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Bündnisgrüne Stadtfraktion zeigt Baumfällungen an

(sr). Baum­fäl­lun­gen sor­gen immer wieder für Ärg­er. Die Bünd­nis­grü­nen haben nun  bei der Unteren Naturschutzbe­hörde Anzeige erstat­tet, da sie die Überge­hung der Stadtvertre­tung ver­muten.   Baum­fäl­lun­gen in Schw­erin verur­sachen im

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  • Veröffentlicht April 2, 2015
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Lankower Ufer
Foto: Grüne-SN

(sr). Baum­fäl­lun­gen sor­gen immer wieder für Ärg­er. Die Bünd­nis­grü­nen haben nun  bei der Unteren Naturschutzbe­hörde Anzeige erstat­tet, da sie die Überge­hung der Stadtvertre­tung ver­muten.

 

Baum­fäl­lun­gen in Schw­erin verur­sachen im Moment viel Ärg­er. Immer wieder beschw­eren sich Bürg­er darüber, dass sie sich nicht über die bevorste­hen­den Baum­fäl­lun­gen informieren kön­nen.

 

Die bünd­nis­grüne Stadtvertreter­frak­tion hat­te deshalb auf der let­zten Sitzung einen Antrag einge­bracht, dass eine Über­sicht über die Gehölzpflege­maß­nah­men öffentlich für alle Bürg­erin­nen und Bürg­er aus­gelegt wer­den soll. In der Antrags­be­grün­dung hieß es: „Mit ihren nicht sel­ten bestürzten Reak­tio­nen zeigen sie (die Anwohn­er), wie wichtig ihnen eine lebendi­ge und grüne Umwelt und wie inten­siv die Verbindung zu liebge­wor­de­nen Gehölzen über die Jahre gewor­den ist. Um böse Über­raschun­gen bei den Bürg­erin­nen und Bürg­ern zu ver­hin­dern, soll­ten Gehölzfäll- und ‑pflegear­beit­en trans­par­ent angekündigt wer­den. Auch soll­ten diese bei Bedarf im Umweltauss­chuss der Stadtvertre­tung hin­ter­fragt und erläutert wer­den kön­nen. Mit dieser Vorge­hensweise würde die Stadt Schw­erin dem Beispiel etlich­er ander­er Städte, wie Berlin, Ham­burg und Lübeck fol­gen.“

 

Die Mehrheit der Stadtvertreter lehn­ten eine Trans­parenz bei Baum­fäl­lun­gen ab. Kurz danach gab es Ärg­er um eine Baum­fäl­lung am Bürg­er­meis­ter-Bade-Platz und der Hein­rich-Sei­del-Straße.

 

Anzeige bei Unterer Naturschutzbehörde

 

Heute nun teil­ten die Bünd­nis­grü­nen mit, dass sie bei der Unteren Naturschutzbe­hörde der Lan­deshaupt­stadt Schw­erin umfan­gre­iche Baum­fäl­lun­gen am West­ufer des Lankow­er Sees zur Anzeige gebracht. Auf einem rund 50 Meter lan­gen Abschnitt des Ufers wur­den sämtliche Erlen gefällt. Dieser Bere­ich ist als geset­zlich geschütztes Biotop aus­gewiesen. Eben­so erfol­gten inten­sive Gehölzschnit­tar­beit­en im Ufer­bere­ich der so genan­nten »FKK-Hal­binsel«.

 

»Die Fäl­lun­gen haben eine klaf­fende Wunde in den stan­dort­typ­is­chen Gehölzsaum am Seeufer geris­sen. Wir kön­nen nicht ver­ste­hen, wie man so etwas tun kann. Ein solch mas­siv­er Ein­griff kann wed­er mit Verkehrssicherungspflicht­en, noch mit anderen Belan­gen begrün­det wer­den.«, sagt die Frak­tionsvor­sitzende, Cor­nelia Nagel.

 

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Die Frak­tion ver­mutet allerd­ings hin­ter den Gestrüpp­bere­ini­gungs- und Baum­fäl­lar­beit­en mehr. Die SDS (städtis­che Dien­stleis­tun­gen), ver­fol­gt offen­bar eigene Pläne zur Gestal­tung des Are­als, die nicht durch entsprechende Beschlüsse der Stadtvertre­tung gedeckt sind. Zwar wurde bere­its vor zwei Jahren durch die SDS nach Beschluss der Stadtvertre­tung eine Gesamkonzep­tion für das Are­al erar­beit­et, doch das Konzept wurde anschließend nicht in den Auss­chüssen der Stadtvertre­tung disku­tiert und durch die Stadtvertre­tung bestätigt. Die Bünd­nis­grü­nen fühlen sich daher über­gan­gen. »Wir begrüßen, dass es Über­legun­gen gibt, das eine oder andere am Lankow­er See zu verbessern. Es kann aber nicht ange­hen, dass die SDS sich über die Stadtvertre­tung erhebt und ein­fach ihre eigenes Gestal­tungskonzept am Lankow­er See ver­fol­gt.«, sagt Arndt Müller, der stel­lvertrende Frak­tionsvor­sitzende. »Wir akzep­tieren nicht, dass die SDS hier völ­lig los­gelöst von der Stadtvertre­tung inzwis­chen von einem ›Land­schaftspark Lankow­er See‹ redet und Bäume fällt, wie es ihr passt.«

 

Am West­ufer des Lankow­er Sees gibt es zahlre­iche geschützte Biotope. Auch ist ein Teil des Are­als als Land­schaftss­chutzge­bi­et aus­gewiesen.

 

 

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