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„Deal” vor Gericht gescheitert:
Vergewaltigungsprozess in Schwerin unterbrochen

Vergewaltigungsprozess in Schwerin ausgesetzt: Angeklagter verweigert Geständnis, mutmaßliches Opfer hat Erinnerungslücken. Gericht prüft weiteres Vorgehen.

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  • Veröffentlicht Januar 8, 2025
Das Landgericht in Schw­erin. Foto: Ste­fan Rochow

 

Ein Ver­fahren wegen Verge­wal­ti­gung vor dem Schw­er­iner Landgericht ist nach dem ersten Ver­hand­lungstag aus­ge­set­zt wor­den. Dem 26-jähri­gen Angeklagten aus Nord­west­meck­len­burg wird vorge­wor­fen, seine dama­lige Fre­undin mehrfach gegen ihren Willen zum Sex gezwun­gen zu haben. Laut Anklage soll er sich in drei Fällen über das klare „Nein“ der Frau hin­wegge­set­zt haben.

Am ersten Ver­hand­lungstag scheit­erte der Ver­such, einen soge­nan­nten Deal zwis­chen den Prozess­parteien zu erzie­len. Dieser hätte ein Geständ­nis des Angeklagten erfordert, das er jedoch ver­weigerte. Daraufhin begann das Gericht mit der Befra­gung der 20-jähri­gen Frau, die als mut­maßlich­es Opfer auftritt. Allerd­ings fiel es ihr schw­er, zeitliche Abläufe und Geschehnisse, auch vor den ver­meintlichen Tat­en, klar zu schildern.

Der Vertei­di­ger des Angeklagten führte zudem Liebes­briefe ins Ver­fahren ein, die die Frau dem Mann nach den ange­blichen Vor­fällen geschrieben haben soll. Dies wirft zusät­zliche Fra­gen zur Glaub­würdigkeit der Vor­würfe auf. Das Gericht prüft nun, wie das Ver­fahren weit­erge­führt wer­den soll.

Das mut­maßliche Opfer stammt aus der Nähe von Leer in Ost­fries­land und war damals zu ihrem Fre­und in die Nähe von Greves­mühlen gezo­gen, wo dieser bei sein­er Tante lebte.