Trauerandacht: William Wolff bleibt ein Schweriner
Landesrabbiner William Wolff war nicht nur geachtet, sondern auch beliebt. Gestern nahm Schwerin Abschied von einem außergewöhnlichen Menschen.
Am vergangenen Mittwoch verstarb mit Landesrabbiner William Wolff nicht nur ein Ehrenbürger der Landeshauptstadt Schwerin. Mit dem ehemaligen Landesrabbiner ist ein Mensch gegangen, der von vielen Schwerinerinnen und Schwerinern bewundert und geachtet wurde. Auf dem Schlachtermarkt wurde das gestern noch einmal deutlich. Um 15.00 Uhr hatte die Jüdische Gemeinde in Schwerin zu einer Trauerandacht eingeladen: Bürger, Politiker, Freunde kamen und erwiesen Wolff die letzte Ehre.
Bürger können sich in das Kondolenzbuch eintragen
Zuvor hatte die Stadt im Rathaus ein Kondolenzbuch ausgelegt. In das Buch können dann all diejenigen, die William Wolff kannten und verehrten, Freunde, Bekannte und Weggefährten ganz eigene Worte des Abschieds und der Anteilnahme schreiben. Zuerst nutzen Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier und Stadtpräsident Sebastian Ehlers die Möglichkeit des Abschieds. Das Kondolenzbuch der Landeshauptstadt liegt danach bis 19. Juli von Montag bis Freitag in der Zeit von 10 bis 18 Uhr im Rathausfoyer aus. Die Landeshauptstadt bittet die Trauernden bei der Eintragung in das Buch die derzeit erforderlichen Regeln einzuhalten.
Großartiger Mann mit hohem Stellenwert
Auf dem Schlachtermarkt nahmen mehr als einhundert Menschen dann Abschied von William Wolff, der in seinem englischen Heimatort beigesetzt werden wird. Oberbürgermeister Rico Badenschier würdigte in einer Gedenkansprache noch einmal den Verstorbenen. „Die Tatsache, dass sich heute alle diese Menschen zusammengefunden haben, zeigt, welchen Stellenwert dieser großartige Mann in dieser Stadt hatte“ , so Badenschier. Lobende Worte fand im Anschluss auch Justizministerin Katy Hoffmeister. “ Er war ein Mann der Verständigung, des Friedens und der Versöhnung.“, machte die Ministerin deutlich. Neben Badenschier und Hoffmeister fanden auch Valeriy Bunimov im Namen des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden, Dr. Armin Jäger als langjähriger Weggefährte und Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama als Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz beim Zentralrat der Juden lobende Worte für den Verstorbenen.
„Ich bin ein Schweriner“
Auf dem Schlachtermarkt wurde gestern deutlich, dass viele Menschen nicht nur die Verdienste Wolffs um den Aufbau von jüdischen Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern würdigten. Sie schätzten auch den Menschen William Wolff. Er wird den Schwerinerinnen und Schwerinern in Erinnerung bleiben wie man ihn erlebte: gut gelaunt und agil. Die Worte William Wolffs anlässlich der Verelihung der Ehrenbürgerwürde im Jahr 2014 „Ich bin ein Schweriner“ sind nie ein leeres Bekenntnis gewesen. Die Stadt wird ihn in Erinnerung behalten. William Wolff bleibt auch im Tod ein Schweriner.