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Veränderungen als Chance:
WGS-Chef Veiga im Interview über seine Ideen für die Zukunft der WGS

Im Interview mit SNO | Schwerin-Lokal spricht WGS-Geschäftsführer Michael Veiga über seine Beweggründe, beim städtischen Unternehmen Veränderungen voranzutreiben.

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  • Veröffentlicht Juni 12, 2024
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WGS Michael Veiga Foto: Privat
WGS Michael Veiga Foto: Pri­vat

Michael Veiga ist seit August ver­gan­genen Jahres Geschäfts­führer der WGS. Aus per­sön­lichen Grün­den zieht es ihn zurück nach Karlsruhe.Die ver­gan­genen Monate über hat er einige Verän­derun­gen forciert und begleit­et – Entschei­dun­gen, die er als richtig und wichtig ein­stuft.

Die ersten Weichen für den Wan­del sind schon weit vor 2023 gestellt wor­den – durch Coro­na standen alle Unternehmen vor enor­men Her­aus­forderun­gen und mussten beson­ders im Kon­takt mit Kun­den umdenken. Michael Veiga äußert sich gegenüber der SNO | Schw­erin-Lokal zu den Umzü­gen der Mieter­center, per­son­ellen Umstruk­turierun­gen und den Her­aus­forderun­gen für die Woh­nungswirtschaft all­ge­mein.

Herr Veiga Zuerst ist das Mieter­center Nord aus Lankow in die City gezo­gen, dann fol­gte das Mieter­center Süd. Wieso?

Tat­säch­lich hat sich im Rah­men der Pan­demie gezeigt, dass Online-Ange­bote für diverse Anliegen sehr gut angenom­men wor­den sind. Was zum dama­li­gen Zeit­punkt noch notge­drun­gen passierte, hat sich danach weit­er etabliert.

Wir analysieren kon­tinuier­lich, welche Fra­gen oder Mel­dun­gen per­sön­lich oder eben über unser Mieter­por­tal erfol­gen. Dabei haben wir fest­gestellt, dass die direk­te Anlauf­stelle im Stadt­teil nicht mehr so stark fre­quen­tiert war wie früher. Auf so eine Verän­derung müssen wir als Unternehmen reagieren. Unseren Ser­vice haben wir damit aber nicht herun­tergeschraubt, son­dern schlichtweg in der Geschwis­ter Scholl-Straße gebün­delt. 

Jet­zt ist aber nicht jed­er online unter­wegs und ger­ade ältere Mieter sind vielle­icht nicht mehr mobil genug, um in die City zu kom­men. Wie lösen Sie das?

Wir möcht­en den per­sön­lichen Kun­denkon­takt unbe­d­ingt aufrechter­hal­ten. Das macht den guten Umgang zwis­chen der WGS und ihren Mietern von jeher aus. Wie schon in den Jahren zuvor kom­men die Kun­den­be­treuer auch zu unseren Mietern nach Hause, wenn diese den Weg in die Innen­stadt nicht auf sich nehmen kön­nen. Dazu lässt sich tele­fonisch ein­fach ein Ter­min vere­in­baren.

Das Mieter­center Süd befand sich in einem WGS-eige­nen Gebäude. Was ist mit den Räum­lichkeit­en passiert?

Wir freuen uns, dass wir direkt Nach­mi­eter für die Flächen vor Ort gefun­den haben. Eine Fahrschule ist bere­its einge­zo­gen. Weit­ere Mieter fol­gen, sodass noch mehr Vielfalt in die Dreesch-Arkaden einzieht.

Per­son­elle Umstruk­turierun­gen sind eben­falls nicht aus­ge­blieben. Warum war das aus Ihrer Sicht wichtig? 

Tat­säch­lich haben wir einige Stellen neu aus­gestal­tet, andere ehrlicher­weise abge­baut. Für die betrof­fe­nen Kol­le­gen ist es uns über unser gutes Net­zw­erk gelun­gen, neue Per­spek­tiv­en zu schaf­fen oder indi­vidu­elle Lösun­gen zu find­en. Wichtig war dies, weil die Woh­nungswirtschaft ins­ge­samt vor ein­er her­aus­fordern­den Zeit ste­ht. Mit Blick auf Mod­ernisierun­gen zum Beispiel ist die Fremd­kap­i­tal­fi­nanzierung immer schwieriger gewor­den. Wichtige

Gesicht­spunk­te bei der Ver­gabe von Kred­iten sind aber die Effizienz eines Unternehmens und die Nach­haltigkeit der Investi­tion. Wir müssen uns dafür bess­er auf­stellen, uns weit­er­en­twick­eln, schneller wer­den. Es gibt keinen Bere­ich der WGS, über den wir bei der Frage nach dem ‚Wie?‘ nicht nachgedacht haben. Nur so sind wir den Auf­gaben der Zukun­ft gewach­sen, ob bei Sanierun­gen oder bei den Anforderun­gen an Kli­ma­neu­tral­ität.

Sind Sie grund­sät­zlich ein Befür­worter von Verän­derun­gen?

Nicht im Sinne von Ruh­elosigkeit, son­dern lediglich in Form von Offen­heit. Dass ich nach einem knap­pen Jahr Schw­erin wieder ver­lasse, hat ein­fach damit zu tun, dass ich emo­tion­al nicht kom­plett angekom­men bin, obwohl die Stadt wun­der­schön ist. Die Dis­tanz zu mein­er Fam­i­lie und Fre­un­den hat mir zu schaf­fen gemacht – diese innere Stimme kann und sollte ich nicht über­hören. Ich fürchte mich also nicht vor einem „Zurück“ nach Hause und ein­er erneuten beru­flichen Her­aus­forderung. Verän­derun­gen kön­nen dur­chaus gut und notwendig sein, um hand­lungs­fähig zu bleiben.  

Vie­len Dank für das Gespräch!

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