Do, 10. Juli 2025
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Urlaub mit Hund wird immer beliebter – doch in Deutschland bleibt es schwierig

Die Sommerferien stehen vor der Tür – und für viele Hundebesitzer steht eines schon fest: Der Hund kommt mit. Urlaube mit Haustieren liegen im Trend.

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  • Veröffentlicht Juli 1, 2025

 

Wer jedoch mit seinem Vier­bein­er ver­reisen möchte, stößt in Deutsch­land immer wieder auf Ein­schränkun­gen. Vor allem geeignete Ferien­woh­nun­gen und zugängliche Strände bleiben eine Her­aus­forderung.

Laut aktuellen Umfrage­dat­en des Anbi­eters Weenect pla­nen immer mehr Haustierbe­sitzer in Deutsch­land, ihren Urlaub gemein­sam mit ihrem Tier zu ver­brin­gen. 2024 ist diese Zahl im Ver­gle­ich zum Vor­jahr bere­its um fast 7 % gestiegen. Laut dem Reisean­bi­eter TUI ver­reis­ten im Jahr 2024 rund 28 % der Hun­debe­sitzer inner­halb Deutsch­lands.

Einschränkungen an deutschen Stränden

Die größte Frus­tra­tion bei Hun­debe­sitzern? Der Zugang zum Strand. Deutsch­land ver­fügt zwar über wun­der­schöne Seen und die Ost­seeküste ist nicht weit ent­fer­nt, doch an vie­len Strän­den sind Hunde nur außer­halb der Haupt­sai­son erlaubt – und selb­st dann oft nur auf speziell abge­gren­zten Abschnit­ten. In beliebten Küstenorten wie Boltenhagen, Küh­lungs­born oder sog­ar auf Rügen ist die Zahl der hun­de­fre­undlichen Strand­bere­iche begren­zt – und diese sind im Som­mer häu­fig über­füllt. Für viele ein Grund, ins Aus­land auszuwe­ichen – zum Beispiel in die Nieder­lande.

Niederländische Küste mit Hund

Auf­fäl­lig ist, dass nieder­ländis­che Küstenorte wie Callantsoog, Julianadorp oder Oost­kapelle deut­lich mehr Raum für Urlauber mit Hund bieten. In vie­len Bade­orten dür­fen Hunde außer­halb der Haupt­sai­son frei am Strand laufen – und in der Haupt­sai­son oft vor 9 Uhr mor­gens und nach 19 Uhr abends. Zudem ist die Zahl haustier­fre­undlich­er Ferien­häuser in den Nieder­lan­den deut­lich höher. In der Prov­inz Zee­land zum Beispiel sind rund 60 % der Ferien­häuser für Haustiere geeignet. Viele nieder­ländis­che Ferien­häuser an der Küste ver­fü­gen außer­dem über einen eige­nen, eingezäun­ten Garten.

Deutschland hinkt hinterher

Eine ver­passte Chance für Deutsch­land. In ein­er Zeit, in der Hunde für viele Men­schen als voll­w­er­tiges Fam­i­lien­mit­glied gel­ten, ist es wichtig, dass touris­tis­che Regio­nen darauf reagieren. Deutsch­land agiert vor­sichtig – vielle­icht zu vor­sichtig – aus Sorge vor möglichen Prob­le­men. Dabei gäbe es dur­chaus Möglichkeit­en, Hun­de­touris­mus ver­ant­wor­tungsvoll zu gestal­ten.

Denn das wirtschaftliche Poten­zial ist vorhan­den: Eine Fam­i­lie mit Hund bleibt oft länger, gibt mehr für lokale Dien­stleis­tun­gen aus und mei­det lieber große Hotelket­ten. Für regionale Anbi­eter ist das dur­chaus attrak­tiv.

Was können Hundeliebhaber aus Schwerin tun?

Für alle, die nicht ins Aus­land reisen möcht­en, gibt es in der Region Schw­erin zum Glück auch immer mehr Alter­na­tiv­en. So bieten Ferien­häuser am Schw­er­iner See zum Teil kleine Pri­vat­strände, an denen Hunde erlaubt sind. In Pin­now entste­ht derzeit sog­ar ein Hunde-Spielplatz mit eigen­em Bade­bere­ich. Den­noch bleibt das Ange­bot an Ferien­woh­nun­gen mit Hund begren­zt und zudem räum­lich ver­streut.