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Immobilienkäufe 2024:
Zinsen beeinflussen Kaufentscheidung massiv

Sinkende Zinsen und steigende Energieeffizienz prägen den Immobilienmarkt entscheidend, zeigt eine YouGov-Studie.

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  • Veröffentlicht Oktober 10, 2024
Blick vom Schweriner See auf Schwerin
Schwerin: Niedrige Zinsen und energetische Sanierungen gewinnen an Bedeutung für junge Immobilienkäufer. Bild: Pixabay, kinetix

 

Die Lage einer Immobilie war lange Zeit das Auswahlkriterium Nummer eins. Heute spielt der energetische Zustand ebenfalls eine wichtige Rolle. Und auch die Zinsen sind nach wie vor markt-entscheidend, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage in Zusammenarbeit mit der Bauer Immobilien GmbH, sind die Zinsen weiterhin ein entscheidender Faktor für potenzielle Immobilienkäufer. 33 Prozent der Befragten gaben an, dass regulatorische Schritte wie die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) ihre Kaufentscheidung „eher stark“ beeinflussen, bei neun Prozent ist der Einfluss „sehr stark“. Bei 31 Prozent liegt der Wert bei „mittelmäßig“. Alles in allem lassen sich so 73% von der Regulatorik beeinflussen.

Sinkende Zinsen, wie sie zuletzt beobachtet wurden, könnten also einen Kaufanreiz schaffen. Besonders für junge Käufer in Mecklenburg-Vorpommern, die in den nächsten Jahren den Schritt ins Eigenheim planen, sind günstige Finanzierungskonditionen ausschlaggebend.

Für die Studie wurden Ende September dieses Jahres insgesamt 2.166 Personen befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung Deutschlands ab 18 Jahren.

Energieeffizienz gewinnt stark an Bedeutung

Neben den Zinsen wird der energetische Zustand einer Immobilie auch wichtiger. 45 Prozent der Befragten gaben in der Umfrage von YouGov an, dass die Energieeffizienz bei ihrer Kaufentscheidung eine „eher große“ oder „sehr große“ Rolle spielt. Steigende Energiekosten und strengere gesetzliche Vorgaben verstärken den Trend hin zu energieeffizienten Gebäuden. In Mecklenburg-Vorpommern, wo viele ältere Häuser noch energetisch modernisiert werden müssen, ist dieser Faktor besonders relevant. Für Käufer kann es langfristig entscheidend sein, die Nebenkosten niedrig zu halten.

Eigennutzung dominiert den Markt

Die Umfrage zeigt auch, dass der Großteil der Deutschen Immobilien zur Eigennutzung erwirbt. Zwei von drei Käufern entscheiden sich für ein Eigenheim, um selbst darin zu wohnen. Gleichzeitig nutzt ein Drittel das Objekt als Kapitalanlage.

Finanzielle Unsicherheit bleibt eine Hürde

Trotz positiver Entwicklungen gibt es weiterhin Faktoren, die potenzielle Käufer skeptisch machen. 27 Prozent der Befragten nannten finanzielle Unsicherheit als Grund, warum sie derzeit von einem Kauf absehen. Auch die derzeit schlechte allgemeine wirtschaftliche Lage – 2025 steuert Deutschland auf das dritte Rezessionsjahr in Folge hin – bereitet 17 Prozent der Menschen große Sorgen.

Neun Prozent der Befragten haben in den letzten drei Jahren eine Immobilie gekauft, weitere zehn Prozent planen einen Kauf in den nächsten drei Jahren. Insbesondere in der Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen ist das Interesse hoch.

Für den Immobilienmarkt in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch den anderen Teilen Deutschlands bedeutet das: Die Nachfrage nach Immobilien könnte wieder steigen, wenn die Zinsen niedrig bleiben und Immobilien energetisch auf einem guten Stand sind. Besonders energieeffiziente Objekte dürften in den kommenden Jahren stark an Bedeutung gewinnen. Wer in den Kauf einer Immobilie investiert, sollte sowohl die Zinsentwicklung als auch den energetischen Zustand im Blick behalten.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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