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Corona in Schwerin: Impfungen mit AstraZeneca ausgesetzt

Seit Donnerstag vergangener Woche steigen die Inzidenzwerte in Deutschland in täglich deutlichen Schritten wieder an. Im Vorwochenvergleich liegen die Anstiege zwischen 20 und knapp 35 Prozent. Damit scheint immer wahrscheinlicher,

  • Veröffentlicht März 16, 2021
Auch in Schwerin ist das Impfen mit AstraZeneca vorerst ausgesetzt. | Foto: Pete Linforth

Seit Donnerstag vergangener Woche steigen die Inzidenzwerte in Deutschland in täglich deutlichen Schritten wieder an. Im Vorwochenvergleich liegen die Anstiege zwischen 20 und knapp 35 Prozent. Damit scheint immer wahrscheinlicher, dass sich unser Land in einer dritten Welle befindet. Die Prognosen des RKI machen dabei alles andere als Mut. Dort ist schon für Ostern von Inzidenzen jenseits bisher für ganz Deutschland gekannter Werte die Rede. Viel Hoffnung bietet auf der anderen Seite das Impfen. Dieses allerdings kommt bislang schon alles andere als optimal voran. Und seit gestern ist die Impfkampagne in Deutschland erneut zurückgeworfen.

 

Neue Meldungen zu riskanten Nebenwirkungen bei AstraZeneca – Bundesweiter Verimpfungsstopp 

Denn der Bund hat, nachdem bereits andere europäische Länder diesen Schritt gingen,  nun doch die Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca vorübergehend ausgesetzt. Nachdem es neue Meldungen von aufgetretenen Thrombosen der Hirnvenen in einem zumindest zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung mit AstraZeneca gab, fiel die Entscheidung, vorerst das Vakzin nicht einzusetzen. Es soll sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme handeln, um die Situation überprüfen zu können. Unter anderem hatte auch das Paul-Ehrlich-Institut weitere Untersuchungen für notwendig erklärt. Das Ergebnis dieser nun folgenden Prüfung sei, so die Bundesregierung, offen.

 

In Schwerin fallen in dieser Woche 1.000 Impftermine weg

Für die Landeshauptstadt Schwerin bedeutet dies den Wegfall von etwa 1.000 Impfterminen allein in dieser Woche. Damit wirft die neue Situation auch das Vorankommen der Impfungen hier vor Ort deutlich zurück. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der nun ausgesetzte Impfstoff allerdings schon vor der Entscheidung des Bundes auf Ablehnung bei einigen Schwerinerinnen und Schwerinern stieß. Besonders deutlich wurde dies unter anderem auch in einer Gruppe, die eigentlich „an vorderster Front“ tätig ist: Bei den Lehrkräften, deren Impfungen mit AstraZeneca derzeit geplant sind, bzw. teilweise schon stattfanden. Wie die Stadtverwaltung auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, „kam es tatsächlich zu einer weniger hohen Impfbereitschaft, ausgelöst durch Berichterstattung über den Impfstoff AstraZeneca. Es wurden, trotz intensiver Beratung durch die Ärzte und Ärztinnen, 60 Impfungen weniger durchgeführt als ursprünglich geplant“. Dennoch aber kann sich die Zahl der bisher geimpften Lehrkräfte (464) sowie der Personen in Kitas und Tagespflege (392) durchaus sehen lassen. 

 

MV und auch Schwerin noch nicht im Bundestrend 

Die zeitliche Überschneidung der deutschlandweit so deutlich ansteigenden Inzidenzwerte und des Aussetzen des Impfstoffs AstraZeneca dürfte so manchen mit zusätzlicher Sorge in den kommenden Tagen auch auf die Corona-Entwicklung in MV blicken lassen, die noch den deutlichen Anstieg des Bundestrends nicht widerspiegelt. Denn derzeit liegt der Inzidenzwert in MV mit 63,9 leicht unter dem Montagswerten vor einer Woche (66,1) wie auch vor zwei Wochen (66,0). Die Zahl der Neuinfektionen, an Montagen „traditionell“ durch Wochenend-Effekte deutlich geringer, stieg um 11 Prozent von 60 auf nun 67 im Wochenvergleich. Mit Vorpommern-Greifswald überschritt ein Landkreis wieder die 7-Tage-Inzidenzmarke von 100.

In Schwerin kamen gestern 4 Neuinfektionen hinzu. Das sind zwei mehr als vor 14 Tagen und drei weniger als in der Vorwoche. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 69,0. Wie zu Beginn auch der letzten Wochen bleibt damit nur abzuwarten. Die nächsten Tage dürften zeigen, ob auch in MV ein so rasanter Anstieg wie im Bundesdurchschnitt einsetzt, oder ob sich das Land weiter auf einem eher stagnierenden Niveau bewegt. 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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