Bahnverkehr stockt: Verbindung Berlin-Hamburg ab heute gesperrt.
Massive Bahn-Sperrungen in Norddeutschland: Pendler müssen mit erheblichen Fahrzeitverlängerungen rechnen, da wichtige Verbindungen zwischen Berlin und Hamburg sowie innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns bis Dezember gesperrt sind.
Täglich pendeln 30.0000 Fahrgäste zwischen Deutschlands größten Städten. Doch damit ist ab heute Schluss. Die Verbindung, die die Haupt- und die Hansestädte miteinander verbindet, ist ab heute gesperrt. Grund dafür sind umfassende Sanierungsarbeiten am Bahnnetz. Pendler müssen mit deutlich längeren Fahrzeiten rechnen. Schienenersatzverkehr ist eingerichtet und ist in die Onlinefahrpläne mit eingearbeitet.
Erste Bauarbeiten beginnen heute
Die Sanierung der Bahnstrecke beeinflusst den Bahnverkehr in Mecklenburg-Vorpommern erheblich. Ab heute ist die Strecke Hagenow-Land nach Büchen gesperrt. Die Arbeiten dauern bis Ende September an. Selbes gilt für die Verbindung Ludwigslust nach Hagenow -Land. Die Strecke wird vom 13.September bis zum 6.Oktober und vom 31.Oktober bis zum 7.November gesperrt. Es ist mit massiven Beeinträchtigungen für den Bahnverkehr nach Hamburg und auf den Strecken innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns zu rechnen. Züge auf der Verbindung Berlin-Schwerin rollen bis zum 14.Dezember nicht mehr.
Ein Sprecher der Bahn teilte gegenüber der Ostseezeitung mit, dass “mehr als 74 Kilometer Gleise und 100 Weichen zwischen Wittenberge und Ludwigslust sowie zwischen Hamburg und Büchen und rund um Hagenow Land erneuert werden.” Die Bauarbeiten dauern bis zum Fahrplanwechsel am 14.Dezember an.
Eine von Zwei großen Sperrungen
Die Deutsche Bahn wird ihrem Ruf gerecht. Im ersten Halbjahr 2024 kam fast jeder dritte Fernzug zu spät. Der Konzern führt vor allem das marode Schienennetz als Grund für die häufigen Verspätungen an. Der Bund investiert Milliarden, um die Hauptknotenpunkte umfangreich zu sanieren. Dadurch soll die Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs gesteigert werden. Die Generalsanierung beginnt zwischen den Haupt- und Hansestädten im August 2025 und dauert bis April 2026 an. Während der Sanierungsarbeiten ist mit erheblichen Einschränkungen im Bahnverkehr zu rechnen. Die Arbeiten können nicht gleichzeitig stattfinden, da gesetzliche Fristen zur Instandhaltung eingehalten werden müssen.
Pendler stehen vor Herausforderungen
Auf einer Infoveranstaltung in der Boizenburger Sporthalle, an der auch Wirtschaftsminister Meyer teilnahm, entlud sich der Frust der Pendler. So auch bei Martin Rogosch. Er teilte gegenüber der Ostseezeitung mit, dass sein Sohn nach den Sommerferien eine Schule in Schwerin besucht. Normalerweise braucht der Zug für die Verbindung Boizenburg-Schwerin 38 Minuten. Mit Schienenersatzverkehr verdreifacht sich die Fahrzeit fast. Ein Unternehmer berichtete, dass eine Auszubildende an Berufsschultagen mehr als 14 Stunden unterwegs sein würde.
Die Sperrungen auf der Verbindung Berlin-Hamburg dürfte viele Pendler stark belasten. Arbeitnehmer denken bereits jetzt über einen Jobwechsel nach. Eine weitere Herausforderung werden die Sperrungen im Rahmen der Generalsanierung sein, die 2025 anläuft.
