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Schwerin: Betreten der Eisflächen meist noch lebensgefährlich

Vor einer Woche sah es noch so aus, als ob auch über Schwerin eine Art Jahrhundertschneefall niedergehen könnte. Letztlich aber verschob sich der Unwetterbereich doch noch deutlich in Richtung der

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  • Veröffentlicht Februar 12, 2021
Seit Dienstag liegt eine dicke Schneeschicht auf dem Pfaffenteich und den Seen in Schwerin. Das Betreten ist gefährlich. | Foto: schwerin-lokal / SH

Vor einer Woche sah es noch so aus, als ob auch über Schwerin eine Art Jahrhundertschneefall niedergehen könnte. Letztlich aber verschob sich der Unwetterbereich doch noch deutlich in Richtung der Mitte Deutschlands. Zwar blieben die Schneehöhen dort letztlich auch vielerorts noch unterhalb der anfänglich erwarteten Höhen. Aber mit bis zu 50 cm und teilweise meterhohen Schneewehen haben zahlreiche Regionen schon ausreichend zu kämpfen. In Schwerin hingegen blieb es bis Montag eher grün – dafür aber eiskalt. Am Mittwoch dann kam dann auch noch der lange erwartete Schnee hinzu. Dieses Mal gleich richtig.

 

Eisflächen derzeit noch nicht betreten!

Bereits die Kälte der vergangenen Tage führte zu einer Bildung teilweise geschlossener oder geschlossen erscheinender Eisflächen auf den Gewässern in und um Schwerin. Vielen juckt es in den Füßen, auszuprobieren, ob und wie gut das Eis schon hält. Dabei aber ist gerade jetzt noch absolute Vorsicht geboten. Am besten, vorerst lässt man die Versuche ganz sein. Vor allem sollten Eltern nicht mit ihren Kindern bis an oder gar auf das Eis gehen. Im Bereich des Schlossgarten waren entsprechend gefährliche Situationen, ausgelöst auch durch Eltern, in den vergangenen Tagen durchaus schon zu beobachten. Darüber hinaus gilt es, Kinder deutlich auf die Gefahren der verlockenden Eisflächen hinzuweisen. Denn noch trägt das Eis nicht. Und noch etwas sollte man stets im Hinterkopf haben: „Das Betreten von Eisflächen geschieht im Gebiet der Landeshauptstadt Schwerin ausdrücklich auf eigene Gefahr. Seitens der Stadt oder der Berufsfeuerwehr werden die Eisflächen nicht freigegeben“, warnt der Chef der Berufsfeuerwehr, Dr. Stephan Jakobi.  

 

Es braucht Zeit und viel Frost, bis das Eis wirklich trägt

Die Landeshauptstadt empfiehlt, Eisflächen erst dann zu betreten, wenn sie mindestens 15 Zentimeter dick sind. Dazu allerdings braucht es durchaus nicht nur ein paar Tage, sondern eher Wochen Dauerfrost. „Genau kann man leider nie sagen, wann das Eis tragfähig ist. Viele Faktoren spielen bei Eisstärken auf einem Gewässer eine Rolle. So können diese beispielsweise durch Strömungsverhältnisse, Zu- oder Abflüsse, Sonneneinstrahlung und Eisbeschaffenheit sehr unterschiedlich sein“, erklärt der Chef der Berufsfeuerwehr. Und mit Blick auf durchaus noch zu erwartende Schneefälle in dieser Woche warnt Jakobi: „Besondere Vorsicht ist geboten, wenn die Fläche mit Schnee bedeckt ist oder das Eis zu tauen beginnt.“ Und beides ist nicht ganz unaktuell. Denn der Schnee liegt bereits dick auf den Seen in Schwerin. Nun ist nicht mehr zu erkennen, wie es um das Eis darunter bestellt ist. Und in der kommenden Woche könnten leichte Plusgrade sogar leichtes Tauwetter mit sich bringen. 

 

Unbedingt berücksichtigen

Mit Blick auf die Verlockungen der Eisflächen weist die Landeshauptstadt Schwerin daher nochmals auf folgende Dinge hin:

 

Das gilt es, bei betreten von Eisflächen zu beachten:

  • Gehen Sie niemals alleine auf das Eis.
  • Gehen Sie niemals in der Dunkelheit oder bei schlechter Sicht auf das Eis.
  • Meiden Sie fließende Gewässer.
  • Meiden Sie die Eisfläche unter Brücken.
  • Halten Sie sich von gebrochenen Fahrrinnen oder Eislöchern fern.
  • Vergewissern Sie sich vor dem Betreten des Eises über Standorte von Rettungseinrichtungen der Schweriner Feuerwehr am Ufer. Leitern sind an 6 verschiedenen Stellen zu finden:
    • Alexandrinenstraße Süd (Pfaffenteich/Höhe Moritz-Wiggers-Straße)
    • August-Bebel-Straße Süd (Pfaffenteich/August-Bebel-Straße Höhe Haus-Nr. 7)
    • August-Bebel-Straße Nord (Pfaffenteich/August-Bebel-Straße Höhe Haus-Nr. 28)
    • Alexandrinenstraße Nord (Pfaffenteich/Höhe Reutzstraße)
    • Burgsee-Nordufer-Alter Garten (Zwischen Siegessäule und Schlossbrücke)
    • Fauler See (Schleifmühlenweg/Ostufer Mitte)

 

Wie kann man im Falle eines Unfalls auf dem Eis helfen?

  • Bringen Sie sich nicht selbst unnötig in Gefahr.
  • Alarmieren Sie sofort die Feuerwehr unter Notruf 112. Beschreiben Sie genau die  Einbruchstelle und weisen Sie die Rettungskräfte gegebenenfalls ein.
  • Helfen Sie nach Möglichkeit der eingebrochenen Person. Achten Sie auf Eigensicherung. Das Eis bricht meist schon bei verhältnismäßig geringer Belastungen an den Bruchrändern der Einbruchstelle ab.
  • Nähern Sie sich der Einbruchstelle mit einer großen Auflagefläche. Legen Sie sich flach auf das Eis und nutzen Sie wenn möglich eine Leiter, ein Brett oder ähnliches.  
  • Reichen Sie eingebrochenen Personen Rettungsgeräte oder andere geeignete Gegenstände (Stangen, Abschleppseil, dicke Äste)

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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