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Zwei junge Optiker gehen eigene Wege: Das Besondere gibt’s bei Plusminus

Bereits direkt nach Ostern eröffneten Patrick Bölkow (28) und Martin Tiedt (28) fast geräuschlos ihr eigenes Optikerfachgeschäft Plusminus in der Schmiedestraße.

  • Veröffentlicht Juli 2, 2018
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Foto: Stephan Har­ing

 

Aus der schlecht­en Nachricht etwas Gutes machen. Augenop­tik­er­meis­ter Patrick Böl­ck­ow und Augenop­tik­er Mar­tin Tiedt haben genau das gemacht. Denn eigentlich woll­ten bei­de den „nor­malen Beruf­sweg“ gehen. Mar­tin war Angestell­ter bei einem Optik­er in der Schmiedestraße. Dieser suchte Ver­stärkung. Klar, dass Mar­tin da sofort an Patrick dachte. „Eigentlich ist es kein Prob­lem, einen Job in der Optik zu find­en. Aber ich liebe Schw­erin, und da kam für mich kein Job außer­halb der Stadt in Frage“, erin­nert sich Patrick. „Als Mar­tin mir den Tipp gab, habe ich nicht gezögert.“ Alles sah gut aus – und doch kam es ganz anders. Der Chef lehnte plöt­zlich nicht nur die Ein­stel­lung von Patrick ab – er kündigte auch gle­ich noch Mar­tin. „Die Kosten seien zu hoch, keine Lust mehr, und eigentlich wolle er sowieso aus Schw­erin weg; er werde schließen“, erin­nern sich die bei­den. Sie schaut­en sich kurz an, nick­ten sich zu und boten die Über­nahme des Stan­dortes an. Die Grün­dungsidee war geboren – und der Zuschlag fol­gte sofort. Inner­halb von ein­er Woche erledigten die bei­den – nun Jun­gun­ternehmer – die wichtig­sten bürokratis­chen Wege, began­nen mit dem Umbau, und eröffneten wieder. „Es standen ja noch Ter­mine mit Kun­den unseres Vorgängers, die wir übernehmen kon­nten. Denn kein Kunde kann doch etwas für die kurzfristi­gen Verän­derun­gen“, so Mar­tin. 

 

Kein anonymes Warten sondern Wohlfühlatmosphäre

 

PLUSMINUS war geboren. Gefragt nach der Namensentschei­dung, erhält man auf Schlag etwa sechs Ideen der bei­den. Ange­fan­gen bei Plus und Minus aus der Optik bis hin zum „P“ und „M“ in ihren jew­eili­gen Vor­na­men. „Wir woll­ten einen Namen, der eine Verbindung zu unserem Geschäft hat, aber der auch jedem Kun­den seine eigene Inter­pre­ta­tion offen lässt“, erläutert Patrick.

Aber nicht nur die Grün­dungs­geschichte und der Name sind Beson­ders. Die zwei Jungs selb­st und Ihre Philoso­phie sind es zweifels­frei auch. Klar, sie haben Tätowierun­gen, klar, sie sind noch jung. Auf den ersten Blick in einem Optik­ergeschäft nicht typ­isch. Aber das stört nie­man­den, denn schon beim Betreten des Geschäfts, übri­gens sind die wesentlichen Ein­rich­tung­steile selb­st gebaut, fühlt man sich als Kunde willkom­men. Muss man warten – was dur­chaus bei der Beliebtheit der bei­den möglich ist – ste­ht man nicht unmo­tiviert in ein­er Schlange. Bei einem hip­pen Erfrischungs­getränk kann man sich entspan­nt set­zen und a schon ein­mal das Ange­bot an den orange hin­ter­leuchteten Wän­den betra­cht­en.

 

Auch das ganz Besondere findet man bei Plusminus

 

Foto: Stephan Har­ing

Genau dieses Ange­bot ist das näch­ste „Beson­dere“. Klar, eine Brille ist eine Brille, mag man denken. Aber wer schon ein­mal eine aus­suchen musste, weiß ein über­schaubares und den­noch nicht zu eingeengtes Ange­bot zu schätzen. Bei Plus­mi­nus ist das der Fall. Und – dem Wesen der zwei Inhab­er entsprechend – find­et man bei ihnen auch nicht „das Übliche“. „Wir haben uns inten­siv umgeschaut, wer in Schw­erin welche Pro­duk­te hat. Und dann haben wir uns Nis­chen gesucht. Wir wollen defin­i­tiv nicht anbi­eten, was alle verkaufen.“, erläutert Patrick. Mar­tin nimmt seine Brille ab und lächelt: „Die ist zum Beispiel von Masuna­ga, der ältesten japanis­chen Bril­len­man­u­fak­tur Japans. Wir haben diese  Fir­ma ken­nen­gel­ernt und sofort entsch­ieden, dass wir sie im Ange­bot haben wollen.“ Also tra­gen nun bei­de eine Brille dieser Marke zur Schau, drei weit­ere sind im Geschäft aus­gestellt.

Und noch ist die Marken­suche nicht abgeschlossen. Wir mussten beispiel­sweise ein wenig warten, um mit den bei­den zu sprechen, da sie ger­ade im Gespräch mit einem Außen­di­en­stler einen größeren Schwung neuer Mod­elle orderten. „Die leeren Stellen an den Wän­den sollen ja gefüllt wer­den“, sagt Patrick mit Blick auf die eine oder andere Lücke an den Wän­den. Find­et man übri­gens nicht gle­ich das Passende, geht der Kun­denser­vice bei Plus­mi­nus dur­chaus noch weit­er. „Dann schauen wir auch gern gemein­sam noch ein­mal online in die weit­eren Ange­bote ein­er geeigneten Marke und bestellen das Wun­schmod­ell.“

Foto: Stephan Har­ing

Auf die Frage nach dem grund­sät­zlich „Beson­deren“ an Ihrem Geschäft ist, brauchen die zwei tat­säch­lich einen Augen­blick für ihre Antwort. „Alles, was wir hier machen, ist für uns so selb­stver­ständlich. Wir haben ein­fach Freude an unser­er Arbeit und wollen, so wie wir sind, für unsere Kun­den da sein. Es geht uns ja nicht darum, die Geil­sten zu sein. Wer Lust hat, zu uns zu kom­men, der bekommt etwas Ehrlich­es.“ Ein Gefühl, dass sich zweifels­frei auf den Besuch­er bei Plus­mi­nus überträgt.

 

Foto: Stephan Har­ing

 

Übri­gens: Auch, wer im Inter­net über brille.de seinen Einkauf erledigt oder einen Optik­ert­er­min vere­in­bart, lan­det bei Patrick und Mar­tin. Denn sie arbeit­en in Schw­erin exk­lu­siv mit dem Online­di­en­stleis­ter zusam­men.

  • Stephan Haring

    Stephan Har­ing ist freier Mitar­beit­er unser­er dig­i­tal­en Tageszeitung. Er hat ein Bach­e­lor-Studi­um der Kom­mu­nika­tion­swis­senschaften an der Uni­ver­sität Erfurt mit den Neben­fäch­ern Sozial­wis­senschaften & Poli­tik absolviert. Im Nach­hinein arbeit­ete er in lei­t­en­den Funk­tio­nen der Presse- & Öffentlichkeit­sar­beit, im Leitungs­bere­ich eines Unternehmens sowie als Rek­tor ein­er pri­vat geführten Hochschule. Zudem entwick­elte, organ­isierte und real­isierte er mit der durch ihn entwick­el­ten LOOK ein Fash­ion­event in Schw­erin. Heute arbeit­et er freiberu­flich als Tex­ter, Press­esprech­er und Tex­tko­r­rek­tor sowie als Berater in ver­schiede­nen Pro­jek­ten. In einem Schw­er­iner Orts­beirat ist er zudem ehre­namtlich als Vor­sitzen­der kom­mu­nalpoli­tisch aktiv.

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