Mo, 23. Juni 2025
Close

Forderung an neue Bundesregierung:
IHK Nord fordert wirtschaftlichen Neustart für den Norden

Die IHK Nord fordert vom neuen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) klare wirtschaftspolitische Impulse – für faire Strompreise, bessere Infrastruktur und schnellere Genehmigungen im Norden.

Avatar-Foto
  • Veröffentlicht Mai 7, 2025
Wirtschaft Schwerin
 Die Wirtschaft in Schw­erin hat klare Forderun­gen an die neue Bun­desregierung. Foto: Ste­fan Rochow

Nord­deutsch­land ist mehr als nur ein Randge­bi­et – es ist eine Schlüs­sel­re­gion für die Energiewende, eine zen­trale Logis­tik­drehscheibe und Stan­dort sicher­heit­srel­e­van­ter Infra­struk­tur. Doch aus Sicht der Indus­trie- und Han­del­skam­mer Nord (IHK Nord) fehlt es weit­er­hin an ver­lässlichen Rah­menbe­din­gun­gen, um diesen Her­aus­forderun­gen gerecht zu wer­den.

Strompreise als Standortbremse

Ein zen­trales Anliegen ist der Umgang mit den hohen Stromkosten. Trotz der Vor­re­it­er­rolle in der erneuer­baren Energieerzeu­gung bleibt Nord­deutsch­land durch über­durch­schnit­tlich hohe Strompreise im Nachteil. Alexan­der Anders, Geschäfts­führer der IHK Nord, warnt vor poli­tis­ch­er Block­ade­hal­tung: „Die Debat­te über die Strompreis­zo­nen­tren­nung darf nicht in ide­ol­o­gis­chen Gräben enden. Wir brauchen ein Strompreis­sys­tem, das regionale Unter­schiede berück­sichtigt und faire Preissig­nale sendet.“ Anders fordert eine Neuaus­rich­tung, die dem Nor­den gerecht wird und seinen Beitrag zur Energiewende hon­ori­ert.

Infrastruktur: Investitionen dürfen nicht versanden

Auch bei der Infra­struk­tur sieht die IHK Nord drin­gen­den Hand­lungs­be­darf. Ob See­häfen, Strom- und Verkehrsnet­ze oder mil­itärisch rel­e­vante Logis­tik – über­all dro­hen laut IHK gravierende Defizite. „Wer wirtschaftliche Dynamik will, muss gezielt in Wach­s­tum­sräume investieren – und das ist in vie­len Bere­ichen Nord­deutsch­land“, betont Anders.

Beson­ders im Fokus ste­ht dabei der Ein­satz des Son­derver­mö­gens: Dieses dürfe nicht zur Umverteilung beste­hen­der Mit­tel ver­wen­det wer­den, son­dern müsse gezielt zusät­zliche Investi­tio­nen im Nor­den ermöglichen. Zudem müsse das Pla­nungsrecht grundle­gend reformiert wer­den, um Baupro­jek­te deut­lich zu beschle­u­ni­gen.

Klar formulierte Forderungen an die Bundesregierung

Die IHK Nord fasst ihre Erwartun­gen in drei konkreten Punk­ten zusam­men:

  • Das Son­derver­mö­gen muss zusät­zliche Investi­tio­nen ermöglichen und darf nicht zur Finanzierung beste­hen­der Pro­jek­te zweck­ent­fremdet wer­den.

  • Das Pla­nungsrecht muss drin­gend reformiert wer­den, um Infra­struk­tur­pro­jek­te zu beschle­u­ni­gen.

  • Der Hafen­las­te­naus­gle­ich soll auf 500 Mil­lio­nen Euro jährlich erhöht und infla­tions­fest aus­gestal­tet wer­den.

Die Botschaft der nord­deutschen Wirtschaft ist unmissver­ständlich: Der neue Bun­deskan­zler ste­ht in der Pflicht, die richti­gen Weichen für eine zukun­fts­fähige Wirtschaft­spoli­tik zu stellen – mit klar­er Pri­or­ität für den Nor­den.