Corona in Schwerin: Aktuell ist das Virus in der Stadt wieder aktiver

Vorpommern-Greifswald und die Landeshauptstadt Schwerin waren am gestrigen Tag die beiden einzigen Regionen in Mecklenburg-Vorpommern, deren 7-Tage-Inzidenzwert gegenüber dem Vortag stieg.

Zahlen im Land sinken leicht

Und dies in beiden Fällen schon deutlich. Ansonsten zeigte die Kurve im Land wieder leicht nach unten. Die Neuinfektionen gegenüber Freitag (248) der Vorwoche lagen dabei mit 205 erkennbar niedriger. Damit dürfte die Gesamtzahl in dieser Woche am Ende etwa der der Vorwoche entsprechen. Der vorher doch recht deutliche Abwärtstrend wäre damit zwar gebremst. Aber zumindest scheint es auf das gesamte Land gesehen bislang noch keine sich neu entwickelnde Dynamik zu geben. Mit einem Inzidenzwert von 84 Fällen je 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen liegt der Wert für Mecklenburg-Vorpommern allerdings inzwischen über dem Schnitt für Gesamtdeutschland. Das ist eine doch deutliche Verschiebung, nachdem das nordöstliche Bundesland lange den niedrigsten oder zumindest einen der niedrigsten Inzidenzwerte hatte. Derzeit haben neun Bundesländer eine niedrigere Inzidenz. Die wenigsten Neuinfektionen binnen 7 Tagen je 100.000 Einwohner weist momentan (Stand gestern, Quelle: LAGUS MV) der Stadtstaat Hamburg (63,6) aus.

22 Neuinfektionen und 6 Todesfälle allein in Schwerin 

Anders als der Trend in großen Teilen des Landes zeigt die Kurve für Schwerin momentan wieder leicht nach oben. Zwar kamen erneut nur 7 neue Fälle über Hausarztpraxen. 22 Neuinfektionen bedeuteten für Schwerin aber mehr als eine Verdopplung gegenüber dem vergangenen Freitag. Nachdem auch bereits Mittwoch und Donnerstag oberhalb der Vorwochenwerte lagen, heißt es nun doch wieder zumindest etwas genauer hinzuschauen. Die Hoffnung, dass es sich aber nur um eine kurze und kleine Spitze handelt ist sicherlich nicht unbegründet. Hier dürfte in einer Woche mehr Klarheit herrschen. Die 7-Tage-Inzidenz für Schwerin lag gestern bei 114 (LAGUS MV). 

Als besonders bedrückend kann man zweifelsfrei betrachten, dass allein am gestrigen Tag sechs weitere Menschen in Schwerin am oder im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstarben. Zwar gibt es noch immer diejenigen auch in Schwerin, denen jede Empathie fehlt, und die aus diesen Zahlen meinen Diskussionen darüber ableiten zu müssen, ob diese Menschen nicht irgendwann sowieso gestorben wären. Für all diejenigen Schwerinerinnen und Schweriner mit auch nur etwas Empathie und Achtung des menschlichen Lebens aber dürften sechs Tote im Zusammenhang mit dem Coronavirus an nur einem Tag schlichtweg eine traurige Nachricht sein. Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen.