Ausbildung in der Krise:
Unbezahlte Überstunden, Urlaubssperren, Handyverbot – was Azubis wissen sollten
Viele Azubis in Schwerin kennen ihre Rechte nicht. Das Online-Angebot „Dr. Azubi“ des DGB bietet ihnen rund um die Uhr kostenlose Hilfe bei Fragen zu Lohn, Urlaub und Ausbildung.

Ob unbezahlte Überstunden, ein Handyverbot im Betrieb oder die Frage nach dem Urlaubsanspruch – viele Auszubildende stehen zu Beginn ihrer Lehre vor rechtlichen Unsicherheiten. Unterstützung bietet die Internetplattform „Dr. Azubi“, ein Beratungsangebot des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Darauf weist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Mecklenburg hin.
Rund 2.390 junge Menschen absolvieren derzeit in Schwerin eine Ausbildung. Für sie könne das Online-Angebot eine wichtige Hilfe sein, sagt Jörg Reppin, Bezirksvorsitzender der IG BAU Mecklenburg: „Wer Fragen oder Probleme hat, bekommt unter www.dr-azubi.de
prompt und professionell Hilfe.“ Die „24/7‑Sprechstunde“ richte sich an alle Auszubildenden, unabhängig von Branche oder Betrieb.
Die Themen, die Azubis beschäftigen, sind vielfältig: „Geht die Ausbildungsvergütung in Ordnung? Was ist mit Überstunden und Urlaub? Wie kann man den Ausbildungsplatz wechseln oder sich gegen unfaire Behandlung wehren?“, nennt Reppin einige typische Fragen. Über die Plattform erhalten Betroffene Auskunft zu arbeitsrechtlichen Regelungen und können sich anonym beraten lassen.
Gerade zu Beginn der Ausbildung treten häufig Schwierigkeiten auf, weiß der Gewerkschafter. „Viele Jugendliche in Schwerin sind erst seit ein paar Wochen dabei. Für sie ist die Ausbildung Neuland“, so Reppin. Wichtig sei es, ihnen den Rücken zu stärken – insbesondere dann, wenn sie im Betrieb Aufgaben übernehmen sollen, die nichts mit ihrer Ausbildung zu tun haben. In solchen Fällen könne ein Gespräch mit dem Ausbildungsbetrieb helfen, oft auch mit Unterstützung des Betriebsrats oder der Gewerkschaft.
Darüber hinaus bietet die IG BAU an, Ausbildungsverträge prüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass die Vereinbarungen den gesetzlichen und tariflichen Vorgaben entsprechen. Ziel sei es, junge Menschen in ihrer Ausbildung zu unterstützen und faire Bedingungen zu fördern.



