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Vom Scheunenfund bis zur Wertanlage

Es gibt Investoren, die in den vergangenen Jahren ganz gezielt Kunstwerke als Geldanlage aufgekauft haben.

  • Veröffentlicht Dezember 15, 2020

 

Doch neben dem Spekulieren auf junge, noch unbekannte Künstler, können mitunter auch alte Gemälde, die wir in Kellerräumen oder auf Dachböden entdecken, zu Bargeld gemacht werden.

Was ist ein Bild wert?

Dabei stellt sich bei Scheunen- und Kellerfunden stets die Frage, was genau diese verborgenen Schätze letztendlich (noch) wert sind. Denn nicht jeder Teddy und jede Brosche, die mit Erinnerungen verknüpft ist, lässt sich auch tatsächlich (gut) vermarkten. Mit anderen Worten: Der ideelle und der tatsächliche Wert können sich stark unterscheiden. Das gilt auch für Gemälde und Kunstgegenstände, wo es noch mehr als bei anderen Dingen um den persönlichen Geschmack geht. So kann ein Ölgemälde, das eine bäuerliche Szene zeigt, zwar schön, aber dennoch nur wenige Euro wert sein. Moderne Kunst, die vielen von uns vielleicht als sinnlose Aneinanderreihung von Strichen, Punkten und Farbklecksen erscheint, wird dagegen häufig für Summen im Gegenwert eines Kleinwagens veräußert. Beim Verkauf von Kunstgegenständen entscheiden daher nicht zuletzt Nachfrage wie auch Resonanz in der Kunst- und Sammlerszene über den Preis.

Expertise gefragt!

Bevor Sie Gemälde oder Kunstgegenstände in Kleinanzeigenportalen oder auch auf einem Flohmarkt veräußern, sollten Sie sich daher unbedingt fachmännischen Rat suchen. Auch eine Recherche im Internet liefert oftmals bereits wichtige Anhaltspunkte, was genau ein Gemälde oder anderes Sammlerobjekt wert ist. Tatsächlich gehen auch viele professionelle Pfandleiher ähnlich vor.

Eine genaue Schätzung wie auch ein Echtheitszertifikat (was bei alten, bekannten Künstlern nicht unerheblich ist) können dann freilich erst Gutachter und Experten für den jeweiligen Künstler abgeben. Fällt diese Expertise unerwartet hoch aus, können Gemälde auch auf Kunstauktionen versteigert oder über Galerien verkauft werden.

Bei weniger angesagten Malern bleibt es dagegen häufig beim Gang zum Flohmarkt oder dem Verkauf über eines der hinlänglich bekannten Kleinanzeigenportale. Die gibt es heute im Internet, aber auch nach wie vor gedruckt auf Papier.

Dabei haben letztere den Vorteil, dass die Interessenten meist aus dem regionalen Umfeld kommen, was sich bei Gegenständen, die eine vorherige Besichtigung erfordern und / oder für einen Postversand ungeeignet sind (dazu zählen zum Beispiel auch Eisenbahnen) durchaus anbieten kann. Auch der Kostenfaktor kann eine Rolle spielen. Denn auf einigen Kleinanzeigenportalen müssen Sie – zumindest dann, wenn man Sie als semiprofessionellen Händler einstuft – eine Gebühr zahlen.

Apropos, Gebühren und Abgaben: Sollten Sie sehr häufig Gegenstände auf Ebay & Co. versteigern, kann es sehr wohl passieren, dass auch das Finanzamt hellhörig wird und Ihre tatsächlichen Gewinne abfragt. Allerdings sind Sie, sofern Sie nachweislich nur ein altes Gemälde, das als Kellerfund und Erbstück bei einer Wohnungsauflösung in Ihren Besitz kam, veräußern, davon in aller Regel nicht betroffen!

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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