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Streichen statt Gießen:
Übergroße Blumen-Plastiken in Schwerin wurden überarbeitet

Drei dieser Kunstwerke erstrahlen nach gerade abgeschlossenen Sanierungsarbeiten in neuem Glanz.

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  • Veröffentlicht Juni 27, 2025
Das Kunstwerk „Florale Harmonie“ an der Ludwigsluster Chaussee bekam einen neuen Anstrich und Schutz für die Blüte, Foto: maxpress
Das Kunst­werk „Flo­rale Har­monie“ an der Lud­wigslus­ter Chaussee bekam einen neuen Anstrich und Schutz für die Blüte, Foto: max­press

Sie ste­hen an mehreren Ort­se­ingän­gen der Lan­deshaupt­stadt und erin­nern mit über­großen Blüten und Blät­tern an die erfol­gre­iche Bun­des­garten­schau 2009. Nach der Schau gab es die Idee, die Gartenkun­st in den Öffentlichen Raum zu brin­gen und an entsprechen­den Orten flo­rale Plas­tiken aufzustellen. Da diese aus Holz sind, müssen sie vor Wit­terung­se­in­flüssen und Ver­fall geschützt wer­den. Ziel ist es, die Objek­te langfristig zu erhal­ten und in Absprache mit den Kün­stlern, die die hölz­er­nen Blu­men und Blüten geschaf­fen haben, zu pfle­gen, heißt es vom SDS. Der Eigen­be­trieb der Lan­deshaupt­stadt ist in erster Lin­ie für die Kon­trolle und Stand­sicher­heit der Plas­tiken zuständig und trägt durch Sanierungsar­beit­en zur Wert­er­hal­tung der vergänglichen Mate­ri­alien bei.

Drei Kunstwerke frisch saniert

Drei dieser Kunst­werke erstrahlen nach ger­ade abgeschlosse­nen Sanierungsar­beit­en in neuem Glanz. Diese Auf­gabe haben die Fach­leute der Neumüh­ler Bauhütte über­nom­men. Noch in dieser Woche war die Plas­tik „Flo­rale Har­monie“ vom Stral­sun­der Kün­stler Raik Vicent an der Kreuzung Lud­wigslus­ter Straße für die Sanierungsar­beit­en eingerüstet. „Hier war vor allem die Blüte an der Ober­seite der Plas­tik durch Umwel­te­in­flüsse geris­sen“, berichtet Peter Rauch von der Neumüh­ler Bauhütte. „Damit das nicht wieder passiert und das Kun­sto­b­jekt auch für die Zukun­ft erhal­ten bleiben kann, haben wir Blüte mit einem Walzblei-Belag verse­hen und far­blich angepasst. Für einen Laien ist das kaum zu erken­nen“, freut er sich über die gute Arbeit sein­er Kol­le­gen. Außer­dem bekam das Eichen­holz der „Flo­ralen Har­monie“ eine Beschich­tung mit feuchtigkeitsver­drän­gen­dem Öl und einen neuen Anstrich. „Im Boden­bere­ich der Plas­tik haben wir den Abstand des Holzes vom Erdre­ich verbessert, damit die Feuchtigkeit von da aus nicht ein­drin­gen kann“, berichtet Peter Rauch.

Künstler bei Sanierung einbezogen

Erstrahlt dank Austausch mit dem Künstler wieder in Originalfarbton: Die Plastik „Florales Wesen“, Foto: maxpress
Erstrahlt dank Aus­tausch mit dem Kün­stler wieder im Orig­i­nal­farbton. Die Plas­tik „Flo­rales Wesen“, Foto: max­press

Auch am Kreisel kurz vor dem Ort­saus­gang in der Güstrow­er Straße leuchtet die Blüte des Objek­tes „Flo­rales Wesen“ von Gün­ter Luck­haus nach erfol­gre­ich­er Sanierung wieder in kräftigem Rot. „Hier waren wir mit dem Kün­stler direkt vor Ort, er hat uns die Farbtöne genan­nt, sodass wir mit Orig­i­nal­farbe und ‑Ton den ursprünglichen Zus­tand des Objek­tes von 2009 wieder her­stellen kon­nten“, erzählt Sanierungs­fach­mann Peter Rauch. „Vorher haben wir ver­wit­terte Farbe und Moose ent­fer­nt, das Holz gere­inigt und impräg­niert. Das war eine fil­igrane Arbeit, die wir direkt vor Ort aus­führen mussten.“

Callas mussten gekürzt werden

Etwas ein­fach­er gestal­tete sich die Über­ar­beitung der hölz­er­nen Callas-Blüten am Ort­sein­gang in Höhe Mueßer Berg. Diese kon­nten für die Sanierung abmon­tiert und in der Werk­statt der Neumüh­ler Bauhütte bear­beit­et wer­den. Geschaf­fen wur­den die riesi­gen Callas vom bekan­nten Kün­stler Nan­do Kall­weit, der unter anderem auch die der Gra­zien am Ostor­fer See und den beliebten Drachen  Nan­dolino am Pfaf­fen­te­ich hergestellt hat. Kall­weit beri­et die Handw­erk­er eben­falls bei den Farbtö­nen der Blu­men, die durch die Wit­terung „welk“ gewor­den waren. „Die Callas mussten wir am unteren Ende ein wenig kürzen, da sie durch die Verbindung mit dem Boden morsche Stellen hat­ten“, erzählt Peter Rauch über die nun wieder stand­festen Holzblu­men.

Die Callas von Nando Kallweit erstrahlen in frischer Farbe an der Crivitzer Chaussee, Foto: maxpress
Die Callas von Nan­do Kall­weit erstrahlen in frisch­er Farbe An der Criv­itzer Chaussee, Foto: max­press

„All diese Arbeit­en sind mit dem Kul­tur­büro abges­timmt“, erk­lärt Nadine Hohbein vom SDS. Sie ist zuständig für die Kun­st im öffentlichen Raum und freut sich, dass die Lebens­dauer der Plas­tiken aus dem vergänglichen Mate­r­i­al Holz für die näch­sten Jahre ver­längert wer­den kon­nte. Bei den von Nan­do Kall­weit erschaf­fe­nen Tulpen in Wüst­mark waren die Schä­den am Holz allerd­ings so groß, dass die Plas­tik aus Sicher­heits­grün­den ent­fer­nt wer­den musste. Nach Angaben des Kul­tur­büros gibt es in Schw­erin rund 80 Kunst­werke auf städtis­chen Grün­flächen, Verkehrsräu­men oder Plätzen. Wer mehr über ihre Stan­dorte, ihre Geschichte und die Kün­stler erfahren möchte, kann über das Por­tal www.schwerintogo.de in Hörstücke zu den Sehenswürdigkeit­en der Lan­deshaupt­stadt ein­tauchen.