Corona in Schwerin & MV: Kein Kreis über einer Inzidenz von 100
Nimmt nun tatsächlich eine dritte Corona-Welle in Deutschland Fahrt auf? So einige Anzeichen scheinen darauf hinzudeuten. In Mecklenburg-Vorpommern allerdings ist ein Trend noch nicht abzusehen. Das Auf und ab der
Nimmt nun tatsächlich eine dritte Corona-Welle in Deutschland Fahrt auf? So einige Anzeichen scheinen darauf hinzudeuten. In Mecklenburg-Vorpommern allerdings ist ein Trend noch nicht abzusehen. Das Auf und ab der vergangenen Tage geht weiter. Erstmals seit Wochen, ja Monaten, ist kein Kreis im Land mehr oberhalb einer 7-Tage-Inzidenz von 100. Während die meisten Regionen ein Minus der Inzidenzwerte gegenüber Donnerstag meldeten, stieg diese Zahl in drei Regionen. Darunter auch die Landeshauptstadt Schwerin.
In Deutschland scheint dritte Welle begonnen zu haben
An zwei Tagen hintereinander musste das RKI für die Bundesrepublik Anstiege der täglichen Neuinfektionen im Wochenvergleich von über 20 Prozent vermelden. Ach die 7-Tage-Inzidenz stieg damit am Donnerstag und Freitag spürbar auf einen Wert von nun 72,4. Das ist der höchste Wert seit dem 9. Februar 2021. Die Zahl der aktiven Fälle stieg am Donnerstag mit 126.239 Fällen auf den höchsten Wert seit dem 20. Februar. Der Anstieg gegenüber der Vorwoche beträgt dabei 6,9 Prozent. Der höchste Wert seit Heilig Abend. RKI-Chef Lothar Wieler erklärte, die dritte Welle habe begonnen.
Vor allem bei den unter 60-jährigen stiegen die Inzidenzen wieder erkennbarer an. Vor allem beobachte man die bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren. Hier sei der Anstieg, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung Lothar Wieler zitiert, „sehr rasant“. Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sieht Deutschland nun nach übereinstimmenden Medienberichten in der dritten Welle. Er hatte bereits in den Tagen zuvor die Öffnungsschritte als zu weit gehend kritisiert. Nun sieht er sich bestätigt.
In MV bleibt es beim Auf und Ab der Werte
Die Zahlen für Mecklenburg-Vorpommern sprachen gestern noch eine verhaltene Sprache. Weiterhin ist eine klare Entwicklung, ein Trend, noch nicht absehbar. Die Gefahr allerdings, dass die offenbar in Gang kommende dritte Welle über kurz oder lang auch das nordöstliche Bundesland erreicht, ist absolut realistisch. Das haben die vergangenen Monate gezeigt. Um so positiver ist dabei der Umstand, dass gestern, erstmals in diesem Jahr, keine Region (Landkreis oder kreisfreie Stadt) eine Inzidenz von über 100 meldete. Ganz knapp darunter lag gestern der Kreis Nordwestmecklenburg (NWM) mit einem Wert von 99,8. Erneut deutlich zurück ging die Inzidenz im Landkreis Rostock. Sie liegt nun bei 70. Damit setzt sich dort ein sehr starkes Auf und Ab der vergangenen Tage fort.
In Ludwigslust-Parchim sank die Inzidenz gestern ebenfalls erneut stark (-7,1) gegenüber Donnerstag auf nun 85,0 Fälle je 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen. Der Inzidenzwert für das gesamte Bundesland sank gegenüber Donnerstag um 2,5 auf 58,8, und liegt damit zum zweiten Mal in dieser Woche unter dem Wert von 60. Ebenfalls zurück ging, hier im Wochenvergleich, die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden auf 165. Ein Minus von 13 Prozent gegenüber dem 5. März 2021. Damit scheint nach drei Wochen leichtem Anstieg der Neuinfektionen binnen einer Woche die Chance auf eine Woche mit einem wieder abnehmendem Wert durchaus realistisch.
18 Neuinfektionen in Schwerin – Inzidenzwert steigt wieder
Nicht ganz so positiv war die Situation gestern in der Landeshauptstadt Schwerin. 18 Neuinfektionen binnen 24 Stunden bedeuteten dort den höchsten Freitagswert seit genau vier Wochen. Die 7-Tage-Inzidenz stieg damit wieder auf nun 65,9. Acht der 18 Fälle wurden gestern in Schwerin über Hausarztpraxen gemeldet. Das ist ein doch ein wenig zu hoher, aber noch nicht besorgniserregender Wert. Neun Fälle betreffen in Quarantäne befindliche Personen. Darunter sind auch Kinder der Sportkita „Jean Sibelius“. Zudem ist unter den Hausarzt-Meldungen ein Kind aus der Kita „Lankower Spielhaus“. Dort dehnte das Gesundheitsamt daher die geltenden Quarantänemaßnahmen auf zwei weitere Gruppen aus.
Situation in den Helios Kliniken Schwerin entspannt sich aktuell
Ein für den Moment positives Signal kam gestern von den HELIOS Kliniken in Schwerin. Dort war die Situation durch Quarantäne-Maßnahmen für zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wiederholt positiv getestete Patienten und auch höhere Patientenzahlen auf den Corona-Stationen sowie der Intensivstation über mehrere Wochen angespannt. Klinik-Geschäftsführer Daniel Dellmann hatte daher deutliche Einschränkungen für Patientenaufnahmen angeordnet. Zuletzt hatte das größte Krankenhaus der Region erste Lockerungen ermöglichen können. In den Fachkliniken wurde individuell geprüft, welche zusätzlichen Patienten über die unausweichlichen Fälle hinaus, aufgenommen werden konnten. Nun lockern die Helios Kliniken Schwerin die Situation weiter. Es können nun noch weitere Patienten über die unaufschiebbaren Fälle hinaus zur Behandlung kommen. Das Klinikum informiert die Betroffenen. Die Helios Kliniken verweisen aber nochmals ausdrücklich darauf, dass verletzte Bürgerinnen und Bürger „selbstverständlich weiterhin jederzeit behandelt werden.“
