IHK schlägt Alarm:
Straßen und Brücken in MV zunehmend marode
Die IHKs in MV warnen vor dem Verfall von Straßen und Brücken. Ohne Investitionen drohen Einschränkungen für Wirtschaft, Pendler und Logistikstandorte im ganzen Land.

Mecklenburg-Vorpommerns Straßen und Brücken geraten zunehmend in einen kritischen Zustand – mit potenziell gravierenden Folgen für Wirtschaft, Mobilität und regionale Entwicklung. Das haben die Industrie- und Handelskammern (IHKs) des Landes bei ihrer Landesverkehrskonferenz in Linstow (Landkreis Rostock) deutlich gemacht.
Krister Hennige, Präsident der geschäftsführenden IHK in Mecklenburg-Vorpommern, richtete einen deutlichen Appell an die Landespolitik: „Die Wirtschaft ist auf sichere und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur angewiesen. Deshalb muss dem Substanzverlust auf Bundes‑, Landes‑, Kreis- und Gemeindestraßen entschieden entgegengewirkt werden.“
Brücken sind Sicherheitsrisiko
Besonders kritisch sei laut Hennige der Zustand vieler Brücken im Land. Die Tragfähigkeit und Sicherheit zahlreicher Bauwerke seien nicht mehr gegeben, was bereits jetzt Mobilität einschränke – sowohl für Menschen als auch für den Güterverkehr. „Ohne gezielte Investitionen drohen Einschränkungen im Verkehr, Umwege für Unternehmen und Pendler sowie eine Schwächung logistischer Standorte“, so der IHK-Präsident.
Hennige forderte deshalb die Landesregierung auf, ein „dringend und schnellstmöglich“ aufzulegendes Brückensanierungsprogramm zu starten. Nur so könne der schleichende Verfall gestoppt und die Anbindung wirtschaftsstarker Regionen langfristig gesichert werden.
150 Teilnehmer diskutieren Zukunft der Mobilität
Die Landesverkehrskonferenz wurde gemeinsam mit dem Landesverband des Verkehrsgewerbes Mecklenburg-Vorpommern ausgerichtet und brachte rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zusammen. Im Fokus standen die zunehmenden infrastrukturellen Herausforderungen im Nordosten sowie mögliche Lösungsansätze.
Die Konferenz diente nicht nur dem fachlichen Austausch, sondern auch der politischen Sensibilisierung für das Thema. Denn: Marode Straßen und Brücken betreffen nicht nur das tägliche Pendeln, sondern gefährden laut IHK auch den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern insgesamt.
Forderung nach langfristiger Investitionsstrategie
Die IHKs mahnen ein Umdenken in der Verkehrspolitik an: Weg von kurzfristigem Flickwerk, hin zu einer langfristigen, nachhaltigen Investitionsstrategie für den Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Unternehmen in MV seien auf zuverlässige Logistikketten angewiesen – deren Grundvoraussetzung seien befahrbare Straßen und sichere Brücken.
„Ein leistungsfähiges Straßennetz ist kein Luxus, sondern Grundlage wirtschaftlichen Erfolgs“, betonte Hennige. Bleibe die Politik untätig, drohe dem Land ein Standortnachteil im Wettbewerb um Investitionen, Arbeitsplätze und junge Fachkräfte.