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US-Botschafter zum Antrittsbesuch in Schwerin

(pm/sr). Gestern besuchte der US-Botschafter John B. Emerson Schwerin. Neben dem Gespräch mit dem Ministerpräsidenten und einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt, ging es auch um das geplante

  • Veröffentlicht November 4, 2014
US-Botschafter John B. Emerson mit Schwerins Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt
US-Botschafter John B. Emerson mit Schwerins Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt

(pm/sr). Gestern besuchte der US-Botschafter John B. Emerson Schwerin. Neben dem Gespräch mit dem Ministerpräsidenten und einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt, ging es auch um das geplante Freihandelsabkommen TTIP.

 

Vor dem Schweriner Rathaus wehte gestern die US-Fahne. Das hatte seinen Grund. Seit dem 15. August des letzten Jahres ist John B. Emerson der Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in der Bundesrepublik. Gestern nun weilte er zum Antrittsbesuch in Schwerin. Das Programm war ziemlich umfangreich.

 

Vom Ministerpräsidenten empfangen

 

John B. Emerson mit Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD)
John B. Emerson mit Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD)

Zuerst wurde Emerson von Ministerpräsident Sellering (SPD) in der Staatskanzelei empfangen. Ingesamt sind in Mecklenburg-Vorpommern elf Unternehmen bekannt, deren Eigentümer ihren Sitz in den USA haben. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 380 Millionen Euro. Die Partnerschaft zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Mecklenburg County (North Carolina) feiert 2014 ihr 20-jähriges Jubiläum. An Gesprächsstoff dürfte es daher nicht gemangelt haben.

 

Eintrag in das Goldene Buch

 

Nach dem Empfang beim Ministerpräsent ging es dann zur Schweriner Stadtspitze. Begleitet wurde der Botschafter dabei von Generalkonsulin Nancy Lynn Corbett und der Kulturreferentin des Generalkonsulats Hamburg Dr. Susanne Wiedemann. Zuerst trug sich der Botschafter in das Goldene Buch der Stadt ein. Im Anschluss ein Gespräch mit Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow im Rathaus der Landeshauptstadt.

 

Hauptthema bei der IHK war das Freihandelsabkommen TTIP

 

Nancy Corbett, Generalkonsulin des Amerikanischen Generalkonsulates in Hamburg; John B. Emerson, Botschafter der USA in Deutschland; Hans Thon, Präsident der IHK zu Schwerin; Siegbert Eisenach, IHK-Hauptgeschäftsführer
Nancy Corbett, Generalkonsulin des Amerikanischen Generalkonsulates in Hamburg; John B. Emerson, Botschafter der USA in Deutschland; Hans Thon, Präsident der IHK zu Schwerin; Siegbert Eisenach, IHK-Hauptgeschäftsführer

Die letzte Station des Besuches war dann die IHK zu Schwerin. Er wurde von Hans Thon, Präsident der IHK zu Schwerin, und Siegbert Eisenach, IHK-Hauptgeschäftsführer, im Ludwig-Bölkow-Haus herzlich begrüßt.

 

Im anschließenden Gespräch erhielt der Gast zunächst einen Überblick über die Wirtschaftsstruktur und die wirtschaftliche Lage in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei wurden auch die wirtschaftlichen Kontakte zwischen Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern und den USA herausgearbeitet. Vor allem die Lieferungen in die USA sind für hiesige Unternehmen wichtig, erreichten sie doch im vergangenen Jahr einen Wert von fast 250 Millionen Euro. Geliefert wurden vor allem Erzeugnisse des Maschinenbaus, der Elektrotechnik und der chemischen Industrie.

 

Der gegenseitige Warenaustausch ist aber noch ausbaufähig. So werden beispielsweise mit Polen als wichtigstem Handelspartner etwa vier Mal so viele Güter ausgetauscht als mit den USA. Mit Polen können die Vorteile des seit über 20 Jahren bestehenden europäischen Binnenmarktes genutzt werden. Der Handel mit den USA muss dagegen immer noch Zollschranken passieren und andere, so genannte nichttarifäre Handelshemmnisse überwinden. „Gerade deshalb beobachten wir gegenwärtig einen aktiven Meinungsbildungsprozess zu einem Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP). Während viele Unternehmen in erster Linie Möglichkeiten sehen, den Warenaustausch zu erleichtern, Wirtschaftswachstum zu ermöglichen und Arbeitsplätze zu sichern bzw. zu schaffen, fürchten andere die Aufweichung bestehender Standards wie beim Datenschutz, in Umweltfragen oder beim Verbraucherschutz. Gerade beim Zustandekommen eines Abkommens mit diesem Umfang müssen die Bedenken der Menschen transparent und offen diskutiert werden, um in der Öffentlichkeit akzeptiert zu werden“, unterstrich Thon im Gespräch mit US-Botschafter Emerson.

 

Aus diesem Grund gibt es in der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin am selben Tag eine Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP). Hierbei sollen Pro und Contra offen zur Sprache gebracht werden. Die Teilnahme breiter Unternehmerkreise ist erwünscht.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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