Schwerin: UB-Fraktion mit Lob und Vorschlägen zu Impfzentrum
Seit vergangener Woche hat das Impfzentrum Schwerin in der Sport- und Kongresshalle seinen Betrieb aufgenommen. Zuvor hatten Vertreterinnen und Vertreter der Stadtfraktionen die Möglichkeit, das Impfzentrum zu besichtigen und mit
Seit vergangener Woche hat das Impfzentrum Schwerin in der Sport- und Kongresshalle seinen Betrieb aufgenommen. Zuvor hatten Vertreterinnen und Vertreter der Stadtfraktionen die Möglichkeit, das Impfzentrum zu besichtigen und mit dem Impfmanager der Landeshauptstadt, Dr. Stephan Jakobi, ins Gespräch zu kommen. Auch Angelika Stoof, Vorsitzende des Behindertenbeirates Schwerin, sowie Dr. Dietrich Thierfelder, Mitglied des Gesundheitsausschusses und Stadtvertreter in der Fraktion Unabhängige Bürger (UB), nahmen an dem Termin teil.
Viel positives aber auch Optimierungspotential
„Der Umbau der Kongresshalle als Impfzentrum ist meines Erachtens gut gelungen. Der Zugang ist ebenerdig, so dass Menschen mit einem Rollator, Rollstuhlfahrer oder weiteren Hilfsmitteln gut in das Impfzentrum gelangen. Da es keine Automatiktüren gibt, wird beim Einlass Hilfestellung gewährt. Auch beim Ausfüllen der Formulare hat man sich durch niedrige Tische auf die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern eingestellt“, zeigt sich Angelika Stoof zufrieden. Aber sie erkennt auch noch Verbesserungsbedarf. So seien die Formulare in zahlreichen Sprachen, nicht aber in Brailleschrift (Blindenschrift) vorhanden. Auch ist kein Gebärdendolmetscher vor Ort. „Hier könnte nachgebessert werden.“ Positiv sei aus ihrer Sicht anzumerken, dass Menschen mit einer Behinderung grundsätzlich mit einer Assistenz- oder Begleitperson den gesamten Bereich durchlaufen dürfen. Kritik äußert die Vorsitzende des Behindertenbeirates Schwerin and er Corona-Impfverordnung: „Diese […] schließt jüngere Menschen mit Behinderung in ambulanter Pflege bei der Priorisierung nicht mit ein“, so Stoof.
Dr. Dietrich Thierfelder ruft alle Schweriner auf: „Lasst Euch piksen“
Und auch andere Gruppen unter 80 Jahren mit hohem Risiko einer Erkrankung am Corona-Virus fallen durch das aktuelle Priorisierungs-Raster. Daher fordert UB-Fraktionsmitglied Dr. Dietrich Thierfelder Kreativität, Flexibilität und Pragmatismus an. „Eine nur bürokratische Durchimpfung nach dem Alphabet ist meines Erachtens nicht sachgerecht.“ Nach der eigenen Impfung ist er aber aber optimistisch. „Die dort Arbeitenden sind nicht nur motiviert und arbeiten professionell. Sie hatten auch ein Ohr für meine Anregungen. Abschließend richte ich als Mediziner einen Apell an alle Bürger: Lasst euch piksen.“