Sa, 8. Februar 2025
Close

Größter Batteriespeicher Europas:
WEMAG-Batteriespeicher feiert 10-jähriges Jubiläum

Vor einem Jahrzehnt, im Jahr 2014, nahm die WEMAG ihren Batteriespeicher in Schwerin-Lankow in Betrieb und setzte damit einen bedeutenden Meilenstein für die Energiewende.

Avatar-Foto
  • Veröffentlicht Juli 17, 2024
WEMAG-Vor­stand Thomas Murche und WEMAG-Bat­ter­iespe­icher­ex­perte Tobias Struck führen ihre Gäste Urban Winde­len, Geschäfts­führer des Bun­desver­ban­des Energiespe­ich­er Sys­teme e. V., Dr. Flo­ri­an Haslauer, e.venture con­sult­ing und Clemens Triebel, Mit­grün­der des Berlin­er Bat­terieen­twick­lers Youni­cos, durch den Bat­ter­iespe­ich­er der WEMAG (v. l.). Foto: WEMAG/Stephan Rudolph-Kramer

Damals war der Spe­ich­er der größte sein­er Art in Europa. Heute, zehn Jahre später, bleibt die Anlage ein zen­trales Ref­eren­zpro­jekt und ein Anziehungspunkt für Fach­leute aus der ganzen Welt.

„Wir sind stolz darauf, dass wir mit unserem Bat­teriekraftwerk eine inno­v­a­tive und effiziente Lösung für die Energiewende hier in Meck­len­burg-Vor­pom­mern betreiben. In der Poli­tik und bei vie­len Stromver­sorg­ern haben wir damit ein Umdenken angestoßen. Zahlre­iche Wirtschafts­del­e­ga­tio­nen haben das Pro­jekt mit Inter­esse ver­fol­gt. Noch heute ist die Anlage ein Ref­eren­zpro­jekt, das Fach­leute aus vie­len Län­dern anzieht“, sagte Tobias Struck, Geschäfts­führer der Bat­ter­iespe­icherge­sellschaft Schw­erin.

Die Anlage, konzip­iert vom Berlin­er Netz- und Spe­ich­er­spezial­is­ten Youni­cos, gle­icht kurzfristige Schwankun­gen in der Net­zfre­quenz aus und ermöglicht die sichere Inte­gra­tion von Wind- und Son­nen­strom in das Strom­netz. „Um das Sys­tem der Stromver­sorgung sta­bil zu hal­ten, muss es flex­i­bel reagieren kön­nen. Spe­ich­er sind die richtige Antwort auf die wach­sende Volatil­ität bei der Stromerzeu­gung mit einem hohen Anteil an erneuer­baren Energien. Sie sind eine unverzicht­bare Kom­po­nente bei der Energiewende“, betonte WEMAG-Vor­stand Thomas Murche.

Der Bat­ter­iespe­ich­er beste­ht aus 53.444 Akkus und ver­fügt aktuell über eine Leis­tung von 14 Megawatt (MW) sowie eine Kapaz­ität von 15 Megawattstun­den (MWh). Ab Okto­ber 2024 sollen nach einem aktuellen Umbau weit­ere 2 MW Leis­tung und 5 MWh Kapaz­ität hinzukom­men. „Damit kön­nen wir etwas mehr Primär­regelleis­tung anbi­eten und uns beim kurzfristi­gen Strom­großhan­del (Intra­day-Stromhan­del) an der Börse beteili­gen“, ergänzte Murche.

Herausforderungen und Zukunftsaussichten

Urban Winde­len, Geschäfts­führer des Bun­desver­ban­des Energiespe­ich­er Sys­teme e. V., würdigte die Pio­nier­leis­tung des WEMAG-Spe­ich­ers: „Mit­tler­weile ist die Notwendigkeit von Energiespe­ich­ern für Sys­tem­sta­bil­ität und Unter­stützung der Energiewende unbe­strit­ten. Den­noch fehlen auch nach 10 Jahren exzel­len­ter Praxis­er­fahrung in Schw­erin immer noch passende reg­u­la­torische Rah­menbe­din­gun­gen für den bre­it­en Ein­satz von Energiespe­ich­ern. Wir hangeln uns in Deutsch­land weit­er von Einzelfall zu Einzelfall und schaf­fen es viel zu langsam, unser Energiesys­tem auf die neuen Real­itäten und die bre­ite Inte­gra­tion von Energiespe­ich­ern auszuricht­en. Hier muss drin­gend der Tur­bo eingeschal­tet wer­den, denn ohne Spe­ich­er wird die Energiewende erstens nicht klap­pen und zweit­ens immer teur­er.“

Im Rah­men der Jubiläumsver­anstal­tung disku­tierten Experten in ein­er Talkrunde über die Rolle der Spe­ichertech­nolo­gien in der Gegen­wart und Zukun­ft. Teil­nehmer waren unter anderem Thomas Murche, Clemens Triebel, Mit­grün­der von Youni­cos, Urban Winde­len und Dr. Flo­ri­an Haslauer von e.venture con­sult­ing GmbH.

Ein kul­turelles High­light der Ver­anstal­tung war der Auftritt des Meck­len­bur­gis­chen Staat­sthe­aters. Unter der Regie von Nina Gühlstorff wurde ein Pro­gramm mit Auss­chnit­ten aus dem Musik­the­ater­pro­jekt „Stoff“ präsen­tiert, das sich als Mut­mach-Stück ver­ste­ht. Der Kinder­chor des Meck­len­bur­gis­chen Staat­sthe­aters und der Nils-Hol­gers­son-Grund­schule Schw­erin sowie die Mez­zoso­pranistin Sophia Maeno in der Rolle der Sonne trat­en auf und sorgten für eine inter­es­sante Atmo­sphäre.

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert