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Wir müssen uns auf sachliche Arbeit zu städtischen Themen konzentrieren

Alina Spiegel ist 20 Jahre alt, studiert Ingenieurwesen und engagiert sich seit einigen Jahren in der AfD. Als Schwerpunktthema im Kommunalwahlkampf hat sie das Thema Mobilität gewählt. Sicherlich ist das keines

  • Veröffentlicht Mai 24, 2019

Alina Spiegel ist 20 Jahre alt, studiert Ingenieurwesen und engagiert sich seit einigen Jahren in der AfD. Als Schwerpunktthema im Kommunalwahlkampf hat sie das Thema Verkehr gewählt. Sicherlich ist das keines der klassischen Themen, die man von der AfD erwartet. Was sie in den kommenden Jahren für Schwerin erreichen möchte, dass hat sie uns im Gespräch verraten. 

Schwerin-Lokal: Mit 20 Jahren gehören Sie zu den jüngsten Kandidaten für die Stadtvertretung. Warum haben Sie sich entschlossen zu kandidieren?

Alina Spiegel: Ich finde es wichtig, sich auch als junger Mensch politisch zu engagieren, gerade auf kommunaler Ebene, sodass die Interessen aller Generationen vertreten werden. Es geht um die Themen vor Ort, abseits der Bühne der „großen Politik“ – jedenfalls sollte es so sein. Da ich mich nicht nur beschweren will, sondern gerne aktiv mitarbeiten und Ideen einbringen möchte, habe ich mich entschieden, für die Schweriner Stadtvertretung zu kandidieren.  

Schwerin-Lokal: Was ist Ihnen an Schwerin wichtig?

Alina Spiegel: Ich finde Schwerin wunderschön und lebenswert, da es nicht so hektisch ist wie manche Großstädte, es hier aber trotzdem viele Möglichkeiten gibt, etwas zu unternehmen. Schwerin soll schön, sicher und lebenswert bleiben. Jedoch gibt es gerade bei der Entwicklung einiger Stadtteile außerhalb der Innenstadt auch einiges zu tun, damit diese belebt und nicht abgehängt werden.

Schwerin-Lokal: Welche Themen meinen Sie für die Kommunalpolitik konkret?

Alina Spiegel: Eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung muss menschenfreundliches Wohnen und Mobilität in Einklang bringen. Eine gute Nahverkehrsanbindung aller Stadtteile und neuer Wohngebiete ist ein wichtiger Beitrag dazu. Bei der Planung von Wohngebieten und Gebäuden müssen historische Stadtstrukturen bedacht und bewahrt werden.

 

Infrastruktur, Mobilität und Stadtentwicklung sind wichtige Themen

 

Schwerin-Lokal: Sie treten zum ersten Mal an. Wie kommt es, dass sie auf der Liste der AfD gelandet sind? Hat Sie das Parteiprogramm überzeugt oder die Leute vor Ort?

Alina Spiegel: Ich engagiere mich schon seit einigen Jahren in der AfD, weil mir die politische Entwicklung in unserem Land Sorgen bereitet und es für die Wähler eine Alternative zu den Altparteien und eine Opposition im Parlament braucht. Und auch inhaltlich haben das Programm und die Ideen der AfD mich überzeugt.

Schwerin-Lokal: Wenn Sie in die Stadtvertretung gewählt werden sollten, was werden Ihre Hauptthemen sein?

Alina Spiegel: Für mich sind Infrastruktur, Mobilität und Stadtentwicklung wichtige Themen. Das Nahverkehrsnetz und die Taktfrequenz der Busse und Straßenbahnen müssen verbessert werden. Für weniger frequentierte Strecken kann man dabei Kleinbusse einsetzen, um eine regelmäßige Anbindung zu ermöglichen. Zudem setze ich mich für eine nachhaltige, durchdachte Stadtentwicklungspolitik ein.

Schwerin-Lokal: Wie wollen Sie diese angehen?

Alina Spiegel: Zuerst sollte man mit den Bürgern in Kontakt treten, zum Beispiel auf Veranstaltungen, um Probleme und vorhandene Ideen zu ermitteln und zu diskutieren. Es ist wichtig, erstmal Informationen einzuholen, auch durch Anfragen an die Stadtverwaltung, sodass dann entsprechende Anträge zur Prüfung oder Umsetzung von Lösungen eingebracht werden können. 

Schwerin-Lokal: Wie viel Zeit würden Sie für die Arbeit in der Stadtvertretung aufbringen können?

Alina Spiegel: Als Studentin kann ich mir meine Zeit glücklicherweise relativ flexibel einteilen, sodass ich auf jeden Fall genug Zeit in die Arbeit in der Stadtvertretung, im Ausschuss und auch für Veranstaltungen in der Stadt investieren kann. 

 

Probleme aufdecken und benennen

 

Schwerin-Lokal: Die Arbeit der AfD in der Stadtvertretung war in der laufenden Wahlperiode, sagen wir mal, eher unauffällig. Das Bestreben kommunalpolitische Probleme lösungsorientiert zu bearbeiten ist nicht immer erkennbar gewesen. Was muss sich Ihrer Meinung nach ändern?

Alina Spiegel: Ich denke, wir müssen uns auf sachliche Arbeit zu städtischen Themen konzentrieren. Unsere jetzigen Stadtvertreter konnten in der vergangenen Wahlperiode bereits Erfahrung zur Arbeit in der Stadtvertretung und den Ausschüssen sammeln, sodass wir nach der Wahl direkt loslegen können und Probleme aufdecken und benennen, aber auch konkrete Lösungsvorschläge und Ideen entwickeln sollten.

Schwerin-Lokal: Sie haben ja gerade das Thema Nahverkehr zu ihrem Hauptwahlkampfthema gemacht. In diesem Zusammenhang setzt sich ja gerade die Initiative „freifahrt.jetzt“ für einen kostenlosen Nahverkehr ein. Wie sehen sie solche Initiativen?

Alina Spiegel: Ich finde es gut, wenn Bürger sich zusammenschließen und Vorschläge in die Stadtpolitik tragen. Allerdings wird ein komplett kostenloser Nahverkehr in Schwerin gerade aufgrund der angespannten Finanzlage der Stadt kaum möglich sein. Ich setze mich für ein 365€-Jahresticket nach Wiener Vorbild ein, damit die regelmäßige Nutzung des ÖPNV attraktiver und erschwinglicher wird, ohne dass jeder einzelne Bürger unabhängig von der tatsächlichen Nutzung des Angebots zur Kasse gebeten wird, wie es beispielsweise bei einer solidarischen Finanzierung der Fall wäre.

 

Es gibt viele Möglichkeiten sich politisch weiterhin einzubringen

 

Schwerin-Lokal: Was sind Ihre positivsten Erfahrungen im laufenden Wahlkampf gewesen?

Alina Spiegel: Ich finde es immer schön, im Wahlkampf und am Infostand mit Bürgern ins Gespräch zu kommen. So kann man gleich einige Themen für die politische Arbeit mitnehmen.

Schwerin-Lokal: Sollte es am 26. Mai mit der Wahl in die Stadtvertretung nicht klappen, engagieren Sie sich dann weiter in der AfD?

Alina Spiegel: Natürlich werde ich mich unabhängig vom Wahlergebnis weiterhin in der AfD für Schwerin und für unser Land engagieren. Es gibt viele Möglichkeiten sich politisch weiterhin einzubringen und es ist immer viel zu tun.

Written By
Stefan Rochow

ist Journalist, Unternehmer und Gründer von SNO | Schwerin-Lokal. Mail: redaktion@schwerin-lokal.de

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