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Abnehmendes Interesse an klassischer Elektrotechnik bei Studierenden

Die Elektrobranche läuft seit einiger Zeit auf ein großes Problem zu. Immer weniger Studierende entscheiden sich für ein Studium der Elektrotechnik. Wie kann sich die Branche auf diese Situation einstellen?

  • Veröffentlicht Oktober 30, 2019

 

Heute sind für viele Jugendliche die Zukunftsaussichten am wichtigsten, wenn es um die berufliche Laufbahn geht. Unabhängig von den eigenen Interessen wählen die meisten jungen Menschen heute einen Beruf, der ihnen ein möglichst hohes Einkommen verspricht. Seit der Bildungsreform in Deutschland treten dabei immer mehr Schulabgänger nach der Schule das Studium an. Seit 2007 / 2008 steigen vor allem die Zahlen der Studierenden im Fachbereich Informatik. Für klassische Elektrotechnik hingegen entscheiden sich immer weniger junge Menschen, jeder Dritte, der ein solches Studium beginnt, bricht es ab. Noch geht es der Branche gut, die Frage bleibt, wie sich die deutsche Elektroindustrie angesichts der hohen Abbrecherquote für die Zukunft wappnen kann.

Falsche Vorstellungen sind ein Grund für die vielen Abbrecher

Viele Studenten haben im Vorfeld des Studiums falsche Vorstellungen vom Studiengang oder ihren eigenen Fähigkeiten. Seit Jahren nehmen die Vorkenntnisse in Mathe oder Physik kontinuierlich ab, viele Abiturienten sind nicht richtig auf das Studium vorbereitet. Professoren raten daher dazu, sich vor Studienantritt genaustens über den jeweiligen Studiengang zu informieren. Die meisten Hochschulen bieten zwar Selbsttests an, diese werden aber nur von sehr wenigen Studenten wahrgenommen.

Wissen gerät in Vergessenheit

Das Wissen über klassische Elektrotechnik gerät immer weiter in Vergessenheit. Technisch veranlagte junge Menschen, die sich für eine berufliche Laufbahn auf diesem Feld entscheiden, sind immer weniger daran interessiert, wie Schaltkreise oder Wandler funktionieren und wie die Ströme fließen. Der überwiegende Teil der Auszubildenden oder Studierenden möchte sich lieber mit Software im weitesten Sinne befassen, wie die Hardware funktioniert spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Bildungstechnisch besteht hier also auf jeden Fall ein Defizit. Das „Basteln“ mit Platinen und Bauteilen, Transistoren oder Mil Steckern (besonders sichere Steckverbindungen wie etwa mil-dtl-5015 oder mil-c-5015) auf Basis der klassischen Elektrotechnik kann dabei helfen, sich dem Thema zu nähern. Wer sich früh spielerisch mit Elektrotechnik befasst, kann nicht nur spannende Projekte umsetzen, sondern nebenbei auch ganz automatisch sein Wissen auf dem Gebiet der Elektrotechnik erweitern.

Politische Rahmenbedingungen müssen angepasst werden

Schon seit einiger Zeit merken Professoren aus den unterschiedlichsten Studiengängen, dass das Bildungsniveau der Erstsemester in den letzten 20 Jahren stark gesunken ist. Um die hohen Abbrecherquoten im Fachbereich der Elektrotechnik zu verringern ist es notwendig, die politischen Rahmenbedingungen anzupassen. Das bedeutet zum einen, dass mehr Geld in die Hand genommen werden muss, um Studenten in den ersten Semestern entsprechende Sonderkurse in Mathe und Physik anbieten zu können. Zum anderen muss schon in den Schulen gewährleistet werden, dass das Bildungsniveau nicht noch weiter abrutscht.

Wer sich für ein Studium im Fachbereich Elektrotechnik oder auch ein Informatikstudium entscheidet, sollte also ganz genau wissen, was ihn im Studium erwartet. So unterschiedlich die verschiedenen Hochschulen, so unterschiedlich sind auch die einzelnen Studiengänge gestaltet. Unter Umständen macht es Sinn, das Studienfach so zu wählen, dass die Schwerpunkte zu den eigenen Interessen passen.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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