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Das Drama mit den zwei Zahlen

(sr). Das war eine Überraschung: SEPA wird zwar Pflicht – kommt nun aber später als geplant! Die EU-Kommission verlängert die Übergangszeiten für die Einführung des einheitlichen Überweisungs- und Lastschriftverfahrens SEPA

  • Veröffentlicht Januar 10, 2014

Für Unternehmen, Kommunen, Vereine ein großer Aufwand und für Privatpersonen zwei Zahlen mehr - das neue SEPA-Zahlungssystem Foto:  Thorben Wengert  / pixelio.de
Für Unternehmen, Kommunen, Vereine ein großer Aufwand und für Privatpersonen zwei Zahlen mehr – das neue SEPA-Zahlungssystem Foto: Thorben Wengert / pixelio.de

(sr). Das war eine Überraschung: SEPA wird zwar Pflicht – kommt nun aber später als geplant! Die EU-Kommission verlängert die Übergangszeiten für die Einführung des einheitlichen Überweisungs- und Lastschriftverfahrens SEPA nun bis zum 01.08. 2014. Der Stichtag 01.02. bleibt aber trotzdem offiziell bestehen.

Grund für diese Entscheidung ist gewesen, dass noch immer viel zu wenig Transaktionen über SEPA-Standart funktionsfähig sind. In Deutschland sind das gerade einmal 10 Prozent. Im gesamten Euro-Raum waren es hingegen schon 47 Prozent. Das SEPA-Verfahren existiert schon fünf Jahre und in dieser Zeit hätte schon längst umgestellt werden können. Viele Unternehmen haben hier aber offensichtlich geschlafen. Genaue Zahlen, wie es mit der SEPA-Umstellung in Mecklenburg-Vorpommern aussieht, gibt es nach IHK-Angaben nicht.

Die Umstellung ist von den Unternehmen unterschätzt worden. Der Aufwand, der sich hinter der Umstellung verbürgt, dauert etwa drei Monate,, bis ein Unternehmen vollständig umgestellt hat. Rechnungsformulare, Formblätter oder auch die Bezahlung der Mitarbeiter und Abführung von Krankenkassenbeiträgen – das Feld der Dinge, die dabei bedacht werden müssen, ist weit. Daher fragen sich nicht nur Unternehmen, wozu dieser ganze Aufwand gut sein soll.

Ist es in der Vergangenheit schon für manchen Bürger schwierig gewesen, seine Kontonummer im Kopf zu haben, ist dieses Unterfangen nun nicht leichter geworden. Verbraucher müssen sich nun eine 22-stellige Kundennummer – die IBAN – merken. Diese besteht aus einem Länderkürzel – “DE” für Deutschland – einer Prüfziffer, gefolgt von der altbekannten Bankleitzahl und der ebenso altbekannten Kontonummer.

Die ganze Umstellung muss sicherlich allgemein hinterfragt werden. Einen Vorteil von dieser Maßnahme, haben ausschließlich Unternehmen, die Zahlungskontakt ins Ausland haben. Ebenso haben auch nur Kommunen einen Nutzen aus dieser Maßnahme, wenn sie häufig Zahlungsverkehr ins Ausland vorzunehmen haben. Das dürften aber die wenigsten Kommunen sein. Für viele Unternehmen und Kommunen sind diese Umstellungen daher nur ausschließlich Aufwand, der darüber hinaus die Kassen belastet.  Vielleicht ist genau das der Grund, warum viele Unternehmen noch nicht auf SEPA umgestellt haben?

Wer sich über das SEPA-Verfahren informieren möchte, kann das hier tun.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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