Corona in Schwerin: Stadt ist wieder Risikogebiet

So schnell kann es gehen. Noch Anfang dieser Woche schien Schwerin auf einem stabilen Plateau der Corona-Neuinfektionen zu liegen. Über mehrere Tage hinweg befand sich die Stadt im gelben Ampelbereich. Nur vergleichsweise wenig Neuinfektionen kamen hinzu. Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier sah daher die Chance, verschärfte Maßnahmen im Kinder- und Jugendbereich wieder zurücknehmen zu können. Allerdings wurde selbst durchaus auch ein wieder etwas lockererer Umgang mit der Thematik hier und da spürbar. Nun könnte die Situation wieder kippen.

Schon Mittwoch 12 neue Fälle

Denn schon am Mittwoch hatte die Stadt zwölf Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Für leichte Irritationen sorgten allerdings die auf den selben Tag bezogenen Angaben des LAGUS. Denn das Landesamt wies für Schwerin 20 Neuinfektionen aus. Stadtsprecherin Michaela Christen konnte diese Differenz aber schon gestern früh auf Nachfrage unserer Redaktion erklären. Das LAGUS hatte für Dienstag keine neuen Infektionen für Schwerin gemeldet. Da lag offenbar ein Übertragungsfehler vor. Denn die Stadt selbst meldete 8. Damit kamen diese nun am Mittwoch zur LAGUS-Statistik hinzu.

Vor allem Ausbruch in einem Seniorenheim bereitete Sorgen

Nachvollziehbare Sorgen bereitete der Stadt bei den Zahlen vom Mittwoch vor allem ein plötzliches Infektionsgeschehen im Augusten-Stift. Allein dort verzeichnete man sieben Fälle am Mittwoch. Und auch in einem Vitanas-Heim am Schlossgarten bestätigte sich ein Corona-Verdacht bei einer Bewohnerin. In gewohnt schneller und konsequenter Art ermittelte das Gesundheitsamt der Stadt die jeweiligen Kontaktpersonen und verhängte Quarantäne-Anordnungen. Gleiches galt auch für direkte Kontaktpersonen an zwei Schulen in Schwerin.

Gestern neuer Spitzenwert an Neuinfektionen – Stadt wieder Risikogebiet

Gestern nun allerdings kam es zum wohl größten Anstieg an Neuinfektionen in Schwerin binnen 24 Stunden. 19 Fälle wurden erfasst. Damit ist die Landeshauptstadt Schwerin nun wieder Risikogebiet. Vier der Fälle betreffen dabei erneut das Augustenstift. damit sind innerhalb von zwei Tagen dort elf Infektionen mit dem Corona-Virus bestätigt worden. In sechs Fällen handelt es sich um Personen, die durch die intensive Arbeit des Gesundheitsamtes bereits in Quarantäne waren. Zwei neue Fälle meldet die Erstaufnahmestelle des Landes in Stern Buchholz. Auch von Hausärzten und aus dem Klinikum kamen bestätigte Coronafall-Meldungen. Da ein Schüler einer 10. Klasse der Erich-Weinert-Schule mit dem Virus infiziert ist, gilt nun für seine gesamte Klasse eine Quarantäne.

Nun bleibt zu hoffen, dass es sich „lediglich“ um eine Spitze im Infektionsgeschehen handelt, und sich keine verstärkende Dynamik einstellt.