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Schwerin: Löhne für Reinigungskräfte auf West-Niveau

Zuletzt hatte die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Anfang November nochmals öffentlich Druck gemacht. Man wollte deutliche Einkommensverbesserungen für die Angestellten in der Gebäudereinigung erreichen. Nun ist ein wichtiges Ziel erreicht

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  • Veröffentlicht Dezember 9, 2020
Mehr Geld auch für die Reinigungskräfte in Schwerin. | Foto: IG BAU

Zuletzt hatte die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Anfang November nochmals öffentlich Druck gemacht. Man wollte deutliche Einkommensverbesserungen für die Angestellten in der Gebäudereinigung erreichen. Nun ist ein wichtiges Ziel erreicht und eine Lohn-Mauer gefallen.

 

Deutschlandweit gleicher Mindestlohn vereinbart

Ab Dezember haben nämlich auch die 890 Beschäftigten der Branche in Schwerin Anspruch auf dieselbe Bezahlung wie ihre Kollegen in Westdeutschland, teilt die Gewerkschaft mit. „30 Jahre nach der Wiedervereinigung hat die unterschiedliche Bezahlung in Ost und West für Reinigungskräfte ein Ende. Die Gebäudereinigung ist damit die erste große Dienstleistungsbranche, die die Lohn-Angleichung vollzieht“, freut sich Jörg Reppin von der IG BAU Mecklenburg. Er spricht dabei von einem „tarifpolitischen Meilenstein“, den man in den vergangenen Jahren erkämpft habe.

Ab sofort liegt der Mindestlohn in der Gebäudereinigung deutschlandweit bei 10,80 Euro pro Stunde. Er ist damit in den Neuen Bundesländern seit 2018 um 17 Prozent gestiegen. Glas- und Fassadenreiniger kommen ab Dezember auf einen Stundenlohn von 14,10 Euro. Bereits im Januar steigen die Einkommen zudem im Rahmen eines bundesweiten Tarifabschlusses erneut. Beschäftigte sollten nun die nächste Lohnabrechnung prüfen, rät die IG BAU. Die Zahlung der beiden Mindestlöhne ist für alle ostdeutschen Reinigungsunternehmen verpflichtend.

Die Gebäudereinigung gilt als eine der größten Handwerkssparten und setzte im vergangenen Jahr bundesweit 19,6 Milliarden Euro um. „Im Osten ist die Branche dabei von vielen kleinen und mittelständischen Betrieben geprägt. Aber auch Großunternehmen wie Gegenbauer, Wisag und Dussmann sind zwischen Ostsee und Thüringer Wald aktiv“, so Bezirksvorsitzender Reppin. Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt die Gebäudereinigung in den neuen Bundesländern 134.000 Menschen (mit Berlin).

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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