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Was ist ein PSA-Wert und wieso sollte er niedrig sein?

Prostatazellen stellen ein Enzym namens PSA (prostataspezifisches Antigen) her. Normalerweise kommt es im Sperma vor, jedoch gibt es auch im Blut kleine Spuren davon. Der PSA-Wert des Blutes ist einer

  • Veröffentlicht November 12, 2019



Prostatazellen stellen ein Enzym namens PSA (prostataspezifisches Antigen) her. Normalerweise kommt es im Sperma vor, jedoch gibt es auch im Blut kleine Spuren davon. Der PSA-Wert des Blutes ist einer der wichtigsten Marker der Urologie und ein aussagekräftiges Indiz bei Prostatakrebs. Eine Krankheit, die nur selten bemerkbare Symptome mit sich bringt.  Obwohl Krankenkassen eine jährliche Vorsorgeuntersuchung der Prostata ab dem 45. Lebensjahr decken, ist der PSA-Test als Früherkennung bei dieser Standardleistung nicht inbegriffen. Der Patient muss somit selbst in die Tasche greifen. Wenn auch nicht tief, denn die Analyse des PSA-Wertes kostet nur ca. 25 Euro.

Wie hoch ist der normale PSA-Wert?

Normal ist hier sehr relativ, denn ob ein bestimmter PSA-Wert auffällig ist, hängt von einigen Faktoren ab, u.a. dem Alter, der familiären Vorgeschichte und eventueller Beschwerden. Ein PSA-Wert zwischen 0 und 1 ng/ml gilt als unauffällig. Ein PSA-Wert zwischen 1 und 2 ist meist unauffällig, sofern er zwischen zwei Messungen eher unverändert blieb. Falls der PSA-Wert zwischen zwei Messungen angestiegen ist, dann gilt er als kontrollbedürftig. Ein PSA-Wert zwischen 2 und 4 gilt immer als sehr kontrollbedürftig. Bei mehr als 4 ng/ml besteht dringend Abklärungsbedarf. Für Männer, die bereits an der Prostata behandelt wurden, werden PSA-Werte anders betrachtet.

Was sagt ein erhöhter PSA-Wert über den Gesundheitszustand aus?

Ein erhöhter PSA-Wert kann viele Ursachen haben und bedeutet nicht immer gleich Prostatakrebs. Auch gutartige und entzündliche Erkrankungen wie die gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie, kurz, BPH) und die Prostataentzündung (Prostatitis) können den PSA-Wert ebenfalls stark beeinflussen. Ein PSA-Wert von mehr als 10 ng/ml erhöht die Wahrscheinlichkeit an Prostatakrebs zu erkranken auf 50 Prozent. Ein niedriger PSA-Wert ist definitiv anstrebenswert und deutet auf eine allgemein gesunde Prostata hin.

Maßnahmen bei erhöhtem PSA-Wert

Ist der PSA-Wert erhöht, dient dieser als Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen. Am genausten kann die Ursache durch eine multiparametrische MRT-Untersuchung bestimmt werden. Das Prostatagewebe wird hier gründlich untersucht. Der Arzt kann dadurch nicht nur frühzeitig feststellen, ob eine Erkrankung, sondern auch welche Art der Erkrankung vorliegt. Die Möglichkeit sofort zwischen entzündlicher, gutartiger und bösartiger Erkrankung zu unterscheiden, ermöglicht eine frühzeitige Behandlung. Dadurch kann man vielen Patienten eine Biopsie und die damit verbundenen Folgewirkungen, Risiken und Komplikationen ersparen.

Ein niedriger PSA-Wert liegt im besten Interesse eines jeden Mannes

Obwohl es Faktoren, wie Alter und Genetik gibt, auf die der Mann keinen Einfluss nehmen kann, kann man jedoch alltägliche Entscheidungen in Bezug auf einen gesunden Lebensstil treffen. Diese machen in Bezug auf den PSA-Wert den größten Unterschied. Zu gesunden Gewohnheiten, die einen reduzierten PSA-Wert fördern, zählen unter anderem:

Weniger Milch- und Fleischprodukte

Tierische Produkte regen die Produktion von Hormonen an und tragen somit zu einer vergrößerten Prostata bei. Bei Männern, die täglich Fleisch essen, verdreifacht sich das Risiko an einer gutartigen Prostatavergrößerung zu erkranken. Wer den Konsum dieser Produkte meidet oder einschränkt und sich mehr pflanzlich ernährt, kann seinen PSA-Wert bemerkbar senken.

Tägliche Bewegung

Studien zeigten, dass Laufen, Schwimmen und sogar Meditation und Yoga nicht nur zur Gewichtsreduktion beitragen, sondern auch gleichzeitig stressbedingte Entzündungen lindern. Gewichtszunahme und stressbedingte Entzündungen können den PSA-Wert erhöhen.

Gekochte Tomaten

Gekochte Tomaten enthalten vor allem den Mikronährstoff Lykopen. Eine Studie kam zur Schlussfolgerung, dass Patienten, die an einer gutartigen Prostataentzündung leiden, ihren PSA-Wert um 10,77 Prozentpunkte senken konnten, indem sie täglich Tomatenmark konsumierten.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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