Fr, 11. Juli 2025
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Mit weniger Umleitungen in die City:
Wallstraßenbrücke offiziell freigegeben

Mit der Eröffnung der Brücke werden wichtigsten Verkehrsregelungen nach der Verkehrsfreigabe wieder in den Ursprungszustand zurückgesetzt

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  • Veröffentlicht November 22, 2024
Schnit­ten gemein­sam das Band zur Verkehrs­freiga­be durch: Vl.: Björn Bick, GF Mat­täii Leezen, Jörg Her­rmann, Pro­jek­tleit­er LHS, Maskottchen Schlos­si, OB Rico Baden­schi­er, Frank Haber­land, DB Netz, Baudez­er­nent Bernd Not­te­baum und Cor­du­la Manow, stel­lv. Stadt­präsi­dentin, Foto: max­press

Eins der kom­plex­esten Bauw­erke der Lan­deshaupt­stadt Schw­erin wurde heute für den Verkehr freigegeben – die Brücke Wall­straße. Nun geht es wieder ein­fach­er zum Schloss­park-Cen­ter Schw­erin und zu den Geschäften in der City und die Belas­tun­gen für die Anwohn­er durch das Baugeschehen sind vor­bei. Tech­nisch war das Pro­jekt eine Meis­ter­leis­tung in Pla­nung und Aus­führung. In gut drei Jahren wur­den 1.550 Ton­nen Stahlbe­ton ver­baut, während rund um die Brücke der Muni­tions­ber­gungs­di­enst 630 Bohrun­gen bis in sechs Meter Tiefe durchge­führt hat. Ins­ge­samt mussten 8.125 Kubik­me­ter Erde aus­ge­hoben wer­den, was eine Masse von 11.375 Ton­nen ergibt – das entspricht etwa 640 Lkw-Ladun­gen!

Behelfsbrücke verband Alt- und Feldstadt

Für Fußgänger und Rad­fahrer sorgte während der Bauzeit eine Behelfs­brücke mit 27,41 Metern für einen sicheren Über­gang. Der Unter­grund der neuen Brücke wird von 100 Bohrwandpfählen getra­gen, die einen Durchmess­er von 1,2 Metern und eine beein­druck­ende Gesamtlänge von 1,7 Kilo­me­tern aufweisen.
Auch der Rück­bau der alten Brücke war eine Her­aus­forderung: 175 Kubik­me­ter Beton aus dem Über­bau und 370 Kubik­me­ter aus dem Unter­bau mussten ent­fer­nt wer­den. Hinzu kamen 1.885 Ton­nen Gleiss­chot­ter und 1.610 Meter neu ver­legte Gleise, die nun für einen rei­bungslosen Zugverkehr sor­gen.

Herausforderung Medienkanal

Die Arbeit­en in der Wall­straße stell­ten auch für die Schw­er­iner Abwasser­entsorgung (SAE) eine der spek­takulärsten Bau­maß­nah­men dar. In den Som­mer­monat­en erfol­gte der Ein­bau zweier Abwasser­leitun­gen in den Medi­enkanal auf einem speziellen Tragsys­tem. Darüber hin­aus wurde ein Trennbauw­erk mit höhen­ver­stell­baren Damm­balken zur Steuerung der Wasser­men­gen errichtet. „Wir entwässern mit der neuen Anlage künftig ein Einzugs­ge­bi­et von 22 Hek­tar Fläche“, erk­lärte WAG-Baube­treuerin Christi­na Rutkows­ki. Neben der Querung der Bahn­schienen in zehn Metern Tiefe stellen unter­schiedliche Abwasserzuflüsse eine Her­aus­forderung dar. Während der nor­male Schmutzwasser­an­fall 8 Liter pro Sekunde beträgt, beansprucht ein Starkre­genereig­nis mit ein­er Menge von 431 Litern pro Sekunde das Ableitungssys­tem. „Das ist das 50-fache. Um diese Unter­schiede tech­nisch opti­mal zu bewälti­gen, wur­den unter der Bahn­strecke zwei Dükerrohre ver­legt.“ Karsten Schultz, Werkleit­er der Schw­er­iner Abwasser­entsorgung (SAE), ver­weist auf die Erhöhung der Entsorgungssicher­heit durch dieses Baupro­jekt.

Verbesserungen für Anwohner

Die Gehwege im Bere­ich der neuen Brücke wur­den gepflastert und Ampeln wieder instal­liert. Außer­dem kön­nen sich die Anwohn­er der Eisen­bahn­straße über eine neue Sichtschutzwand freuen. Durch die Bauar­beit­en haben sich auch die Bedin­gun­gen für die Fußgänger in Höhe der Super­märk­te und im Bere­ich der Fritz-Reuter-Straße verbessert. Schulkinder und Pas­san­ten der Wall­straße kom­men hier über Verkehrsin­seln sicher­er über die viel befahrene Straße. „Sollte der Über­weg gut angenom­men wer­den, denken wir auch über eine soge­nan­nte Bedarf­sam­pel nach“, sagt Pro­jek­tleit­er Jörg Her­rmann. „Die Leitun­gen dafür liegen bere­its in der Erde.“

Mit der Eröff­nung der Brücke und nach der Verkehrs­freiga­be wer­den nun auch die wichtig­sten Verkehrsregelun­gen wieder in den Ursprungszu­s­tand zurück­ge­set­zt (Siehe Skizze).