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Schwerin: Wird Radstreifen in Lübecker Straße endlich vollendet?

Erneut Thema soll auf der nächsten Sitzung der Stadtvertretung Schwerin die Situation für Radfahrer in der Lübecker Straße sein. Nun kann man sich sicherlich streiten, ob diese Thematik eine unaufschiebbare

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  • Veröffentlicht April 23, 2021
Nicht zuletzt geht es um mehr Sicherheit auch für Kinder beim Radstreifen in der Lübecker Straße in Schwerin. | Foto: Symbolbild

Erneut Thema soll auf der nächsten Sitzung der Stadtvertretung Schwerin die Situation für Radfahrer in der Lübecker Straße sein. Nun kann man sich sicherlich streiten, ob diese Thematik eine unaufschiebbare ist – wie es das Innenministerium als Vorgabe für Präsenzsitzungen auferlegt. Aber zumindest stehen gleich zwei Anträge zu der Thematik auf der Tagesordnung. 

 

GRÜNE wollen schnelle Vollendung des Radstreifens

Regina Dorfmann, Fraktionsvorsitzende Bündnis90/Die Grünen Schwerin | Foto: Fotostudio Warsakis

Dabei fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die sofortige Umsetzung eines schon 2017 beschlossenen Fahrradstreifens. Konkret dreht es sich dabei um die Vollendung des bereits in Teilen der Lübecker Straße vorhandenen Streifens auf den Abschnitt Ecke Friesenstraße bis Ecke Johannes-R.-Becher-Straße bzw. Robert-Beltz-Straße. Vor dem Hintergrund der Baumaßnahmen zum Weststadt-Campus war dieser Abschluss verschoben. Der Weststadtcampus ist nunmehr seit dem Schuljahr 2019/2020 in Betrieb. Daher könne nun auch der ursprüngliche Beschluss umgesetzt werden. „Wir haben immer fassungslos zur Kenntnis genommen, mit welcher Vehemenz diese Umsetzung eines Beschlusses der Stadtvertretung seitens der Verwaltung behindert wurde. Aber nachdem jetzt der Weststadtcampus fertiggestellt ist, und die Idee, mit Piktogrammen zu arbeiten, nicht funktioniert, sehen wir überhaupt keine Veranlassung mehr, das Projekt Radstreifenverlängerung noch weiter hinauszuschieben“, so GRÜNEN-Fraktionsvorsitzende Regina Dorfmann.

 

UB: Prüfen ob sich etwas bewährt, das sich schon bewährt hat

Silvio Horn, Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger (UB) Schwerin

Zuletzt hatte auch die Fraktion der Unabhängigen Bürger unter anderem mit der CDU/FDP-Fraktion gemeinsam diese Vollendung abgelehnt. Nun, da man in den Reihen der UB zunehmend auch ökologische und damit Radthemen bedienen möchte, und da der Fraktionsvorsitzende Silvio Horn nach eigenem Bekunden „als aktiver Radfahrer“ unterwegs ist, und dabei Strecken favorisiere, „auf denen er stressfrei vorankomme“, ist in der Fraktion neue Bewegung aufgekommen. Mit einem eigenen Antrag fordert man, dass nunmehr der Grundsatzbeschluss der Stadtvertretung zur Errichtung einer Radspur umgesetzt wird. In einem mindestens 3-monatigen Verkehrsversuch soll dazu eine Untersuchung der Praxistauglichkeit eines Radfahrstreifens in diesem Abschnitt erfolgen.

Kurz übersetzt: Es gibt bereits seit vielen Jahren einen funktionierenden Radstreifen in der Lübecker Straße in Schwerin. Dieser soll nun, geht es nach dem Wunsch der Grünen, wie seinerzeit beschlossen, vollendet werden. Obwohl die Gewissheit darüber besteht, dass sich der vorhandene Abschnitt bewährt hat, wollen die Unabhängigen Bürger nun eine Untersuchung für den letzten Abschnitt, ob sich auch dieser bewährt. 

 

Miteinander von Radfahrern, Autofahrern und Fußgängern

„Unseres Erachtens nach ist ein schrittweises Vorgehen geboten, um alle Interessen unter einen Hut zu bringen. Die Auswirkung einer dann für Radfahrer eigens reservierten Spur müssen getestet werden. Vor allem die Frage, ob der Verkehr auch weiter flüssig fließt, wenn sich der Verkehrsraum für Kraftfahrzeuge von zwei auf eine Spur verknappt“, so Silvio Horn. „Auch KfZ-Fahrer haben ein berechtigtes Interesse, staufrei von A nach B zu gelangen. Um beiderseitige Interessen gleichermaßen abzuwägen, eignet sich der von uns vorgeschlagene Verkehrsversuch in diesem Straßenabschnitt unserer Ansicht nach recht gut. Damit jedoch auch Fußgänger bei diesem Verkehrsversuch keine Einbußen verspüren, ist es notwendig, die Ampel am Friesensportplatz unbedingt zu erhalten.“ Besonders solle auf Einmündungen und Einfahrten – beispielsweise zu Nahversorgern – im Rahmen des Verkehrsversuchs geschaut werden. 

 

GRÜNE lehnen UB-Antrag ab

Für die GRÜNEN-Fraktion kommt diese Überlegung, die letztlich dem ursprünglichen Stadtvertreterbeschluss auch nicht entspricht, nicht in Frage. „Wir lehnen das Ansinnen der Unabhängigen Bürger ab, das Ganze erst ein mal zu testen. Der erste, schon lange bestehende, Teil des Radstreifens hat bereits sehr deutlich gezeigt, dass es in einer Tempo 30-Zone absolut möglich ist, dass Fahrräder und Autos gleichberechtigt nebeneinander fahren. Der Radstreifen hat sich bewährt, da muss es das letzte Stück nicht noch einmal separat für sich tun“, so Regina Dorfmann

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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