraum für Leistungsoptimierungen, nicht aber für Leistungsreduzierungen.
  • Die Überprüfung der Schnittstelle zum Jobcenter soll umsetzt werden, um die Fallzahlen bei den Hilfen zum Lebensunterhalt zu reduzieren.
  • Die organisatorische Zusammenlegung des Stadtmarketings und des Kulturbüro soll auf der Basis  eines Kommunalunternehmens (Anstalt öffentlichen Rechts) erfolgen.
  • Die Leerstandskosten bei der kommunalen Wohnungsgesellschaft WGS sollen reduziert werden.
  • Optimierungspotenziale bei den Stadtwirtschaftlichen Dienstleistungen (SDS) und dem Zentralen Gebäudemanagement (ZGM)  sollen genutzt werden. Die Vermögensverwaltung für Immobilien, Grundstücke, Grünanlagen, städtische Infrastruktur, städtische Entwicklungsflächen usw. soll beim ZGM konzentriert werden.

Folgende Vorschläge hingegen werden als nicht zielführend erachtet:

  • Der Vorschlag, die Investitionen für den Hort der Heinrich-Heine-Schule einzusparen, wird abgelehnt. Der Hort soll gebaut werden.
  • Die Konzentration kultureller Aktivitäten im Schleswig-Holstein-Haus wird abgelehnt. Die Verwaltung setzt stattdessen auf die eigenständige konzeptionelle Entwicklung des Schleswig-Holstein-Hauses und  des Freilichtmuseums in Mueß.
  • Der  städtische Zuschuss für das Stadtmarketing soll nicht gesenkt werden.
  • Die Senkung der  IT-Ausgaben wird abgelehnt.
  • Die Privatisierung und Zusammenlegung von städtischen Beteiligungen und Betrieben wird abgelehnt.
  • Der städtische Zuschuss für den Zoo kann nicht gesenkt werden.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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  • Gibt es nicht genug Hortplätze? Die Frage ist nicht polemisch gemeint.
    Wenn die „kulturellen“ Aktivitäten im SWH Haus konzemtriert werden würden. Würde dann das Volkskundemuseum in Muess seine Arbeit einstellen? Die Frage ist, wie bekommen wir mehr Besucher in beide Institutionen? Einheimische und Gäste? Womit wir beim Marketing wären.

    Macht die Marketing Gesellschaft wirklich Marketing für die Stadt? Könnte das eine Werbeafgentur nicht besser? Wären die möglicherweise nicht günstiger? Ein Veranstaltungskalender für alle in der Stadt vorhandenen Angebote wäre schon wichtig. Für alle wohlgemerkt. Ohne Selektion? Bis dato gibt es das noch nicht einmal. In anderen Destinationen seit Jahren ganz normal und üblich. Weil wichtig.

    Und wenn ja warum muss das die Stadt die Nichterstellung des Wesentlichen so hoch subventionieren? Ticket Service und die Zimmervermittlung sind definitiv keine Aufgabe für das Marketing. Die Vermittlung von Führungen, von Tour Guides, in Konkurrenz zu freien Anbietern, braucht nun wirklich nicht bezuschusst werden.

    Veranstaltungen sollen Veranstalter veranstalten. Wofür also die enormen Ausgaben? Für hohe Gehälter von Führungskräften? Oder für reale notwendige Leistungen? Kann das Marlketing nicht auch in Zusammenarbeit mit dem Umald deutlich effektiver werden? Echte Kooperation ist gemeint.

    Ablehnung von Privatisierung städtischer Beteiligungen? Wie kann man so etwas so pauschal definieren? Wenn es Sinn macht muss es gemacht werden. Offenheit dafür ist ja wohl das Minimum.

    Ja der Zoo ist wichtig. Für die hohen Tiere allemal. Ohne Ironie, ja der Zoo ist gut. Wenn nur alle so eine gute Arbeit für die Stadt leisten würden.

    Gruß db

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