Fr, 16. Mai 2025
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Endlich freie Fahrt in die Schweriner City:
Zum Weihnachtseinkauf entspannt über neue Wallstraßenbrücke

Seit dem Sommer 2021 war das Bauwerk gesperrt, nun wird es Ende November offiziell eingeweiht und für den Verkehr freigegeben.

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  • Veröffentlicht Oktober 24, 2024
Seit dem Sommer 2021 war das Bauwerk gesperrt, nun wird es Ende November offiziell eingeweiht und für den Verkehr freigegeben.
Bis Ende Novem­ber wer­den noch Restar­beit­en an der Wall­straßen­brücke erledigt, dann läuft der Verkehr darüber wie vor dem Neubau, Foto: maxpress/sho

Uns war bewusst, dass die Brücke ein Nadelöhr in der Schw­er­iner City ist und die Sper­rung Ein­schränkun­gen und Belas­tun­gen für Anwohn­er bedeuten wird“, sagt Pro­jek­tleit­er Jörg Her­rmann. „Dass die Bauar­beit­en länger gedauert haben als geplant, hing mit mehreren Fak­toren zusam­men. Zum einen kon­nten die notwendi­gen Muni­tion­ssondierun­gen im Baufeld nicht wie geplant im Vor­feld aus­ge­führt wer­den, was die Arbeit­en behin­dert hat. Zum anderen haben die mit der Deutschen Bahn abges­timmten Sper­rpausen nicht aus­gere­icht“, erläutert der Fach­mann die Kom­plex­ität des Pro­jek­tes. Im Okto­ber wurde die Behelfs­brücke, die nicht nur den Fußgängern das Queren der Gleise ermöglichte, son­dern gle­ichzeit­ig wichtige Ver­sorgungsleitun­gen auf­nahm, zurück­ge­baut. Die Gehwege im Bere­ich der neuen Brücke wur­den gepflastert und Ampeln wieder instal­liert.

Verbesserungen für Anwohner und Fußgänger

Außer­dem kön­nen sich die Anwohn­er der Eisen­bahn­straße über eine neue Sichtschutzwand freuen. Durch die Bauar­beit­en haben sich auch die Bedin­gun­gen für die Fußgänger in Höhe der Super­märk­te und im Bere­ich der Fritz-Reuter-Straße verbessert. Schulkinder und Pas­san­ten der Wall­straße kom­men hier über Verkehrsin­seln sicher­er über die viel­be­fahrene Straße. „Sollte der Über­weg gut angenom­men wer­den, denken wir auch über eine soge­nan­nte Bedarf­sam­pel nach“, sagt Jörg Her­rmann. „Die Leitun­gen dafür liegen bere­its in der Erde.“ Mit der Verkehrs­freiga­be der Wall­straßen­brücke im Novem­ber wer­den auch die Regelun­gen für die Umleitun­gen über die Voß- und die Fritz-Reuter-Straße wieder aufge­hoben. Auch in der Wit­ten­burg­er Straße sowie in der Reifer­bahn gilt dann wieder die ursprüngliche Verkehrs­führung.

Zahlen, Daten und Fakten des Brückenneubaus:

• Ver­baut wur­den in den gut drei Jahren 1550 Ton­nen Stahlbe­ton.
• Für die Sondierun­gen des Muni­tions­ber­gungs­di­en­stes im Boden rund um die Brücke wur­den 630 Bohrun­gen von sechs Meter Tiefe hergestellt.
• 8.125 Kubik­me­ter Erde mussten aus­ge­hoben wer­den. Das macht eine Masse von 11.375 Ton­nen oder 640 Lkw-Ladun­gen.
• Die Behelfs­brücke, die für Fußgänger und Rad­fahrer einge­baut wurde, hat­te eine Länge von 27,41 Meter und eine Nei­gung von vier Prozent.
• Die 100 Bohrwandpfäh­le haben einen Durchmess­er von 1,2 Metern und eine Länge von ins­ge­samt 1,7 Kilo­me­tern.
• 175 Kubik­me­ter Beton des Über­baus der alten Brücke mussten ent­fer­nt wer­den
• 370 Kubik­me­ter wur­den im Unter­bau abge­tra­gen
• 1885 Ton­nen Gleiss­chot­ter für die neu ver­legten Gleise
• 1.610 Meter neu ver­legte Gleise

Stimmen zum Bauprojekt:

Bernd Not­te­baum, Baudez­er­nent Schw­erin:

Ich möchte mich bei den Plan­ern, den Inge­nieuren, den Handw­erk­ern, bei der Deutschen Bahn und bei den Pro­jek­tver­ant­wortlichen aus unserem Haus für die gute Arbeit sowie bei den Anwohn­ern für ihre Geduld während der Bauzeit bedanken!

Bernd Nottebaum, Baudezernent Schwerin:Ich möchte mich bei den Planern, den Ingenieuren, den Handwerkern, bei der Deutschen Bahn und bei den Projektverantwortlichen aus unserem Haus für die gute Arbeit sowie bei den Anwohnern für ihre Geduld während der Bauzeit bedanken!
Baudez­er­nent Bernd Not­te­baum, Foto: maxpress/sho

Jörg Her­rmann, Pro­jek­tleit­er der Lan­deshaupt­stadt:

Das war die kom­plex­este Bau­maß­nahme meines bish­eri­gen Beruf­slebens mit beson­deren Her­aus­forderun­gen, die wir durch das Zusam­men­wirken aller am Pro­jekt Beteiligten erfol­gre­ich abschließen kon­nten.

Das war die komplexeste Baumaßnahme meines bisherigen Berufslebens mit besonderen Herausforderungen, die wir durch das Zusammenwirken aller am Projekt Beteiligten erfolgreich abschließen konnten
Jörg Her­rmann, Pro­jek­tleit­er der Lan­deshaupt­stadt, Foto: maxpress/sho

 

Klaus-Peter Regler, Man­ag­er Schloss­park-Cen­ter Schw­erin:

Auch für unsere Geschäfte und die Besuch­er waren die drei Jahre Bauzeit eine Her­aus­forderung. Den­noch haben wir im Aus­tausch mit den Bau­un­ternehmen und der Stadt gute Lösun­gen für die Erre­ich­barkeit des Cen­ters gefun­den.

Das war die komplexeste Baumaßnahme meines bisherigen Berufslebens mit besonderen Herausforderungen, die wir durch das Zusammenwirken aller am Projekt Beteiligten erfolgreich abschließen konnten.
Klaus-Peter Regler, Man­ag­er Schloss­park-Cen­ter Schw­erin, Foto: maxpress/sho

Die gute Seele des Pro­jek­tes-Baustel­lenküm­mer­er Hugo Klöbzig:

Am 11. Novem­ber 2021 lief er als Rabe Socke verklei­det um 11.11 Uhr über die Baustelle und verteilte Pfannkuchen an Bauleute und Anwohn­er der Wall­straße. Im Som­mer stand er am Grill und ganz oft mit Infor­ma­tions­blät­tern über laute und staubige Bauar­beit­en in den Hau­se­ingän­gen rund um die Wall­straße. „Baustel­lenküm­mer­er“ hieß die offizielle Beze­ich­nung für Hugo Klöbzigs Mini­job bei der Stadt, der Gold wert war. Sein­er fröh­lichen und pos­i­tiv­en Ausstrahlung und Kom­mu­nika­tions­fähigkeit ist es zu ver­danken, dass die meis­ten Anwohn­er, trotz Erschüt­terun­gen, Staub oder Lärm die Bauar­beit­en mit großer Akzep­tanz hin­genom­men haben. „Ich möchte mich an dieser Stelle aus­drück­lich für die Geduld und das Ver­ständ­nis der Anwohn­er rund um die Baustelle bedanken“, sagt Hugo und ergänzt: „Je trans­par­enter wir die Bauar­beit­en kom­mu­niziert haben, umso mehr wur­den sie akzep­tiert.“

„Je transparenter wir die Bauarbeiten kommuniziert haben, umso mehr wurden sie akzeptiert.“
Baustel­lenküm­mer­er Hugo Klöbzig, Foto: maxpress/sho