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Ehrenamt mit Herz:
Unterstützung für Demenzkranke im „Zentrum Demenz“

Ursula Schultz und Manuela Petrick berichten in einem Podcast über ihr Engagement für Demenzkranke – zwischen Empathie, Herausforderungen und wertvollen Begegnungen.

  • Veröffentlicht Oktober 29, 2024

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„Bei mir im Dorf wurde ich von der Gemein­de­schwest­er gefragt, ob ich bei ein­er allein­leben­den Frau putzen könne. Warum nicht, habe ich gedacht und den Job angenom­men. Ich habe gek­lin­gelt, mich vorgestellt. Dann fragte mich die Her­rin des Haus­es über­raschend, wo denn wohl die Toi­lette sei. Darauf war ich nicht vor­bere­it­et.“, erin­nert sich Ursu­la Schultz an ihre erste Begeg­nung mit ein­er an Demenz erkrank­ten Frau. „Das weiß ich nicht. Aber wir kön­nen gemein­sam mal suchen, habe ich gesagt. Wir sind dann gemein­sam durch das ziem­lich große Haus gegan­gen und haben die Toi­lette gesucht und natür­lich auch gefun­den“.

Heute arbeit­et Ursu­la Schultz ehre­namtlich im Schw­er­iner „Zen­trum Demenz“, ein­er Beratungsstelle für Demen­z­erkrank­te und ihre Ange­höri­gen. Jede Woche ver­bringt sie einige Stun­den mit den Men­schen in der Ein­rich­tung oder ihrer häus­lichen Umge­bung.

„Eine wesentliche Voraus­set­zung für diese Arbeit ist die Fähigkeit zur Empathie. Ohne Ein­füh­lungsver­mö­gen wird das schwierig.“, erk­lärt Manuela Pet­rick. Sie hat eben­so wie Ursu­la Schultz eine Schu­lung zum The­ma Demenz, zum Umgang mit Men­schen mit Demenz, zu Möglichkeit­en der Beschäf­ti­gung mit ihnen und Selb­ster­fahrung abgeschlossen. Der Kurs hat einen Umfang von dreißig Zeit­stun­den, die über Abende und Woch­enen­den verteilt sind.

 

Manuela Petricks Weg zur Demenzbetreuung

Manuela Pet­rick war Lehrerin. Eine Gruppe Schü­lerin­nen, es waren ange­hende Arzthelferin­nen, wie man damals sagte, nahm an einem Wet­tbe­werb teil. Sie dreht­en einen Film zum The­ma Demenz und hat­ten auch die dama­lige Lei­t­erin des „Zen­trum Demenz“ ein­ge­laden. „Sie berichtete von ihrer Arbeit und ich wusste sofort, das ist etwas für mich.“, erin­nert sie sich.

Einige der Ehre­namtlichen betreuen Demen­z­erkrank­te in ihrem häus­lichen Umfeld. In diesem Fall geht immer ein Besuch zum Ken­nen­ler­nen voraus. „Die Chemie muss schon stim­men.“, sagen Schultz und Pet­rick übere­in­stim­mend. „Für viele Ange­hörige ist das Zusam­men­leben mit ein­er von Demenz betrof­fe­nen Per­son ein sehr her­aus­fordern­der 24-Stun­den-Job. Wenn das Ver­trauen stimmt, kön­nen wir sie für ein paar Stun­den ent­las­ten.“

Auch in den Betreu­ungs­grup­pen des „Zen­trums Demenz“ küm­mern sich Ehre­namtliche um die Gäste. Beson­ders beliebt ist das Kaf­feetrinken. In der Wohnge­mein­schaft, die an das Zen­trum angeschlosse­nen ist, wird ein Kuchen geback­en und gemein­sam mit den Besuch­ern gegessen.

„Kür­zlich kam eine Mieterin der Wohnge­mein­schaft wie gewohnt zum Kaf­feetrinken. Plöt­zlich wurde sie sehr wütend und lief zurück in ihr Zim­mer: Auf ihrem Stuhl hat­te bere­its eine andere Per­son Platz genom­men.“, erin­nert sich Manuela Pet­rick. „Da helfen dann auch meine Ver­suche nicht, die Mieterin zu trösten oder zu beruhi­gen. Eine halbe Stunde später kam sie zurück, ihr Platz war frei und alles war vergessen.“ – Das schnelle Vergessen und Ver­hal­tensauf­fäl­ligkeit­en sind Symp­tome, die auf eine Demen­z­erkrankung hin­weisen kön­nen.

„Demenz heißt über­set­zt „ohne Geist“ und benen­nt die Ursachen der Verän­derung: eine Störung im „Geist“, medi­zinisch betra­chtet im Gehirn eines Men­schen, die zu ein­er grundle­gen­den Per­sön­lichkeitsverän­derung der betrof­fe­nen Per­son führen kann.“, heißt es auf der Inter­net­seite des „Zen­trums Demenz“.

Ursu­la Schultz und Manuela Pet­rick bericht­en in dieser Folge des Pod­cast „man müsste mal …“ über ihr ehre­namtlich­es Engage­ment. Wenn Du wis­sen möcht­est, ob dies vielle­icht auch für Dich etwas sein kön­nte, dann hör ein­fach mal rein … in den Pod­cast „Man müsste mal …“ mit Andreas Lußky und Claus Oellerk­ing.

 

 

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