Mi, 9. Juli 2025
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Die Schleuse in Lübz ist weiterhin gesperrt:
Viele Anlegeplätze in Schwerin bleiben frei

Die Bauarbeiten an der Lübzer Schleuse halten weiterhin an. Gerade zur Hauptsaison bleiben viele Anlegeplätze am Hafen frei.

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  • Veröffentlicht Juli 3, 2025
Viele leere Liegeplätze am Schweriner Seglerheim sind die Folge fehlender Wassertouristen durch die Schleusensperrung in Lübz, Foto: maxpress
Viele leere Anlegestellen am Schw­er­iner Segler­heim sind die Folge fehlen­der Wasser­touris­ten durch die Schleusensper­rung in Lübz. Foto: max­press

Der Som­mer ist längst in vollem Gange und die Haupt­sai­son hat bere­its ges­tartet, doch viele Anlegestellen rund um den Schw­er­iner See sind leer. Grund dafür sind Bauar­beit­en an der Schleuse in Lübz. Die Sanierung, die bere­its im Novem­ber begonnen hat, sollte ursprünglich im April abgeschlossen sein. Statt der geplanten Wieder­eröff­nung zur Touris­mus­sai­son verzögert sich das Vorhaben nun voraus­sichtlich bis zum 31. Juli. Die anhal­tenden Bauar­beit­en haben ver­heerende Fol­gen für den Schw­er­iner Touris­mus.

Folgen für den Tourismus

Was das für die Touris­mus­re­gion bedeutet, lässt sich unter anderem im Hafen des Seglervere­ins Schw­erin und im Stadthafen des Meck­len­bur­gis­chen Staat­sthe­aters deut­lich beobacht­en. „Zur Haupt­sai­son haben wir Urlauber aus ver­schiede­nen Regio­nen. Viele kom­men auch aus der Schweiz und den Nieder­lan­den. Diese Touris­ten bleiben jet­zt weg“, berichtet Hafen­meis­ter Andreas Schäk. „Im Mai hat­ten wir nur sechs Schiff­süber­nach­tun­gen – im Vor­jahr waren es 78.“ Die Juni-Zahlen zeigen ein ähn­lich­es Bild. Statt 264 Buchun­gen wie 2024, verze­ich­nete der Vere­in erneut nur sechs. Um die fehlen­den Ein­nah­men zu kom­pen­sieren, ist seit 2023 auf dem Gelände Platz für unge­fähr sechs Wohn­mo­bile.

Auch am neuen Anleger Kaninchenwerder sind noch jede Menge freie Stellen zum Anlegen für Touristen, Foto: maxpress
Auch am neuen Anleger Kan­inchen­werder sind noch jede Menge freie Stellen zum Anle­gen für Touris­ten. Foto: max­press

Auch die vie­len Anleger des Meck­len­bur­gis­chen Staat­sthe­aters sind frei. „Nor­maler­weise hät­ten wir bis jet­zt schon 60 Gäste bei uns. Auf­grund der anhal­tenden Bauar­beit­en sind es nur 10 bis 12. Das sind für uns hohe Ver­luste von Ein­nah­men“, so Hafen­meis­ter Klaus Niebel. „Für unseren Vere­in gibt es wenige bis keine Lösun­gen, die fehlen­den Ein­nah­men zu kom­pen­sieren. Wir haben nicht genü­gend Platz für Wohn­mo­bile und kön­nten auf den 200 Quadrat­metern lediglich Gäste zum Zel­ten ein­laden. Das ist aber sel­ten der Fall“, sagt er weit­er.

Keine Touren nach Waren möglich

Gäste, die ihr Boot über die kalte Jahreszeit in ein Win­ter­lager platzierten und nun im Som­mer mit dem Schiff in Rich­tung Waren an der Müritz los­fahren wollen, liegen zum Beispiel in der Mari­na Nord auf dem Hei­densee fest. Das gle­iche Prob­lem ist auch bei der Strecke von Waren nach Schw­erin zu beobacht­en. Über den Riesenumweg von der Müritz über die Hav­el und die Elbe kön­nten die Boot­surlauber nach Schw­erin kom­men, aber das kostet wertvolle Zeit. Die Hoff­nung ruht jet­zt auf den Beginn der Ferien und die rechtzeit­ige Freiga­be der Schleuse Lübz nach der Reparatur.

Von hier kommt man nicht weit. Viele Boote auf dem Heidensee liegen zwangsweise fest, Foto: maxpress
Von hier kommt man nicht weit. Viele Boote auf dem Hei­densee liegen zwangsweise fest. Foto: max­press

Schleuse Lübz wies unerwartete Beschädigungen auf

Die Schleuse Lübz ist seit Anfang Novem­ber 2024 für umfassende Sanierungsar­beit­en ges­per­rt. Ursprünglich war eine kürzere Bauzeit vorge­se­hen – doch bei den laufend­en Arbeit­en trat­en erhe­bliche Män­gel zutage. Vor allem die Schleusenkam­merköpfe im Ober- und Unter­wasser­bere­ich wiesen eine deut­lich schlechtere Beton­qual­ität auf als erwartet. Die Schä­den stam­men aus der Bauzeit der Anlage und macht­en zusät­zliche Maß­nah­men notwendig, die über den ursprünglich geplanten Umfang hin­aus­ge­hen. „Erst während der Betonin­stand­set­zung wurde das tat­säch­liche Aus­maß der Schä­den sicht­bar“, erk­lärt Tilman Tre­ber aus dem Fach­bere­ich Schiff­fahrt des Wasser­straßen- und Schiff­fahrt­samts Elbe in Lauen­burg. „Ger­ade an den Schleusen­häuptern war die Beton­qual­ität so schlecht, dass wir deut­lich aufwendi­gere Maß­nah­men ergreifen mussten, als zunächst vorge­se­hen.“ Aktuell wird das Klapp­tor im oberen Schleusenkopf einge­baut, in etwa zwei Wochen fol­gen die Stemm­tore am unteren Ende der Anlage. Par­al­lel dazu laufen die Arbeit­en an der Elek­tro- und Steuerung­stech­nik. Die Sper­rung der Schleuse dauert voraus­sichtlich noch bis zum 31. Juli 2025 an. Infor­ma­tio­nen zu aktuellen Sper­run­gen sind auf dem Por­tal www.elwis.de unter dem Reit­er „Binnenschifffahrt/Nachrichten für die Bin­nen­schiff­fahrt“ zu find­en. Dort kann gezielt nach Wasser­straßen, Zeiträu­men und Mel­dun­gen gesucht wer­den.