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IHK schlägt Alarm:
Straßen und Brücken in MV zunehmend marode

Die IHKs in MV warnen vor dem Verfall von Straßen und Brücken. Ohne Investitionen drohen Einschränkungen für Wirtschaft, Pendler und Logistikstandorte im ganzen Land.

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  • Veröffentlicht Mai 23, 2025
Brücke in der Wallstraße in Schwerin. (Archiv) Foto: LHS / Ulrike Auge
Brücke in der Wall­straße in Schw­erin. (Archiv) Foto: LHS / Ulrike Auge

 

Meck­len­burg-Vor­pom­merns Straßen und Brück­en ger­at­en zunehmend in einen kri­tis­chen Zus­tand – mit poten­ziell gravieren­den Fol­gen für Wirtschaft, Mobil­ität und regionale Entwick­lung. Das haben die Indus­trie- und Han­del­skam­mern (IHKs) des Lan­des bei ihrer Lan­desverkehrskon­ferenz in Lin­stow (Land­kreis Ros­tock) deut­lich gemacht.

Kris­ter Hen­nige, Präsi­dent der geschäfts­führen­den IHK in Meck­len­burg-Vor­pom­mern, richtete einen deut­lichen Appell an die Lan­despoli­tik: „Die Wirtschaft ist auf sichere und leis­tungs­fähige Verkehrsin­fra­struk­tur angewiesen. Deshalb muss dem Sub­stanzver­lust auf Bundes‑, Landes‑, Kreis- und Gemein­de­straßen entsch­ieden ent­ge­gengewirkt wer­den.“

Brücken sind Sicherheitsrisiko

Beson­ders kri­tisch sei laut Hen­nige der Zus­tand viel­er Brück­en im Land. Die Tragfähigkeit und Sicher­heit zahlre­ich­er Bauw­erke seien nicht mehr gegeben, was bere­its jet­zt Mobil­ität ein­schränke – sowohl für Men­schen als auch für den Güter­verkehr. „Ohne gezielte Investi­tio­nen dro­hen Ein­schränkun­gen im Verkehr, Umwege für Unternehmen und Pendler sowie eine Schwächung logis­tis­ch­er Stan­dorte“, so der IHK-Präsi­dent.

Hen­nige forderte deshalb die Lan­desregierung auf, ein „drin­gend und schnell­st­möglich“ aufzule­gen­des Brück­en­sanierung­spro­gramm zu starten. Nur so könne der schle­ichende Ver­fall gestoppt und die Anbindung wirtschaftsstark­er Regio­nen langfristig gesichert wer­den.

150 Teilnehmer diskutieren Zukunft der Mobilität

Die Lan­desverkehrskon­ferenz wurde gemein­sam mit dem Lan­desver­band des Verkehrs­gewerbes Meck­len­burg-Vor­pom­mern aus­gerichtet und brachte rund 150 Teil­nehmerin­nen und Teil­nehmer aus Wirtschaft, Poli­tik und Ver­wal­tung zusam­men. Im Fokus standen die zunehmenden infra­struk­turellen Her­aus­forderun­gen im Nor­dosten sowie mögliche Lösungsan­sätze.

Die Kon­ferenz diente nicht nur dem fach­lichen Aus­tausch, son­dern auch der poli­tis­chen Sen­si­bil­isierung für das The­ma. Denn: Mar­o­de Straßen und Brück­en betr­e­f­fen nicht nur das tägliche Pen­deln, son­dern gefährden laut IHK auch den Wirtschafts­stan­dort Meck­len­burg-Vor­pom­mern ins­ge­samt.

Forderung nach langfristiger Investitionsstrategie

Die IHKs mah­nen ein Umdenken in der Verkehrspoli­tik an: Weg von kurzfristigem Flick­w­erk, hin zu ein­er langfristi­gen, nach­halti­gen Investi­tion­sstrate­gie für den Erhalt und Aus­bau der Verkehrsin­fra­struk­tur. Unternehmen in MV seien auf zuver­läs­sige Logis­tikket­ten angewiesen – deren Grund­vo­raus­set­zung seien befahrbare Straßen und sichere Brück­en.

„Ein leis­tungs­fähiges Straßen­netz ist kein Luxus, son­dern Grund­lage wirtschaftlichen Erfol­gs“, betonte Hen­nige. Bleibe die Poli­tik untätig, dro­he dem Land ein Stan­dort­nachteil im Wet­tbe­werb um Investi­tio­nen, Arbeit­splätze und junge Fachkräfte.