Sa, 24. Mai 2025
Close

Unmut über Intransparenz bei Baumfällungen und Gehölzpflege

℠ Ger­ade erst hat es die Stadtvertre­tung abgelehnt, die Baum­fäl­l­lis­ten und Über­sicht über die Gehölzpflege­maß­nah­men öffentlich für alle Bürg­erin­nen und Bürg­er auszule­gen. Nun wird die Veröf­fentlichung ein­er solchen Liste von

Avatar-Foto
  • Veröffentlicht März 16, 2015
„Das war hier mal alles bewachsen. Das ist ein Kahlschlag.“
„Das war hier mal alles bewach­sen. Das ist ein Kahlschlag.“

℠ Ger­ade erst hat es die Stadtvertre­tung abgelehnt, die Baum­fäl­l­lis­ten und Über­sicht über die Gehölzpflege­maß­nah­men öffentlich für alle Bürg­erin­nen und Bürg­er auszule­gen. Nun wird die Veröf­fentlichung ein­er solchen Liste von ander­er Seite erneut gefordert.

In der Wis­marschen Straße wur­den nach Ansicht von Dirk Rosehr (Orts­beirat Alt­stadt, Paulsstadt, Feld­stadt, Lewen­berg) unter dem Aspekt der Grünpflege dutzende Sträuch­er und Bäume regel­recht gerodet. „Es gibt in den Straßen in der Nord­stadt von wirk­lich vie­len Bürg­erin­nen und Bürg­ern enorme Beschw­er­den“, beklagt sich der ehre­namtliche Poli­tik­er.

Rosehr ist Mit­glied im Kreisver­band der Linken, und betont deut­lich, dass er das Abstim­mungsver­hal­ten sein­er Genossen auf der let­zten Sitzung scharf kri­tisiert: „Wenn die Lis­ten öffentlich aus­liegen, kön­nte ich den Men­schen, die mir dies­bezüglich Fra­gen stellen, befriedi­gende Antworten geben. Deswe­gen bin ich im Orts­beirat.“

Auch Bünd­nis 90 / Grü­nen reagierten bere­its ziem­lich ent­täuscht über die Ablehnung ihres Antrages. Sie forderten, die Lan­deshaupt­stadt solle „regelmäßig zu den Sitzun­gen des Umweltauss­chuss­es und par­al­lel auf der Inter­net­plat­tform der Stadt eine aktu­al­isierte Liste, mit den geplanten Baum­fäl­lun­gen, Baumpflege­maß­nah­men und umfan­gre­icheren Gehölzarbeit­en im Stadt­ge­bi­et“ veröf­fentlichen. Die Über­sicht sollte zusät­zlich eine kurze Begrün­dung, die Angabe der begutach­t­en­den Insti­tu­tion (z.B. Umweltamt, externes Gutachter­büro) und eventuell notwendi­ge Ersatz­maß­nah­men enthal­ten.

Bäume und Sträucher sind im Namen der Grünpflege weg. Aber...
Bäume und Sträuch­er sind im Namen der Grünpflege weg. Aber…

Unangekündigte Baum­fäl­lun­gen auf städtis­chen Grün­flächen irri­tieren Bürg­er

Der Grünzug, um den es dieses Mal geht, liegt zwis­chen dem Bürg­er­meis­ter-Bade-Platz und der Hein­rich-Sei­del-Straße direkt an der ehe­ma­li­gen Johannes‑R.-Becher Schule der heuti­gen Beru­flichen Schule für Gesund­heit und Soziales.

Es han­delt sich um eine städtis­che Grün­fläche, auf Nach­frage wurde mit­geteilt, dass es sich um „Pflege­maß­nah­men“ han­delte. Eine vorherige Infor­ma­tion an die Bürg­er gab es nicht. Wie denn auch, außer der Stadtver­wal­tung weiß nie­mand, wann und wo welche Maß­nah­men stat­tfind­en. Vielle­icht sollte es einen erneuten Anlauf zur Veröf­fentlichung der Baum­fäl­l­lis­ten geben?

B90/Grünen ver­wiesen in der Begrün­dung ihres Antrages auf die Prax­is in anderen Städten: „Mit ihren nicht sel­ten bestürzten Reak­tio­nen zeigen sie (die Anwohn­er), wie wichtig ihnen eine lebendi­ge und grüne Umwelt und wie inten­siv die Verbindung zu liebge­wor­de­nen Gehölzen über die Jahre gewor­den ist. Um böse Über­raschun­gen bei den Bürg­erin­nen und Bürg­ern zu ver­hin­dern, soll­ten Gehölzfäll- und ‑pflegear­beit­en trans­par­ent angekündigt wer­den. Auch soll­ten diese bei Bedarf im Umweltauss­chuss der Stadtvertre­tung hin­ter­fragt und erläutert wer­den kön­nen. Mit dieser Vorge­hensweise würde die Stadt Schw­erin dem Beispiel etlich­er ander­er Städte, wie Berlin, Ham­burg und Lübeck fol­gen.“

Dach­pappe trotz Inter­ven­tion des Orts­beirates nicht abge­holt

... Dachpappe bleibt.
… Dach­pappe bleibt.

Und tat­säch­lich: In den genan­nten Städten wird bei dem The­ma trans­par­enter vorge­gan­gen als hier in unserem Schw­erin. Gegen eine Veröf­fentlichung dieser Liste stimmten Linke und CDU. Arndt Müller, stel­lvertre­tender Frak­tionsvor­sitzen­der, kri­tisiert die mehrheitlich ablehnende Hal­tung der Stadtvertre­tung: „Die Argu­men­ta­tion des CDU-Vertreters in der Debat­te, mit den trans­par­enten Infor­ma­tio­nen zu anste­hen­den Baum­fäl­lun­gen würde Unruhe in der Bevölkerung geschürt, kön­nen wir nicht nachvol­lziehen.“

„Umgekehrt ist es derzeit der Fall“, pflichtet ihm Dirk Rosehr bei, der sich zukün­ftig für die Veröf­fentlichung ein­er solchen Liste ein­set­zen will. „Ger­ade weil es für viele nicht nachvol­lziehbar ist, gibt es jet­zt Unruhe.“

Dirk Rosehr sieht noch ein weit­eres Prob­lem: „Hier liegt seit Wochen Dach­pappe, die nach einem Sturm von einem Dach gegenüber geholt wer­den musste. Wir haben vom Orts­beirat aus schon der Ver­wal­tung Bescheid gegeben, doch bis jet­zt liegt die Pappe noch immer hier. Zum einen Gehölzschnitt, unter dem Aspekt des Naturschutzes, und zum anderen liegt hier seit Wochen giftiger Müll.“

ANZEIGE