Do, 6. Februar 2025
Close

Wohnpark Zippendorf bricht mit X:
Pfleeinrichtung verlässt Plattform wegen Musk-Politik

Der Wohnpark Zippendorf verlässt Plattform X: Die politische Ausrichtung unter Elon Musk stehe nicht mehr im Einklang mit den Werten des Unternehmens.

Avatar-Foto
  • Veröffentlicht Januar 20, 2025
Wohnpark Zippendorf
Der Wohn­park Zip­pen­dorf hat angekündigt, X (ehe­mals Twit­ter) zu ver­lassen. Foto: Wohn­park Zip­pen­dorf

 

Das Pflege­heim Wohn­park Zip­pen­dorf hat beschlossen, seine Präsenz auf der Plat­tform X (ehe­mals Twit­ter) zu been­den. Wie das Unternehmen in ein­er Mit­teilung auf Face­book erk­lärte, sei die poli­tis­che Aus­rich­tung der Plat­tform unter der Leitung von Elon Musk nicht mit den Werten des Wohn­parks vere­in­bar.

„Wir möcht­en uns von der zunehmenden Het­ze und der Ver­bre­itung von Falschin­for­ma­tio­nen dis­tanzieren“, heißt es in der Erk­lärung. Gle­ichzeit­ig ver­sichert der Wohn­park, weit­er­hin auf anderen Kanälen erre­ich­bar zu sein: Neben Face­book und Insta­gram set­zt das Unternehmen nun auch auf neuere Plat­tfor­men wie Blue Sky und Threads.

Facebook

Mit dem Laden des Beitrags akzep­tieren Sie die Daten­schutzerk­lärung von Face­book.
Mehr erfahren

Beitrag laden

„Wir freuen uns weit­er­hin über den Aus­tausch mit Ihnen“, betont der Wohn­park in sein­er Mit­teilung und lädt dazu ein, die neuen Wege der Kom­mu­nika­tion aktiv zu nutzen.

Mit diesem Schritt rei­ht sich der Wohn­park Zip­pen­dorf in die wach­sende Zahl von Organ­i­sa­tio­nen und Unternehmen ein, die der Plat­tform X den Rück­en kehren.

Zahlreiche Institutionen verließen schon X

In den let­zten Monat­en haben zahlre­iche deutsche Insti­tu­tio­nen und Organ­i­sa­tio­nen die Social-Media-Plat­tform X ver­lassen. So haben über 60 Hochschulen und Forschungsin­sti­tu­tio­nen, darunter die Freie Uni­ver­sität Berlin, die Uni­ver­sität Mün­ster und die RWTH Aachen, mit­geteilt, ihre Präsenz auf X zu been­den. Die Ini­tia­tive ging von der Hein­rich-Heine-Uni­ver­sität Düs­sel­dorf aus, die die Plat­tform für einen unzure­ichen­den Beitrag zu einem sach­lichen Diskurs kri­tisierte.

Auch mehrere deutsche Gew­erkschaften, darunter ver.di, die Gew­erkschaft Erziehung und Wis­senschaft (GEW) sowie die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), hat­ten eben­falls ihre Accounts auf X deak­tiviert. Begrün­det wurde dieser Schritt mit der Wahrnehmung, dass die Plat­tform die „Ver­bre­itung von Hass und Desin­for­ma­tion begün­stige”.

Einige staatliche Insti­tu­tio­nen, wie die Bun­des­bank, der Bun­des­gericht­shof und das Vertei­di­gungsmin­is­teri­um, hat­ten auch öffentlich gemacht, ihre Aktiv­itäten auf X einzustellen. Sie ver­wiesen auf Schwierigkeit­en, auf der Plat­tform eine sach­liche und aus­ge­wo­gene Kom­mu­nika­tion aufrechtzuer­hal­ten.

Kul­turelle Ein­rich­tun­gen wie das Jüdis­che Muse­um München und das NS-Doku­men­ta­tion­szen­trum München hat­ten ihre Accounts eben­falls geschlossen. Zudem hat­ten auch einige Per­sön­lichkeit­en aus Medi­en und Poli­tik, darunter Dun­ja Hay­ali und Sawsan Chebli, die Plat­tform ver­lassen.

Auch im Sport­bere­ich gab es Verän­derun­gen: Der Fußbal­lvere­in FC St. Pauli hat­te seine Präsenz auf X been­det. Als Begrün­dung wurde unter anderem die Wahrnehmung der Plat­tform als förder­lich für Hass und Polar­isierung ange­führt.

Kritik an gelockerten Moderationsregeln und Ausrichtung nach rechts

Die Kri­tik an Elon Musk und der Plat­tform X richtet sich vor allem gegen die gelock­erten Mod­er­a­tionsregeln, die laut Kri­tik­ern zu mehr Has­srede und Desin­for­ma­tion geführt haben. Zudem wird Musk eine poli­tis­che Aus­rich­tung nach rechts vorge­wor­fen, die viele Nutzer und Organ­i­sa­tio­nen als nicht vere­in­bar mit ihren Werten sehen.

Entschei­dun­gen wie die Ein­führung eines Bezahlmod­ells für Ver­i­fizierun­gen und Masse­nent­las­sun­gen haben das Ver­trauen in die Plat­tform weit­er geschwächt. Viele empfind­en X unter Musk nicht mehr als sicheren Raum für Kom­mu­nika­tion und wen­den sich daher ab.

Musk betont „uneingeschränkte Meinungsfreiheit”

Elon Musk wies die Kri­tik in der Ver­gan­gen­heit immer wieder zurück und betonte, die Plat­tform zu „einem Ort für uneingeschränk­te Mei­n­ungs­frei­heit” zu machen. Er sieht die gelock­erten Mod­er­a­tionsregeln und das Bezahlmod­ell als Maß­nah­men gegen Bots und für mehr finanzielle Sta­bil­ität.

Vor­würfe ein­er poli­tis­chen Aus­rich­tung nach rechts beze­ich­net er als unbe­grün­det und argu­men­tiert, X bleibe offen für alle Mei­n­un­gen. Viele sein­er Entschei­dun­gen, darunter die Umstruk­turierung und Namen­sän­derung, vertei­digt Musk als Teil sein­er Vision, X zu ein­er viel­seit­i­gen „Alles-App“ weit­erzuen­twick­eln.

 

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert