Kommunale Wärmeplanung:
Wie heizt Schwerin in Zukunft?
Schwerin startet die kommunale Wärmeplanung, um bis 2035 klimaneutral zu werden. Experten, Stadtwerke und Bürger sind in den Prozess eingebunden.

Schwerin macht einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität: Mit einer Auftaktveranstaltung hat die Landeshauptstadt offiziell die kommunale Wärmeplanung gestartet. Ziel ist es, die Wärmeversorgung in den kommenden Jahren schrittweise von fossilen auf erneuerbare Energien umzustellen. Oberbürgermeister Rico Badenschier betont die Bedeutung dieses Vorhabens: „Mit der Wärmeplanung legen wir den Grundstein, um die Wärmeversorgung in Schwerin nachhaltiger zu gestalten.“ Die Stadtvertretung hatte beschlossen, dass Schwerin bis 2035 klimaneutral sein soll.
Erfahrene Experten begleiten den Prozess
Unterstützt wird Schwerin bei der Wärmeplanung von den beiden spezialisierten Unternehmen Elbing & Volgmann GmbH sowie Theta Concepts GmbH, die bereits in anderen Städten wie Leipzig, Rostock und Neubrandenburg ihre Expertise eingebracht haben. Auch die Schweriner Stadtwerke und kommunale Wohnungsunternehmen sind in den Planungsprozess eingebunden, da sie eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Wärmewende spielen. Darüber hinaus sollen regionale Unternehmen mit hohem Energieverbrauch oder nutzbaren Abwärme-Potenzialen einbezogen werden.
Einbindung der Bürgerinnen und Bürger
Um die Schwerinerinnen und Schweriner aktiv in den Prozess einzubinden, sind Informationsveranstaltungen geplant. Umweltdezernent Bernd Nottebaum erklärt: „Die Bürger sollen sich direkt mit den Planern austauschen können.“ Dabei werden Fragen zur zukünftigen Art der Wärmeversorgung sowie zu möglichen oder notwendigen Heizungswechseln besprochen. Ziel sei es, den Betroffenen frühzeitig Planungssicherheit zu geben.
Detaillierte Analysen als Grundlage
Der Wärmeplan beginnt mit einer Bestandsanalyse, die den aktuellen Wärmebedarf und die vorhandene Versorgungsstruktur erfasst. Anschließend folgt eine Potenzialanalyse, in der ermittelt wird, wie sich der Wärmebedarf bis 2035 entwickelt und welche regionalen Ressourcen genutzt werden können. Dabei stehen erneuerbare Energien wie Solarthermie, Seethermie, Tiefengeothermie sowie Abwärme aus technischen Prozessen im Fokus. Auch die Nutzung von Luft- und Erdwärmepumpen für dezentrale Lösungen wird untersucht. Zudem fließen Strategien zur Heizenergieeinsparung in die Planung ein.
Auf Basis dieser Analysen wird ein Zielszenario mit konkreten Maßnahmen entwickelt. Neben dem Hauptziel der klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2035 werden auch alternative Szenarien für die Jahre 2040 und 2045 geprüft.
Erste Informationsveranstaltung für den Herbst 2025 geplant
Die Stadt plant, nach Abschluss der Bestands- und Potenzialanalyse eine erste Informationsveranstaltung für die Bürgerschaft im Spätsommer oder Herbst 2025 durchzuführen. Interessierte können sich zudem auf der Internetseite www.schwerin.de/waermeplan über den Fortschritt der Planung informieren.
Das Projekt wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative durch die Kommunalrichtlinie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Da Schwerin als finanzschwache Kommune gilt, erhält die Stadt eine 100-prozentige Förderung für die Umsetzung der Wärmeplanung.
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