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Tankbetrug: Tatverdächtiger hinterlässt persönliche Daten und bekommt Polizeibesuch

Mit dem Anstieg der Preise für Benzin und Diesel haben auch Tankbetrug und Kraftstoffdiebstahl zugenommen. In der vergangenen Woche war sich ein 39-jähriger offenbar seiner Sache besonders "sicher". Er hinterließ

  • Veröffentlicht Mai 25, 2022
Tank­be­trug nimmt zu. | Foto: pri­vat

Während einige Medi­en von deut­lich gesunke­nen Sprit­preisen sprechen, was fast schon nach Nor­mal­isierung klingt, und einige Kri­tik­er der Ent­las­tungs­maß­nah­men der Bun­desregierung gar meinen, die derzeit­i­gen preise seien vertret­bar und somit bräuchte es an den Tankstellen keine Ent­las­tung, reicht ein Blick auf die Preistafeln. Den größten Teil des Tages ste­ht dort an erster Stelle durchgängig eine „2”. Die einzige „Nor­mal­isierung” ist darin zu sehen, dass Diesel wieder preiswert­er als Ben­zin ist. Ein Zus­tand, der nicht lange anhal­ten dürfte. Denn wenn am 1. Juni die staatlichen Ermäßi­gun­gen greifen, sinken die Preise für Ben­zin um 35 Cent je Liter, für Diesel lediglich um die Hälfte, 17 Cent.

 

Ab 1. Juni gelten Entlastungen für drei Monate – Dieselfahrer sind „gekniffen”

Geknif­f­en sind damit viele, die auf­grund län­ger­er Fahrsteck­en auf Die­selfahrzeuge set­zten. Dazu zählt neben dem nahezu gesamten Liefer­verkehr und vie­len Handw­erks­be­trieben vor allem auch zahlre­iche Pendler, die täglich mit ihrem Auto zur Arbeit fahren müssen. Hin­ter­grund ist, dass die Bun­desregierung die auf Sprit erhobene Energi­es­teuer reduziert. Diese beträgt beim Diesel 45,04 Cent und bei Ben­zin 65,45 Cent je Liter. Da es ein entsprechen­des EU-Min­dest­s­teuer­maß gibt, sei nach Aus­sage der Bun­desregierung beim Diesel nur eine halb so hohe Absenkung wie beim Ben­zin möglich. Bedenkt man allerd­ings, dass es dur­chaus noch mehr Abgaben gibt, die der Staat auf den Sprit erhebt, wäre da sicher­lich auch für Die­selfahrer noch Luft gewe­sen.

Ohne­hin ist das Prob­lem, dass die Ent­las­tung nur für drei Monate geplant ist. Dann dürften die Preise wieder in die Höhe schießen. Geschieht nicht ein Wun­der. Dieses kön­nte in einem deut­lichen Absinken des Rohöl­preis­es oder auch in einem Ein­greifen des Bun­deskartel­lamtes liegen. Oder in ein­er Ver­längerung der Ent­las­tun­gen.

 

Tankbetrug nimmt durch hohe Preise zu – Polizei berichtet von Fall in Schwerin

Welche speziellen Früchte die aktuell hohen Preise tra­gen, das bekom­men die Tankstel­len­pächter zunehmend zu spüren. So führen die hohen Preise zu ein­er Zunahme von Kraft­stoffdieb­stahl und Tank­be­trug. Dies bekam in der ver­gan­genen Woche auch eine Tankstelle am Schw­er­iner Obotriten­ring zu spüren. Dort näm­lich betank­te am Don­ner­stag (19. Mai) ein 39-jähriger gegen 09:00 Uhr seinen PKW und erk­lärte im Anschluss dem Mitar­beit­er der Tankstelle, er könne die Tankrech­nung nicht begle­ichen. Anders als andere sprang er also nicht in sein Fahrzeug und ver­schwand – was auf­grund der über­all instal­lierten Kam­er­aüberwachun­gen auch ohne­hin wenig sin­nvoll ist – son­dern er ging noch den Plan des Betrugs im Kopf, in den Shop. Dort näm­lich hin­ter­legte er seine Dat­en und sagte zu, das Geld zu holen und umge­hend zur Bezahlung wiederzukom­men. Dann ver­schwand er – und ward nicht mehr gese­hen.

Als der Mann auch am Nach­mit­tag noch nicht erschienen war, brachte der Betreiber den Fall wegen des Ver­dachts auf Tank­be­trug zur Anzeige. Der Tatverdächtige stellte sich schnell als ein­schlägig bekan­nt her­aus. Die Polizei traf ihn kurze Zeit später auch an und stellte ihn zur Rede. Er muss sich nun in einem Strafver­fahren ver­ant­worten.

 

  • Stephan Haring

    Stephan Har­ing ist freier Mitar­beit­er unser­er dig­i­tal­en Tageszeitung. Er hat ein Bach­e­lor-Studi­um der Kom­mu­nika­tion­swis­senschaften an der Uni­ver­sität Erfurt mit den Neben­fäch­ern Sozial­wis­senschaften & Poli­tik absolviert. Im Nach­hinein arbeit­ete er in lei­t­en­den Funk­tio­nen der Presse- & Öffentlichkeit­sar­beit, im Leitungs­bere­ich eines Unternehmens sowie als Rek­tor ein­er pri­vat geführten Hochschule. Zudem entwick­elte, organ­isierte und real­isierte er mit der durch ihn entwick­el­ten LOOK ein Fash­ion­event in Schw­erin. Heute arbeit­et er freiberu­flich als Tex­ter, Press­esprech­er und Tex­tko­r­rek­tor sowie als Berater in ver­schiede­nen Pro­jek­ten. In einem Schw­er­iner Orts­beirat ist er zudem ehre­namtlich als Vor­sitzen­der kom­mu­nalpoli­tisch aktiv.

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