Forderung an neue Bundesregierung:
IHK Nord fordert wirtschaftlichen Neustart für den Norden
Die IHK Nord fordert vom neuen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) klare wirtschaftspolitische Impulse – für faire Strompreise, bessere Infrastruktur und schnellere Genehmigungen im Norden.

Norddeutschland ist mehr als nur ein Randgebiet – es ist eine Schlüsselregion für die Energiewende, eine zentrale Logistikdrehscheibe und Standort sicherheitsrelevanter Infrastruktur. Doch aus Sicht der Industrie- und Handelskammer Nord (IHK Nord) fehlt es weiterhin an verlässlichen Rahmenbedingungen, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden.
Strompreise als Standortbremse
Ein zentrales Anliegen ist der Umgang mit den hohen Stromkosten. Trotz der Vorreiterrolle in der erneuerbaren Energieerzeugung bleibt Norddeutschland durch überdurchschnittlich hohe Strompreise im Nachteil. Alexander Anders, Geschäftsführer der IHK Nord, warnt vor politischer Blockadehaltung: „Die Debatte über die Strompreiszonentrennung darf nicht in ideologischen Gräben enden. Wir brauchen ein Strompreissystem, das regionale Unterschiede berücksichtigt und faire Preissignale sendet.“ Anders fordert eine Neuausrichtung, die dem Norden gerecht wird und seinen Beitrag zur Energiewende honoriert.
Infrastruktur: Investitionen dürfen nicht versanden
Auch bei der Infrastruktur sieht die IHK Nord dringenden Handlungsbedarf. Ob Seehäfen, Strom- und Verkehrsnetze oder militärisch relevante Logistik – überall drohen laut IHK gravierende Defizite. „Wer wirtschaftliche Dynamik will, muss gezielt in Wachstumsräume investieren – und das ist in vielen Bereichen Norddeutschland“, betont Anders.
Besonders im Fokus steht dabei der Einsatz des Sondervermögens: Dieses dürfe nicht zur Umverteilung bestehender Mittel verwendet werden, sondern müsse gezielt zusätzliche Investitionen im Norden ermöglichen. Zudem müsse das Planungsrecht grundlegend reformiert werden, um Bauprojekte deutlich zu beschleunigen.
Klar formulierte Forderungen an die Bundesregierung
Die IHK Nord fasst ihre Erwartungen in drei konkreten Punkten zusammen:
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Das Sondervermögen muss zusätzliche Investitionen ermöglichen und darf nicht zur Finanzierung bestehender Projekte zweckentfremdet werden.
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Das Planungsrecht muss dringend reformiert werden, um Infrastrukturprojekte zu beschleunigen.
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Der Hafenlastenausgleich soll auf 500 Millionen Euro jährlich erhöht und inflationsfest ausgestaltet werden.
Die Botschaft der norddeutschen Wirtschaft ist unmissverständlich: Der neue Bundeskanzler steht in der Pflicht, die richtigen Weichen für eine zukunftsfähige Wirtschaftspolitik zu stellen – mit klarer Priorität für den Norden.