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Unser Schwerin – unser Theater (6)

Andrea Templin engagiert sich politisch bei der Partei DIE LINKE. Für sie ist das Theater in Schwerin ein steter Lebensbegleiter und Ihrer Ansicht nach auch ein Anziehungspunkt für Menschen von

  • Veröffentlicht August 24, 2013
Andrea Templin
Andrea Templin

Andrea Templin engagiert sich politisch bei der Partei DIE LINKE. Für sie ist das Theater in Schwerin ein steter Lebensbegleiter und Ihrer Ansicht nach auch ein Anziehungspunkt für Menschen von überall her…

Schwerin-Lokal: Was bedeutet Ihnen das Schweriner Theater?

Andrea Templin: Das Schweriner Theater begleitet mich seit meiner Kindheit in Schwerin bis heute. Als letztes habe Ich die Fledermaus dort gesehen. Walter Plathe war in der Rolle des Frosch einfach toll.
Insbesondere mit seinen Schlossfestspielen ist das Theater auch ein Wirtschaftsfaktor. Viele Touristen kommen her und übernachten in Hotels, gehen in Gaststätten essen und besuchen andere Kultureinrichtungen in Schwerin. Schon allein deswegen bin ich für das Theater. Schön, dass die Ansiedlung von Nestle geklappt hat. Das Theater aber bleibt ein großer Arbeitgeber in der Stadt, lockt Menschen her und darf darum nicht vergessen werden. Daher kann ich die dauernden Diskussionen über das Theater nicht verstehen.

Schwerin-Lokal: Wie unterstützen Sie es?

Andrea Templin: Theaterbesuche gehören, wenn es die Zeit erlaubt, zu den Dingen die mein Mann und ich gerne nachgehen. Wenn Freunde oder Bekannte Geburtstag haben, ist auch mal ein Geschenk in Form einer Eintrittskarte für das Theater dabei.

Schwerin-Lokal: Was finden Sie gut und was vermissen Sie am Theater?

Andrea Templin: Besonders gefällt mir persönlich, dass sich die Künstlerinnen und Künstler nicht davor scheuen, auch in klassischen Stücken Probleme der heutigen Zeit zu reflektieren. Mir fällt gerade ein, wie sie damals Romeo und Julia in eine Neubaubauplattensiedlung versetzt haben. Man kann sicher gut darüber streiten, ob man das schön findet oder nicht. Sicher ist das Beispiel auch nicht alltäglich. So regt der Theaterbesuch aber zum Nachdenken und zum Diskutieren an und genau das soll ja Kunst auch. Das zeichnet das Schweriner Theater auch aus. Es ist nicht nur ein Haus, in dem Herrschaften Ihre Garderobe ausführen, sondern ein Theater für alle Menschen. Jugendliche nehmen die Angebote des Theaters an, genau so wie ältere Menschen.

Was mir nicht gefällt am Theater? Die finanzielle Ausstattung. Seit 1996 sind die Zuschüsse des Landes gleich geblieben. Dabei wissen wir alle, dass die Kosten überall steigen. Das ist ungerecht gegenüber den Leuten am Theater. Traurig ist der Zustand das der Zugang zu Kunst und Kultur für die Menschen auch in unserer Stadt zunehmend vom Geldbeutel abhängt. Muss sich wirklich alles am Markt rechnen?

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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