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Schwerin: 500 Verkehrsunfälle weniger als 2020

So manch eine Statistik kann letzten Endes unter keinen Umständen so wirklich positiv wirken. Sind es oftmals doch von Grund auf negativ besetzte Themen, um die es sich dreht. Dies

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  • Veröffentlicht Juni 25, 2021
Mehrfach kam es in Schwerin 2020 auch zu einem Verkehrsunfällen mit Fahrerflucht. | Foto: Polizei Schwerin

So manch eine Statistik kann letzten Endes unter keinen Umständen so wirklich positiv wirken. Sind es oftmals doch von Grund auf negativ besetzte Themen, um die es sich dreht. Dies gilt zweifelsfrei auch für jede Art von Statistiken, die sich mit Unfallzahlen befassen. Und doch können sie zumindest Lichtblicke mit sich bringen, wie nun auch in der Landeshauptstadt Schwerin geschehen. 

 

Zahl der Verkehrsunfälle in Schwerin 2020 rückläufig

Denn im vergangenen Jahr ereigneten sich mit 3.163 Verkehrsunfällen 500 Unfälle weniger als im Vergleich zum Jahr 2019, wie Polizeisprecher Steffen Salow kürzlich informierte. Besonders erfreulich dabei: Keiner ging für Beteiligte tödlich aus. Dafür allerdings verletzten sich bei 347 Verkehrsunfällen mit Personenschaden insgesamt 35 Verkehrsteilnehmer schwer (Krankenhausaufenthalt mehr als 24 Stunden). 369 erlitten zudem leichte Verletzungen. Hier findet sich auch gleich ein kleiner Wermutstropfen, denn die Anzahl der Unfälle mit leichtverletzten Personen stieg im Vorjahresvergleich um 8 Prozent an. Ursächlich hierfür sei, so die Polizei Schwerin, ein Anstieg bei den leichtverletzten Radfahrern. So weist die Statistik 21 aufgenommene Radunfälle mehr als im Jahr 2019 aus. Insgesamt waren im Vorjahr 199 Radfahrer an Verkehrsunfällen beteiligt, in 116 Fällen waren sie zudem auch Verursacher.

 

Coronabedingt stieg Anzahl der Radfahrer 

Der Anstieg bei den Unfallzahlen mit Radfahrern lässt sich durch eine erhöhte Mobilität in der Bevölkerung erklären. „Auffällig ist, dass sich etwa jeder dritte Radunfall allein beteiligt, bzw. unter Beteiligung eines zweiten Radfahrers bzw. Fußgängers ereignete“, so die Polizei Schwerin. „Die coronabedingten Beschränkungen haben offensichtlich zu einer Veränderung des Mobilitätsverhaltens in der Bevölkerung geführt“. So kam das eigene Auto durch Homeooffice und Kurzarbeit vielfach weniger zum Einsatz. Der öffentliche Personennahverkehr wurde gemieden, um Ansteckungsgefahren zu minimieren. Blieb als Alternative das Fahrrad. Insbesondere ältere Radfahrer nutzen dabei zudem den technischen Fortschritt. Sie fahren vermehrt mit sogenannten Pedelec-Rädern. In 22 Fällen waren solche Räder an Verkehrsunfällen beteiligt. 

 

Zu viele Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern

Um die Zahlen der bei Verkehrsunfällen geschädigten Personen zu senken, hofft die Polizei auf mehr Rücksichtnahme unter allen Verkehrsteilnehmern. Insbesondere die PKW-Fahrer seien dabei angesichts der steigenden Zahl an Radfahrern im Straßenverkehr zu mehr Rücksichtnahme aufgefordert. Eine besondere Sorgfaltspflicht gilt beim Vorbeifahren und Überholen. Hier gilt der vorgeschriebene Seitenabstand von 1,50 m in Ortschaften bzw. 2,00 m außerorts zwischen Kraftfahrzeug und Fahrrad.

 

Zahlen und Fakten zum Unfallgeschehen 2020

Unaufmerksamkeit im Straßenverkehr ist in Schwerin die Hauptursache bei den Unfallzahlen für das Jahr 2020. Die meisten Unfälle ereigneten sich im Berufsverkehr, dort kam es zu Auffahrunfällen, die auf unaufmerksame Fahrweise zurückzuführen waren. Anders als im ländlichen Raum gab es in der Landeshauptstadt nur 46 Verkehrsunfälle, deren Ursache auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen war. Bei der Missachtung der Vorfahrt mussten die Polizei in der Landeshauptstadt insgesamt 128 Verkehrsunfälle aufnehmen, 24 weniger als im Vorjahr.

In 63 Fällen spielten Drogen oder Alkohol eine ursächliche Rolle. In 131 Fällen hielten Fahrzeugführer einen zu geringen Abstand zum Vordermann und schafften es nicht mehr rechtzeitig anzuhalten. Bei fast einem Drittel aller Unfälle im letzten Jahr begingen die Verursacher in der Landeshauptstadt eine Unfallflucht. Insgesamt wurden der Schweriner Polizei 886 Fälle angezeigt. Mit 681 ereigneten sich die meisten auf den Parkplätzen der Einkaufscenter und Einkaufsmärkte. Schon das Beschädigen eines anderen Fahrzeugs durch Öffnen der Pkw-Tür und dass sich anschließende Entfernen gilt dabei als Unfallflucht und stellt eine Straftat dar. Unfallflüchtige nehmen irrtümlich an nicht entdeckt zu werden. Das kann ein Trugschluss sein, denn die Kriminalpolizei klärte im vergangenen Jahr 377 Unfallfluchten auf.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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