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Wirtschaft in Westmecklenburg unter Druck:
Stimmung in den Unternehmen bleibt düster

Wirtschaft in Westmecklenburg unter Druck: Unternehmen erwarten kaum Besserung, Investitionen stocken. Die IHK fordert Deregulierung und wirtschaftsfreundliche Reformen.

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  • Veröffentlicht Februar 12, 2025
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Wirtschaft
Eine Kon­junk­tur­sum­frage der IHK zeigt, dass die Unternehmen wenig opti­mistisch in die Zukun­ft schauen.  Foto: max­press

Die Wirtschaft in West­meck­len­burg ste­ht zum Jahres­be­ginn 2025 unter anhal­ten­dem Druck. Eine aktuelle Kon­junk­tu­rum­frage der Indus­trie- und Han­del­skam­mern (IHK) in Meck­len­burg-Vor­pom­mern zeigt, dass viele Unternehmen weit­er­hin im Krisen­modus arbeit­en und kaum Hoff­nung auf eine baldige Besserung haben. Die Erwartun­gen an die neue Bun­desregierung sind hoch, ins­beson­dere in Bezug auf wirtschafts­fre­undliche Refor­men und eine Ent­las­tung der Betriebe.

Laut der IHK zu Schw­erin erwarten lediglich 12 Prozent der Unternehmen eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Demge­genüber ste­hen 37 Prozent, die von ein­er weit­eren Ver­schlechterung aus­ge­hen. Der Großteil – etwa die Hälfte der Unternehmen – rech­net mit ein­er gle­ich­bleiben­den Entwick­lung, was angesichts der derzeit­i­gen schwieri­gen wirtschaftlichen Rah­menbe­din­gun­gen als beden­klich gilt. Der IHK-Kon­junk­turk­li­main­dex, der die aktuelle Lage sowie die Erwartun­gen für die kom­menden zwölf Monate abbildet, liegt bei 91 Punk­ten und damit deut­lich unter dem Durch­schnitt der let­zten zehn Jahre (112 Punk­te).

Unternehmen fordern klare wirtschaftspolitische Impulse

Peter Todt, amtieren­der Haupt­geschäfts­führer der IHK zu Schw­erin, beschreibt die Lage als besorgnis­er­re­gend: „Es fehlt den Unternehmen an Impulsen und echter Zuver­sicht. Von der neuen Bun­desregierung erwarten sie eine kon­se­quente wirtschaft­sori­en­tierte Poli­tik, ins­beson­dere in Form von Dereg­ulierung und Maß­nah­men zur Stärkung der Wet­tbe­werb­s­fähigkeit.“

 

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IHK-Präsi­dent Matthias Belke unter­stre­icht diese Forderung: „Die Poli­tik muss endlich han­deln. Es gibt zahlre­iche Ver­sprechun­gen im Wahlkampf, aber es müssen auch konkrete Maß­nah­men fol­gen. Die Unternehmen brauchen faire inter­na­tionale Wet­tbe­werb­s­be­din­gun­gen und Ent­las­tun­gen, son­st dro­ht der Wirtschafts­stan­dort Deutsch­land ins Hin­tertr­e­f­fen zu ger­at­en.“

Ein weit­eres zen­trales Anliegen der Unternehmen ist die Mod­ernisierung staatlich­er Prozesse. Laut Umfrage wün­schen sich 75 Prozent der befragten Betriebe eine kon­se­quente Dig­i­tal­isierung und Beschle­u­ni­gung der Ver­wal­tung. Finanzielle Ent­las­tun­gen ste­hen eben­falls weit oben auf der Pri­or­itäten­liste. Belke fasst die Forderun­gen der Wirtschaft zusam­men: „Dereg­ulieren, Kosten begren­zen und die Wet­tbe­werb­s­fähigkeit erneuern – das ist der Dreik­lang, den wir brauchen.“

Hohe Kosten und schwache Nachfrage setzen Unternehmen unter Druck

Die wirtschaftliche Sit­u­a­tion bleibt anges­pan­nt. 31 Prozent der Unternehmen beze­ich­nen ihre aktuelle Lage als „gut“, während 21 Prozent sie als „schlecht“ bew­erten. Beson­ders belas­tend sind hohe Kosten­steigerun­gen und eine schwache Nach­frage. Zudem schmilzt das Eigenkap­i­tal viel­er Unternehmen, was ihre Finan­zlage zusät­zlich erschw­ert. Die Folge: Investi­tio­nen wer­den auf ein Min­i­mum reduziert. „Viele Unternehmen fahren auf Sicht und investieren nur, wenn es zur Erhal­tung der Sub­stanz oder zur Kostenre­duk­tion nötig ist“, erk­lärt Frank Benis­chke, Vizepräsi­dent der IHK Neubran­den­burg.

Die Wirtschaft in Meck­len­burg-Vor­pom­mern hofft auf eine baldige wirtschaft­spoli­tis­che Sta­bil­isierung. Doch solange die Unsicher­heit­en über die zukün­ftige Entwick­lung anhal­ten, bleiben Unternehmen vor­sichtig – mit weitre­ichen­den Kon­se­quen­zen für Investi­tio­nen und den Arbeits­markt.

 

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