Fr, 16. Mai 2025
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Pächter Martin Neuhaus schlägt Alarm:
Vandalismus und ausbleibende Sanierungen setzen Säulengebäude auf dem Markt zu

Der Pächter des Säulengebäudes Martin Neuhaus kämpft mit wachsenden Problemen am Gebäude. Nächtliche Feiern und Sachbeschädigungen hinterlassen Spuren. Auch zugesagte Sanierungsarbeiten stehen seit einem Jahr aus.

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  • Veröffentlicht Juli 9, 2024
Das Säu­lenge­bäude in Schw­erin wird durch Van­dal­is­mus immer mehr beschädigt. Foto: LHS

Viele Schw­er­iner­in­nen und Schw­er­iner freuen sich darüber, dass auf dem Mark­t­platz Dien­stag für Dien­stag in den Som­merta­gen Leben eingekehrt ist. Den bei­den Ini­tia­toren Mar­tin Neuhaus und Karsten Stotko ist mit dem „Musikklub” die Umset­zung eines großar­ti­gen Pro­jek­tes gelun­gen.

Trotz­dem ist nicht alles Gold was glänzt, auch wenn der Ärg­er nichts mit dem Musikklub zu tun hat: Das Säu­lenge­bäude wird zunehmend ein Ort für nächtliche Feiern und immer wieder find­en auch Sachbeschädi­gun­gen am Gebäude statt. Für den Pächter Mar­tin Neuhaus eine ärg­er­liche und unhalt­bare Sit­u­a­tion. Deshalb hat sich Neuhaus nun mit einem Schreiben, dass der Redak­tion vor­liegt, an Ord­nungs­dez­er­nent Sil­vio Horn gewandt.

Im Blumenkübel sogar Spritzen gefunden

„Trotz mein­er Bemühun­gen find­en zunehmend Sachbeschädi­gun­gen und nächtliche Feiern am Säu­lenge­bäude statt”, schreibt Mar­tin Neuhaus besorgt. Das Säu­lenge­bäude, die Trep­pen und das Mobil­iar des Wirtes wer­den bei solchen Feiern immer mehr beschmiert und beschädigt, schreibt Neuhaus weit­er.

Neuhaus habe auf eigene Kosten zusät­zlich Mülleimer aufgestellt und jeden Mor­gen beschäftige er einen Mitar­beit­er eine Stunde mit der Reini­gung der Säu­len­halle und der Son­der­flächen. Es scheint aber ein Kampf gegen Wind­mühlen zu sein. „In den Blu­menkü­beln wur­den sog­ar Spritzen gefun­den”, fährt Neuhaus fort, „die tägliche Reini­gung ist nur schw­er zu bewälti­gen.”

Höhep­unkt war ein Ein­bruch Mitte Juni sowie rück­sicht­slose Par­tys am ver­gan­genen Woch­enende, die den Ein­satz der Polizei erforderten und Anzeigen nach sich zogen. Die doku­men­tierten Graf­fi­tis sind dabei nur ein Teil der ent­stande­nen Schä­den.

Zugesagte Sanierungen endlich angehen

Aber auch die Stadt als Eigen­tümer sieht Neuhaus in der Pflicht. „Bere­its für Mai 2023 zuge­sagte Sanierungs- und Reparat­u­rar­beit­en an der Außen­hülle ste­hen noch aus”, erin­nert Neuhaus. Ins­beson­dere am Fuß der Säulen, Putz und West­giebel seien Sanierungsar­beit­en drin­gend nötig. „Hier liegt das Mauer­w­erk offen, Tauben pick­en Kalk und Nässe dringt ein, in der Außen­wirkung ver­schlechtert sich der Zus­tand des Objek­tes so zuse­hends, was zu weit­er­er Beschädi­gung ein­lädt”, gibt Neuhaus in seinem Schreiben zu bedenken. Neuhaus ver­weist in diesem Zusam­men­hang auf die soge­nan­nte „Bro­ken-Win­dows-The­o­rie”.

Der Bro­ken-Win­dows-Effekt (auch: Bro­ken-Win­dows-The­o­rie) ist ein psy­chol­o­gis­ches Phänomen in Innen­städten, wonach sich Chaos und Krim­i­nal­ität selb­st ver­stärken. Schon ein zer­broch­enes Fen­ster kann aus­re­ichen, damit ein ganz­er Stadt­teil ver­fällt – daher der Name „Bro­ken Win­dows“. So reichen wom­öglich schon eine kaputte Fen­ster­scheibe und Müll auf den Straßen, um ein ganzes Stadtvier­tel run­terzuziehen.

Stadt muss sich des Problems annehmen

„Ich habe viel Zeit und Geld in die Instand­set­zung des Gebäudein­neren investiert. Viele Schw­er­iner­in­nen und Schw­er­iner, meine Mitar­beit­er und ich arbeit­en mit viel Aufwand und Liebe an der Bele­bung bei gle­ichzeit­iger Sauberkeit dieses schö­nen zen­tralen Ortes. An den Dien­sta­gen reini­gen wir bis 23.00 sog­ar den gesamten Markt”, schreibt Neuhaus weit­er.

Angesichts der bevorste­hen­den Feier­lichkeit­en zum Weltkul­turerbe und zum Tag der Deutschen Ein­heit appel­liert Neuhaus dringlich an die Stadt, sich der prob­lema­tis­chen Sit­u­a­tion anzunehmen.