Mo, 28. April 2025
Close

Bundestagswahl 2025:
Politischer Umbruch – Westmecklenburg wählt deutlich rechts

Leif-Erik Holm (AfD) gewinnt das Direktmandat im Wahlkreis 12. CDU und SPD verlieren, Linke und Grüne ziehen gemischte Bilanz. Wahlbeteiligung: 80,1 Prozent.

Avatar-Foto
  • Veröffentlicht Februar 24, 2025
Leif Erik Holm
Auch wenn sich AfD-Lan­desvor­sitzen­der Leif Erik Holm ein besseres Ergeb­nis wün­schte, gelang sein­er Partei in MV der Durch­marsch. Foto: Dario Rochow

Die Bun­destagswahl 2025 hat im Wahlkreis 12, der die Lan­deshaupt­stadt Schw­erin sowie Teile der Land­kreise Lud­wigslust-Parchim und Nord­west­meck­len­burg umfasst, für ein deut­lich­es Ergeb­nis gesorgt: Leif-Erik Holm von der AfD gewann das Direk­t­man­dat mit 35,9 Prozent der Erst­stim­men und set­zte sich damit klar gegen die Konkur­renz durch. Der AfD-Poli­tik­er sprach von einem „grandiosen Sieg“ und sieht seine Partei als entschei­dende poli­tis­che Kraft in der kom­menden Leg­is­laturpe­ri­ode.

Auf den zweit­en Platz kam Diet­rich Mon­stadt von der CDU mit 20,9 Prozent der Stim­men, gefol­gt von Reem Ala­bali-Radovan (SPD), die auf 20,1 Prozent kam. Ina Laten­dorf von den Linken erhielt 12,7 Prozent der Erst­stim­men.

Die Zweit­stim­men­verteilung im Wahlkreis bestätigt eben­falls den Erfolg der AfD: Mit 32,3 Prozent ist sie stärk­ste Kraft, gefol­gt von der CDU mit 18,9 Prozent und der SPD mit 14,5 Prozent. Dahin­ter liegen die Linken (11,5 Prozent), das Bünd­nis Sahra Wagenknecht (BSW) (10,3 Prozent), die Grü­nen (5,6 Prozent) und die FDP (3,3 Prozent). Die Wahlbeteili­gung lag mit 80,1 Prozent ungewöhn­lich hoch.

Aus dem Wahlkreis 12 wer­den in den kom­menden vier Jahren mit Leif Erik Holm, Reem Ala­bali-Radovan und Ina Lat­ten­dorf (Linke) drei Bun­destagsab­ge­ord­nete in Berlin vertreten sein. Diet­rich Mon­stadt, seit 2009 Bun­destagsab­ge­ord­neter, hat gestern Abend den Einzug ver­passt.

AfD feiert „historischen Erfolg“

Nach dem Wahlsieg zeigte sich Leif-Erik Holm eupho­risch: „Das ist ein riesiger Wahler­folg für uns. Wir haben die näch­ste Raketen­stufe gezün­det und wer­den die stärk­ste Oppo­si­tion­skraft im Bun­destag.“ Er machte zudem deut­lich, dass er sich eine Zusam­me­nar­beit mit der CDU vorstellen könne, zeigte sich aber skep­tisch, ob es dazu komme: „Aber so schlau wer­den sie wohl nicht sein.“ Holm machte aber auch deut­lich, dass sich seine Partei auf Bun­de­sebene ein besseres Ergeb­nis geün­scht hätte.

Mit dem Erst­stim­men- und Zweit­stim­men-Erfolg im Wahlkreis 12 unter­mauert die AfD ihre anhal­tende Stärke in Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Der Wahlsieg ist für Holm ein klares Zeichen für eine poli­tis­che Neuori­en­tierung: „Die Wäh­ler haben für eine Mitte-Rechts-Poli­tik ges­timmt – und das wäre gut für unser Land.“

CDU sieht sich als Sieger – und attackiert die SPD

Auch in der CDU wurde der Wahlaus­gang mit Erle­ichterung aufgenom­men. Diet­rich Mon­stadt zeigte sich trotz sein­er Nieder­lage gegen Holm opti­mistisch: „Es ist ein überzeu­gen­der Wahlsieg für die CDU. Wir haben ein klares Votum für einen Poli­tik­wech­sel erhal­ten.“ Im Zusam­men­hang mit dem schlecht­en Ergeb­nis der SPD bum Bun­deskan­zler Olaf Scholz, sagte Mon­stadt: „Der Kan­zler ist abgewählt. Eine größere Klatsche kann man als amtieren­der Regierungschef kaum bekom­men.“

Mon­stadt sieht in dem Wahlergeb­nis eine deut­liche Stärkung der Union auf Bun­de­sebene: „Wir haben einen überzeu­gen­den Wäh­ler­auf­trag für Friedrich Merz und die CDU. Jet­zt geht es darum, eine neue Regierung zu for­men, die sich an den Wün­schen der Bürg­er ori­en­tiert.“

SPD kämpft mit Wahlniederlage

Bei der SPD hinge­gen war die Stim­mung gedrückt. Spitzenkan­di­datin Reem Ala­bali-Radovan musste die Nieder­lage eingeste­hen. Die SPD-Poli­tik­erin beze­ich­net den Wahlaus­gang als „bit­teren Abend für die Sozialdemokratie, auch für uns hier in Schw­erin“. Die klare Wahlnieder­lage sei eine große Ent­täuschung. Als Gründe nen­nt sie den Ver­trauensver­lust durch den „ständi­gen Stre­it und dann auch den Bruch der Ampel“. Nun müsse die SPD genau analysieren, „warum es uns ger­ade nicht gelingt, dieses Ver­trauen der Bürg­erin­nen und Bürg­er wieder zurück­zugewin­nen“. In den kom­menden vier Jahren sieht sie ihren Auf­trag darin, die Partei pro­gram­ma­tisch zu stärken und „defin­i­tiv mit unser­er Arbeit dem Recht­spop­ulis­mus etwas ent­ge­genset­zen“.

Linke zufrieden, Grüne zurückhaltend

Bei den Linken hinge­gen herrschte vor­sichtiger Opti­mis­mus. Ina Laten­dorf betonte: „Wir haben weit über unseren Erwartun­gen abgeschnit­ten.“ Sie zeigte sich erle­ichtert, dass ihre Partei mit ein­er starken Frak­tion in den Bun­destag einziehen werde. Auch für sie per­sön­lich sei es eine gute Nachricht, da sie ihren Sitz als Abge­ord­nete voraus­sichtlich behal­ten werde.

Clau­dia Müller von den Grü­nen zeigte sich hinge­gen ver­hal­ten: „Wir haben unser Ziel erre­icht, aber die Ver­luste bei den anderen Ampel­parteien sind größer.“ Sie forderte alle demokratis­chen Parteien auf, den Dia­log zu suchen: „Es ist wichtig, dass alle Demokrat­en von den Bäu­men herun­terkom­men und miteinan­der reden.“

Ein Wahlkreis im politischen Umbruch

Das Wahlergeb­nis im Wahlkreis 12 spiegelt die bun­desweite poli­tis­che Neuord­nung wider. Die AfD kon­nte ihr Ergeb­nis weit­er aus­bauen und sich als stärk­ste Kraft in der Region etablieren. Die CDU ver­bucht Zugewinne, während die SPD deut­lich ver­liert. Auch die Linken scheinen sich nach ihrem Ein­bruch in den let­zten Jahren zu sta­bil­isieren, während die Grü­nen auf niedrigem Niveau ver­har­ren.

Mit ein­er Wahlbeteili­gung von 80,1 Prozent war das Inter­esse an der Bun­destagswahl ungewöhn­lich hoch. Viele Wäh­lerin­nen und Wäh­ler haben sich offen­bar eine Verän­derung der poli­tis­chen Land­schaft gewün­scht – eine Botschaft, die die Parteien nun ernst nehmen müssen.

1 Comment

  • It’s actu­al­ly a nice and use­ful piece of info. I’m glad that you shared this help­ful info with us. Please keep us informed like this. Thanks for shar­ing.

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert