Bundestagswahl 2025:
Politischer Umbruch – Westmecklenburg wählt deutlich rechts
Leif-Erik Holm (AfD) gewinnt das Direktmandat im Wahlkreis 12. CDU und SPD verlieren, Linke und Grüne ziehen gemischte Bilanz. Wahlbeteiligung: 80,1 Prozent.

Die Bundestagswahl 2025 hat im Wahlkreis 12, der die Landeshauptstadt Schwerin sowie Teile der Landkreise Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg umfasst, für ein deutliches Ergebnis gesorgt: Leif-Erik Holm von der AfD gewann das Direktmandat mit 35,9 Prozent der Erststimmen und setzte sich damit klar gegen die Konkurrenz durch. Der AfD-Politiker sprach von einem „grandiosen Sieg“ und sieht seine Partei als entscheidende politische Kraft in der kommenden Legislaturperiode.
Auf den zweiten Platz kam Dietrich Monstadt von der CDU mit 20,9 Prozent der Stimmen, gefolgt von Reem Alabali-Radovan (SPD), die auf 20,1 Prozent kam. Ina Latendorf von den Linken erhielt 12,7 Prozent der Erststimmen.
Die Zweitstimmenverteilung im Wahlkreis bestätigt ebenfalls den Erfolg der AfD: Mit 32,3 Prozent ist sie stärkste Kraft, gefolgt von der CDU mit 18,9 Prozent und der SPD mit 14,5 Prozent. Dahinter liegen die Linken (11,5 Prozent), das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) (10,3 Prozent), die Grünen (5,6 Prozent) und die FDP (3,3 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag mit 80,1 Prozent ungewöhnlich hoch.
Aus dem Wahlkreis 12 werden in den kommenden vier Jahren mit Leif Erik Holm, Reem Alabali-Radovan und Ina Lattendorf (Linke) drei Bundestagsabgeordnete in Berlin vertreten sein. Dietrich Monstadt, seit 2009 Bundestagsabgeordneter, hat gestern Abend den Einzug verpasst.
AfD feiert „historischen Erfolg“
Nach dem Wahlsieg zeigte sich Leif-Erik Holm euphorisch: „Das ist ein riesiger Wahlerfolg für uns. Wir haben die nächste Raketenstufe gezündet und werden die stärkste Oppositionskraft im Bundestag.“ Er machte zudem deutlich, dass er sich eine Zusammenarbeit mit der CDU vorstellen könne, zeigte sich aber skeptisch, ob es dazu komme: „Aber so schlau werden sie wohl nicht sein.“ Holm machte aber auch deutlich, dass sich seine Partei auf Bundesebene ein besseres Ergebnis geünscht hätte.
Mit dem Erststimmen- und Zweitstimmen-Erfolg im Wahlkreis 12 untermauert die AfD ihre anhaltende Stärke in Mecklenburg-Vorpommern. Der Wahlsieg ist für Holm ein klares Zeichen für eine politische Neuorientierung: „Die Wähler haben für eine Mitte-Rechts-Politik gestimmt – und das wäre gut für unser Land.“
CDU sieht sich als Sieger – und attackiert die SPD
Auch in der CDU wurde der Wahlausgang mit Erleichterung aufgenommen. Dietrich Monstadt zeigte sich trotz seiner Niederlage gegen Holm optimistisch: „Es ist ein überzeugender Wahlsieg für die CDU. Wir haben ein klares Votum für einen Politikwechsel erhalten.“ Im Zusammenhang mit dem schlechten Ergebnis der SPD bum Bundeskanzler Olaf Scholz, sagte Monstadt: „Der Kanzler ist abgewählt. Eine größere Klatsche kann man als amtierender Regierungschef kaum bekommen.“
Monstadt sieht in dem Wahlergebnis eine deutliche Stärkung der Union auf Bundesebene: „Wir haben einen überzeugenden Wählerauftrag für Friedrich Merz und die CDU. Jetzt geht es darum, eine neue Regierung zu formen, die sich an den Wünschen der Bürger orientiert.“
SPD kämpft mit Wahlniederlage
Bei der SPD hingegen war die Stimmung gedrückt. Spitzenkandidatin Reem Alabali-Radovan musste die Niederlage eingestehen. Die SPD-Politikerin bezeichnet den Wahlausgang als „bitteren Abend für die Sozialdemokratie, auch für uns hier in Schwerin“. Die klare Wahlniederlage sei eine große Enttäuschung. Als Gründe nennt sie den Vertrauensverlust durch den „ständigen Streit und dann auch den Bruch der Ampel“. Nun müsse die SPD genau analysieren, „warum es uns gerade nicht gelingt, dieses Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger wieder zurückzugewinnen“. In den kommenden vier Jahren sieht sie ihren Auftrag darin, die Partei programmatisch zu stärken und „definitiv mit unserer Arbeit dem Rechtspopulismus etwas entgegensetzen“.
Linke zufrieden, Grüne zurückhaltend
Bei den Linken hingegen herrschte vorsichtiger Optimismus. Ina Latendorf betonte: „Wir haben weit über unseren Erwartungen abgeschnitten.“ Sie zeigte sich erleichtert, dass ihre Partei mit einer starken Fraktion in den Bundestag einziehen werde. Auch für sie persönlich sei es eine gute Nachricht, da sie ihren Sitz als Abgeordnete voraussichtlich behalten werde.
Claudia Müller von den Grünen zeigte sich hingegen verhalten: „Wir haben unser Ziel erreicht, aber die Verluste bei den anderen Ampelparteien sind größer.“ Sie forderte alle demokratischen Parteien auf, den Dialog zu suchen: „Es ist wichtig, dass alle Demokraten von den Bäumen herunterkommen und miteinander reden.“
Ein Wahlkreis im politischen Umbruch
Das Wahlergebnis im Wahlkreis 12 spiegelt die bundesweite politische Neuordnung wider. Die AfD konnte ihr Ergebnis weiter ausbauen und sich als stärkste Kraft in der Region etablieren. Die CDU verbucht Zugewinne, während die SPD deutlich verliert. Auch die Linken scheinen sich nach ihrem Einbruch in den letzten Jahren zu stabilisieren, während die Grünen auf niedrigem Niveau verharren.
Mit einer Wahlbeteiligung von 80,1 Prozent war das Interesse an der Bundestagswahl ungewöhnlich hoch. Viele Wählerinnen und Wähler haben sich offenbar eine Veränderung der politischen Landschaft gewünscht – eine Botschaft, die die Parteien nun ernst nehmen müssen.
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