Schwerin feiert:
Zootier des Jahres
Ein Artenschutz-Zoo muss Aufgaben erfüllen, die weit über das Halten von Tieren hinausgehen. Neben der Erforschung ist es wichtig, bei den Besuchern eine Begeisterung für alle Lebewesen zu entwickeln.
Zippendorf • Dafür lässt sich der Schweriner Zoo viele Ideen einfallen. Eine davon ist das jährliche Abendevent „Zookultur“. Immer am ersten Samstag im August lädt der Zoo zum abendlichen Spaziergang, einem Open-Air-Kino und der Eröffnung einer Ausstellung ein. „Mit dieser Reihe wollen wir Themen aus der kulturellen Landschaft, sei es Kunst, Fotografie oder Film, in den Zoo holen. Das verbindende Element ist hierbei der Bezug zu den Tieren, dem Artenschutz oder der Natur im Allgemeinen“, erläutert Zoodirektor Dr. Tim Schikora.
Der Gecko im Fokus der Öffentlichkeit
Bereits zum fünften Mal fand im August die „Zookultur“ im Zoo Schwerin statt. Während der Film als Höhepunkt des Abends nur etwa 90 Minuten zu erleben war, bleibt die Ausstellung ein Jahr lang erhalten und kann somit auch jetzt noch entdeckt werden. In diesem Jahr widmet sich die Fotoausstellung dem „Zootier des Jahres 2024 – Gecko“, ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener zoologischer Verbände und Gesellschaften. „Mit dieser Ausstellung, die an elf Standorten im Zoo verteilt ist, möchten wir auf die vielfältige und spannenden Tiergruppe der Geckos aufmerksam machen“, betont der Zoodirektor und verweist auf die Informationstafeln.
Für den Titel „Zootier des Jahres“ werden Tierarten oder Tiergruppen ausgewählt, deren Bedrohung nicht im Fokus der Öffentlichkeit steht. In der jüngeren Vergangenheit wurden schon zahlreiche Tierarten unbeachtet ausgerottet, weil sie nicht genug Anklang in den Medien fanden. Das soll sich mit dem Titel „Zootier des Jahres 2024“ nun für einige Geckos ändern. Ziel der Kampagne ist es deshalb, mehr Aufmerksamkeit auf verschiedene bedrohte Gecko-Arten zu lenken und die Erhaltungszuchtbemühungen der Zoologischen Gärten sowie die Schutzprojekte in den Ursprungsländern zu unterstützen. Den Himmelblauen Zwerggecko (Foto o.) können Besucher im Rote Liste Zentrum des Schweriner Zoos betrachten.
Um mit konkreten Artenschutzmaßnahmen möglichst viel für die im Fokus stehenden Tierarten bewirken zu können, bündeln vier Partner ihre Kräfte. Mit der federführenden Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. arbeiten die Einrichtungen und Mitglieder der Deutschen Tierpark Gesellschaft e.V., des Verbandes der Zoologischen Gärten e.V. und der Gemeinschaft der Zooförderer e.V. eng zusammen.
Schwerin überwacht Riesenottern
Der Schweriner Zoo bemüht sich, nachhaltig zu wirtschaften und engagiert sich aktiv in konkreten Artenschutzprojekten. Von hier aus wird über das Europäische Erhaltungszucht-Programm der Zoobestand von Riesenottern in Europa organisiert. Das schließt die Kommunikation mit den 21 Partnerzoos über den gesamten Kontinent ein.
maxpress / Stephan Rudolph-Kramer