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Viele Schweriner setzten ein Zeichen

  (red/pm schwerin).  Selbstmord ist ein großes Tabu in unserer Gesellschaft. Dabei sind die Suizidraten erschreckend hoch. Schwerin machte nun mit einer Aktion auf dieses Thema aufmerksam.   Selbstmord ist

  • Veröffentlicht September 24, 2014
Aktion »Stelle eine Kerze in Dein Fenster« fand große Resonanz
Aktion »Stelle eine Kerze in Dein Fenster« fand große Resonanz

 

(red/pm schwerin).  Selbstmord ist ein großes Tabu in unserer Gesellschaft. Dabei sind die Suizidraten erschreckend hoch. Schwerin machte nun mit einer Aktion auf dieses Thema aufmerksam.

 

Selbstmord ist ein Thema, über das man in unserer Gesellschaft sehr ungerne spricht. Wenn man etwas tiefer bohrt, dann stellt man aber sehr schnell fest, dass fast jeder in seinem Umfeld schon einmal mit Suizid zu tun hatte. Das verwundert überhaupt nicht, wenn man bedenkt, dass jährlich etwa dreimal so viele Menschen durch Selbsttötung ums Leben kommen als durch Verkehrsunfälle. Insgesamt ist die Selbsttötungsrate höher als Unfälle, Mord und Totschlag, illegale Drogen und Aids zusammen. Rein statistisch nimmt sich alle 40 Sekunden ein Mensch das Leben.

 

Anlässlich des »Weltsuizidpräventionstag« am 10. September haben sich in Schwerin die Telefonseelsorge, die ANKER Sozialarbeit gGmbH, das städtische Gesundheitsamt, der Seniorenbeirat, der Malteser-Hilfsdienst und der Hospizdienst der Caritas zusammengetan, um auf dieses verdrängte Problem aufmerksam zu machen. Unter dem Motto »Stelle eine Kerze in dein Fenster«, waren die Schwerinerinnen und Schweriner aufgerufen, eine Kerze in ihr Fenster zu stellen, um damit auf die Themen Suizid, Suizidprävention und das Leben nach dem Suizid von Angehörigen aufmerksam zu machen.

 

Insgesamt 5.000 Kerzen wurden verteilt. Wer sich von dem Thema Suizid berührt fühlt, war aufgerufen, im Gedenken an einen Menschen, den man durch Suizid verloren hat oder in Verbundenheit mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben, diese Kerze am Weltsuizidtag, um 21.00 Uhr, ins Fenster als ein Zeichen der Verbundenheit zu stellen.

 

Kerzen nach kurzer Zeit vergriffen

 

Nun war es Zeit Resümee zu ziehen und festzustellen, ob die Aktion angenommen wurde. „Die Resonanz aus der Bevölkerung war bei allen Veranstaltungen sehr groß“, berichtet Amtsärztin Renate Kubbutat. Die 5000 Kerzen, die ursprünglich an zwei Tagen im Stadtgebiet verteilt werden sollten, waren bereits nach einem Tag vergriffen.

 

Mehr als 130 Kerzen-Fotos erreichte das Schweriner Gesundheitsamt im Nachgang. „Ein großer Dank gilt all denen, die am Abend des 10. September 2014 die Kerzen angezündet und ins Fenster gestellt haben“, sagt Renate Kubbutat nun. Diese Fotos sollen für weitere Aktionen im kommenden Jahr genutzt werden. Die Gespräche mit den Schwerinerinnen und Schwerinern hätten gezeigt, dass viele Menschen tatsächlich von diesen Themen betroffen sind und wie schwer es ist, darüber zu sprechen, so die Amtsärztin. Auch im kommenden Jahr sollen Aktionen zur Suizidprävention und Angehörigenarbeit vorbereitet werden. Wer dafür Ideen hat oder sich einbringen möchte, kann sich per Mail Gesundheitsamt@Schwerin.de oder telefonisch 0385-545-2820 an das Gesundheitsamt Schwerin wenden.

 

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Karten für die Veranstaltung können hier bestellt werden.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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