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Schwarzbuch der Steuerzahler:
Steuerverschwendung in Schwerin – Luxus in der Stadtverwaltung?

Schwarzbuch der Steuerzahler kritisiert Schwerin für „Luxusverwaltung“: Trotz geringerer Größe so viele Beigeordnete wie das doppelt so große Rostock.

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  • Veröffentlicht Oktober 16, 2024
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Der Steuerzahler­bund kri­tisiert Schw­erin für seine „Luxusver­wal­tung”. Foto: Ste­fan Rochow

 

In seinem Schwarzbuch prangert der Bund der Steuerzahler (BdSt) jährlich Fälle an, die er für her­aus­ra­gende Fälle von Steuerver­schwen­dung hält. Diese zweifel­hafte Würdi­gung wird in diesem Jahr auch der Lan­deshaupt­stadt Schw­erin zu teil.

Gleichauf mit Rostock obwohl kleiner

Unter der Über­schrift “Die Schw­er­iner Luxusver­wal­tung” kri­tisiert die Inter­essen­vertre­tung der Steuerzahler die drei Dez­er­nen­ten­stellen in der Schw­er­iner Stadtver­wal­tung. Greif­swald habe einen, Neubran­den­burg auch, Stral­sund habe zwei und Ros­tock habe drei Beamte, die dem Ober­bürg­er­meis­ter stel­lvertre­tend zur Seite gestellt sind, so der BdSt. Damit leiste sich Schw­erin genau­so viele Beige­ord­nete wie Ros­tock, eine Stadt die dop­pelt so groß ist. 

“Dass ich mich im Jahre 2020 auf die Ein­rich­tung eines drit­ten Beige­ord­neten ein­ge­lassen habe, war Appease­ment an der falschen Stelle.” 

Oberbürgermeister Rico Badenschier

Dieser “Luxus” koste den Steuerzahlern viel Geld, kri­tisiert der Steuerzahler­bund. Im Jahr 2023 kostete der zusät­zliche Beige­ord­nete die Stadt 345.000 Euro. Für das Jahr 2024 sind es 310.700 Euro – und auch in den Fol­ge­jahren wird der Posten weit­er kräftig zu Buche schla­gen. Die Stadt­poli­tik entsch­ied sich damals dafür, aus poli­tis­chem Pro­porz eine weit­ere Dez­er­nen­ten­stelle zu schaf­fen. Davor gab es zwei Stel­lvertreter­posten. Ober­bürg­er­meis­ter Rico Baden­schi­er (SPD) sagte im ver­gan­genen Jahr in einem Inter­view mit dem Mag­a­zin “Kat­a­pult” vor der OB-Wahl darauf ange­sprochen, was sein größter Fehler in sein­er ersten Wahlpe­ri­ode gewe­sen sei:

“Dass ich mich im Jahre 2020 auf die Ein­rich­tung eines drit­ten Beige­ord­neten ein­ge­lassen habe, war Appease­ment an der falschen Stelle.”  -

Der Steuerzahler kom­men­tiert die Entschei­dung so: 

“Die Zeche dafür zahlen die Bürg­erin­nen und Bürg­er. Das ver­schwen­dete Steuergeld muss nun wieder hereinge­holt wer­den: Es gibt ein Haushalt­skon­so­li­dierungskonzept.”

Verantwortung auf mehrere Schultern

In seinem Wochen­rück­blick  sagt Baden­schi­er nun den Ein­trag in das Schwarzbuch nichtssagend. Die Geschichte sei nun schon einige Jahre alt, so der Schw­er­iner Ober­bürg­er­meis­ter und man habe die Diskus­sion damals in der Stadtvertre­tung gehabt. “Jet­zt sind wir hier in der Ver­wal­tungsspitze vier Per­so­n­en und ger­ade auch die Organ­i­sa­tion zum Tag der Deutschen Ein­heit, hat gezeigt, dass man Ver­ant­wor­tung auf mehr Schul­tern verteilt, dann auch etwas bess­er stem­men kann.”

Der Bund der Steuerzahler ver­weist in seinem Ein­trag darauf, dass Schw­erin im April die Über­nach­tungss­teuer auch für Dien­streisen einge­führt hat. Die zu erwartenden Ein­nah­men beliefen sich auf 300.000 Euro. “Ein Schelm, wer bös­es dabei denkt”, so der Steuerzahler­bund.

Mehr: Dez­er­nen­ten­wahlen wer­fen Fra­gen auf

 

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