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Kolumne: Applaus Applaus

…wie oft applaudieren wir anderen Men­schen? Diri­gen­ten, Come­di­ans, Sängern, ja sog­ar dem Mitschüler oder Kom­mili­to­nen, wenn er einen guten Vor­trag gehal­ten hat. Und warum machen wir das? Wir wollen durch

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  • Veröffentlicht Januar 30, 2018

…wie oft applaudieren wir anderen Men­schen? Diri­gen­ten, Come­di­ans, Sängern, ja sog­ar dem Mitschüler oder Kom­mili­to­nen, wenn er einen guten Vor­trag gehal­ten hat. Und warum machen wir das? Wir wollen durch unseren Applaus verdeut­lichen, dass uns das Vor­ge­tra­gene und die gezeigte Leis­tung gefall­en hat.

Aber wieso applaudieren wir uns nicht auch mal sel­ber? Sind wir mit unseren Leis­tun­gen nicht zufrieden? Sind wir zu per­fek­tion­is­tisch, dass wir nie die Leis­tung erre­ichen wer­den, für die es sich lohnt auch mal sich selb­st zu applaudieren? Wieso denken wir, dass die Leis­tun­gen ander­er Applaus-fähig sind, unsere Eige­nen aber nicht?!

Die Frage ist mir beim Spie­len mit meinem Kind gekom­men. Er ist momen­tan in einem Alter, in dem er sich selb­st für jede Kleinigkeit beklatscht. Sei es das Hin­stellen eines Gegen­standes, sei es das Run­ter­w­er­fen eine Gegen­standes oder gar das Pipi im Topf. All diese Dinge sind in seinen Augen so umw­er­fend, dass er sich selb­st anerken­nend feiert.

Für ihn sind es diese großen kör­per­lichen und geisti­gen Entwick­lun­gen, die ihn erfreuen.

Wieso haben wir dieses Feiern der eige­nen Per­son ver­lernt? Ich mein, wir müssen uns ja nicht dafür loben die San­itärein­rich­tung aufge­sucht zu haben. Aber wieso klatschen wir uns nicht wenig­stens selb­st mal auf die Schul­ter, wenn wir eine schwierige Auf­gabe gemeis­tert haben, eine Prü­fung abgelegt haben, oder ein­fach nur ein toller Freund/eine tolle Fre­undin, eine tolle Mama, ein toller Papa oder ein­fach nur ein wun­der­bar­er Men­sch sind?

Ist das in den Augen eines Erwach­se­nen selb­stver­ständlich gewor­den?

Wie oft haut man sich selb­st mal an den Kopf, wenn man was Dummes gemacht hat oder etwas vergessen hat. Wieso zeigen wir unserem Kör­p­er nur diese kör­per­liche Gewalt und nicht auch mal unsere anerken­nende Zunei­gung zu uns selb­st? Wir soll­ten uns alle viel mehr selb­st schätzen, denn jed­er Einzelne von uns leis­tet täglich einen pos­i­tiv­en Beitrag.

So und jet­zt applaudiere ich mir selb­st, weil ich diesen Artikel fer­tig geschrieben habe, nach­dem ich einen anstren­gen­den Tag hat­te. Es sind die kleinen Dinge im Leben, mit denen man begin­nen sollte sie zu schätzen!!!

 

Über die Kolumnistin:

Christin Leschien ste­ht mit­ten im Leben und schreibt immer wieder Kolum­nen für unter­schiedliche Mag­a­zine und Zeitun­gen.  So schrieb sie beispiel­sweise schon für die PISTE und ver­schiedene Hunde-Mag­a­zine. Seit Novem­ber 2017 schreibt sie für die Onlinezeitung Schw­erin-Lokal monatlich eine Kolumne über den All­t­ag in Schw­erin.